Kriminaloberkommissarin Serafine (Fine) Küster hat Schlimmes erlebt. Ihre erste Dienststelle nach einer langen Beurlaubung ist das kleine Polizeirevier auf der ruhigen Nordseeinsel Spiekeroog. Ruhig? Mitnichten! Touristen finden in der geschützten Dünenlandschaft von Spiekeroog ein weibliches Skelett. Es muss geklärt werden, um wen es sich handelt. Fine ermittelt zusammen mit ihrer neuen Kollegin Susa Most.
Es gibt einige Verdächtige mit höchst unterschiedlichen Motiven, und Fine muss sehr tief graben, um hinter die grausame Wahrheit zu kommen.
Cover und Schreibstil:
Auf dem Cover von Das Schweigen der Dünen ist eine für die Nordsee typische Dünenlandschaft zu sehen. Im Vordergrund ist steht ein prägnantes, rotlackiertes Hinweisschild. Das ganz im Hintergrund zu sehende Meer vermischt sich mit dem wolkenverhangenen Himmel.
Abgesehen von den Geschehnissen, um die es im Buch geht, macht dieser Krimi durch seine gelungenen, niemals zu langen, Landschaftsbeschreibungen richtig Lust, (wieder mal) nach Spiekeroog zu reisen. Der sogenannte Inselflair kommt richtig gut rüber. Aber auch abgesehen davon zeichnet sich dieser Krimi unter anderem auch durch den exzellenten Schreibstil der Autorin Kaja Petersen aus. Man kann sich alle ProtagonistInnen gut bildlich vorstellen und versteht auch ihre Gefühle.
Fazit und Leseempfehlung:
Der Buchmarkt wird mit Regionalkrimis geflutet, und so dachte ich zunächst auch Na gut, noch ein Nordseekrimi halt!. Aber: Ich wurde positiv überrascht.
Das Schweigen der Dünen ist eine richtig spannende Geschichte.
Obwohl sie psychisch angeschlagen ist, gibt Fine keine Ruhe und versucht mit allen Mitteln, diesen Fall zu lösen. Dabei wird es auch zum Ende des Buches hin richtig gefährlich für sie. Überhaupt, das Ende des Buches! Ich bin immer noch ein wenig geflashed, weil ich glaubte, der Lösung recht nahe zu sein, aber dann war es doch jemand anders als vermutet.
Das nahezu geniale Ende des Buches entschädigt ein wenig für ein paar wenige Ungereimtheiten (zum Beispiel: Wer speichert schon Textnachrichten sieben Jahre lang auf dem Handy?).
Das Schweigen der Dünen ist ein gut geschriebener und gerade zum Ende hin komplexer Küstenkrimi lesenswert und nichts von der Stange. Und am Ende geht es Fine auch schon ein wenig besser:
Es war vielleicht nicht alles gut, aber es war deutlich besser. Sie war angekommen. (Taschenbuch, S. 235)
Ich persönlich würde gerne noch mehr Fälle mit Fine lesen.
Ich empfehle Das Schweigen der Dünen allen, die spannende Nordseekrimis mit Tiefgang lesen, und vergebe hierfür sehr gerne 5 Sterne.
Die Dauerleserin