Mary Kingsley ist keine gewöhnliche Reisende. Als ein Krokodil versucht, in ihr Boot zu klettern, zieht sie ihm kurzerhand einen Schlag mit dem Paddel über den Kopf. Während der Regenzeit besteigt sie den 4095_Meter hohen Kamerunberg, was sie zur ersten Frau auf seinem Gipfel macht. Bis zum Kinn im Wasser watet sie durch Sümpfe. Sie stürzt in eine Fallgrube voller spitzer Pfähle, doch dank ihrer guten Entscheidung, nicht dem Rat ihrer Freunde in England zu folgen, sondern auch in Afrika Röcke statt Männerkleidung zu tragen, klettert sie unverletzt wieder heraus. Die hier versammelten Berichte handeln von der zweiten Westafrikareise 1894/95 der britischen, heute als Nationalheldin gefeierten Entdeckerin und Schriftstellerin. Mit intensivem anthropologischem Interesse ergründet Kingsley das Leben der westafrikanischen Völker. Sie revolutioniert das rassistische Bild des »primitiven Schwarzen«, tritt gegen den Sklavenhandel ein und verteidigt die Rechte der afrikanischen Ureinwohner:innen.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT
von Magdalena Köster 7
EINFÜHRUNG
Über die vielfältigen Gründe der Autorin,
sich auf eine weite Reise zu begeben 20
KAPITEL I
Von Liverpool nach Sierra Leone und zur Goldküste 30
KAPITEL II
Fernando Po und die Bubi 50
KAPITEL III
Entlang der Küste 79
KAPITEL IV
Der Ogowé 94
KAPITEL V
Die Stromschnellen des Ogowé 122
KAPITEL VI
Lambaréné 148
KAPITEL VII
Von Kangwe zum Nkonié-See 182
KAPITEL VIII
Vom Nkonié-See nach Esoon 210
KAPITEL IX
Von Esoon nach Agonjo 248
KAPITEL X
Handel im Busch und die Sitten der Fang 263
KAPITEL XI
Den Rembwé hinab 284
KAPITEL XII
Fetisch Einführung 302
KAPITEL XIII
Fetisch Tod und Hexerei 330
KAPITEL XIV
Fetisch Begräbnis und Trauer 353
KAPITEL XV
Fetisch Geister und Götter 372
KAPITEL XVI
Fetisch Geheimgesellschaften 391
KAPITEL XVII
Der Große Kamerunberg Vorüberlegungen 418
KAPITEL XVIII
Der Große Kamerunberg Aufstieg 435
KAPITEL XIX
Der Große Kamerunberg Südostkrater 451
KAPITEL XX
Der Große Kamerunberg Abstieg 462
Editorische Notiz 480