Beim Spielen und Schwimmen im ostfriesischen Nordgeorgsfehnkanal entdecken Schüler im Wasser eine große Kiste mit der Leiche eines Mannes. Aber wer ist der Tote?
In ihrem 10. Fall müssen die Auricher Ermittler Wiebke Jacobs und Dr. Evert Brookmer zunächst die Identität des Mannes klären. Da die Leiche schon einige Tage im Wasser lag ist das gar nicht so einfach. Die örtlichen Vermisstenmeldungen geben einen Hinweis.
Es scheint sich um einen ostfriesischen Unternehme zu handeln, den seine Ehefrau als vermisst gemeldet hat. Erst der Zahnstatus klärt eindeutig die Identität des Mannes, der einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.
Doch die Suche nach Motiv und Täter gestaltet sich zäh. Die Ermittler konzentrieren sich auf das berufliche Umfeld des Opfers, das sich als vielschichtig und spannend erweist. Es geht um die Suche und Bohrungen nach Gas ist Ostfriesland, die in der Region nicht unumstritten ist. Eine Bürgerinitiative protestiert massiv dagegen.
Martin Windebruch erzählt eine vielschichtige und komplexe Geschichte, die interessante Einsichten in die Konflikte zwischen der Bewahrung von Natur und wirtschaftlichen Interessen ermöglicht. Dabei arbeiten Wiebke und Evert als Team richtig gut zusammen und ergänzen sich. Insbesondere die bodenständige Wiebke ist mit ihrem Wissen um ihre ostfriesische Heimat sehr sympathisch. Auch Evert, der in dem Labrador Retriever Fiete einen treuen und anhänglichen Freund gewonnen hat, kann mit Sach- und Menschenkenntnis überzeugen.
Der Schreibstil von Martin Windebruch ist flüssig und informativ. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und auch eine Prise Humor bereichern den Krimi.
Doch plötzlich gibt es einen weiteren Mordfall. Der Geschäftspartner und alleinige zweite Firmeninhaber wird tot aufgefunden. Das Tempo bei den Ermittlungen nimmt zu und bald gibt es eine heiße Spur. So gelingt es dem Team die beiden Mordfälle, die in einem Zusammenhang stehen, schlüssig und nachvollziehbar aufzuklären.
Fazit:
Ein interessanter Krimi mit Lokalkolorit, der viele Verdächtige vorweist und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Spannend und überraschend deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.