Die Meinungen zu diesem Buch gehen unter den Walter Moers-Fans etwas auseinander. Ich befinde mich aber eindeutig auf der Seite derjenigen, die das Buch geliebt haben. Wie bei allen Büchern dieses Autors handelt diese Geschichte von einer Reise. Diesmal entführt Moers uns ins Innere des Gehirns und in das Traumiversum, an den Ort, an dem Träume entstehen.Der Autor setzt sich zudem mit dem chronischen Fatigue-Syndrom auseinander, an dem die Illustratorin dieses Werkes Lydia Rhodes leidet. Lydia ist der Grund, weshalb dieses Buch überhaupt entstanden ist. Denn die Protagonistin Dylia leidet wie Lydia an Schlafstörung (habt ihr das Anagramm bemerkt?).Wie es für Walter Moers üblich ist, dürfen wir uns erneut an wunderbaren Kreaturen erfreuen:Zwielichtzwerge,Grillos,Egozettenund Co.Prinzessin Dylia ist eine wundervolle, willensstarke Protagonistin. Sie hat eine blühende Phantasie und eine große Liebe für verrückte Wörter. Sie leidet nicht nur an einer Schlafstörung, sondern auch an einer Depression. Ich fand es unglaublich rührend zu lesen, wie sie mit diesen Krankheiten umgeht. Sie ist des Weiteren ganz schön frech und hat ein sehr gut funktionierendes Mundwerk.Im Kontrast dazu steht der Nachtmahr Havarius Opal. Sein Ziel ist es, wie es für Nachtmahre üblich ist, Dylia in den Wahnsinn zu treiben. Mit diesem Ziel führt er Dylia in ihr eigenes Gehirn. So viel vorweg: Er ist nicht gerade der beste Reiseführer und scheint seiner Aufgabe nicht wirklich gewachsen zu sein. Die beiden Figuren haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht.Dieses Buch hat ein langsames Tempo, was jedoch genau richtig ist. Es ist mit unglaublich viel Liebe gestaltet (die Aquarellillustrationen von Lydia Rhodes verleihen genau die richtige verträumte Atmosphäre) und mit genauso viel Liebe erzählt. Ich finde es wirklich ganz toll, wie liebevoll Moers mit diesen ernsten Themen umgeht.Fazit: Es ist einfach eine sehr schöne, rührende Geschichte voller Phantasie. Definitiv ein Wohlfühlbuch.