Ein beeindruckender Roman, der eine Familiegeschichte über zwei Jahrhunderte verfolgt und sich maßgeblich mit dem Sklavenhandel beschäftigt
¿¿¿¿¿¿:Der Roman beginnt im Ghana des 18. Jahrhundert. Ausgehend von den Schwestern Effia und Esi verfolgt er die Geschichte ihrer Nachkommen bis in die Gegenwart. Esi gelangt in die Hände von Sklavenhändlern und wird nach Amerika gebracht, sodass ihre Nachkommen in Amerika aufwachsen und zunächst die Sklaverei und danach die Zwei-Klassen-Gesellschaft erleben. Effia und ihre Nachkommen hingegen profitieren vom Sklavenhandel mit den Briten. Ihre Geschichte spielt sich weitgehend in Ghana ab. ¿¿¿¿¿ ¿¿¿¿¿¿¿:Der Roman schafft es, in nur 300 Seiten eine Familiengeschichte zu erzählen, die sich über zwei Jahrhunderte spannt. Erzählt wird er aus abwechselnder Perspektive der Nachkommen beider Familienstränge. Trotz dieser vielen Charaktere, waren diese für mich stets unglaublich greifbar und authentisch und ihre Geschichten konnten mich stets einnehmen. Thematisch dreht sich der Roman ganz maßgeblich um den Sklavenhandel, Rassismus und weißen Kolonialismus. Dabei zeichnet der Roman ein sehr differenziertes Bild und beleuchtet die vielen unterschiedlichen Facetten. Auch wenn der Roman aufgrund der damit verbundenen (teils auch sexuellen) Gewalt und den vielen Ungerechtigkeiten teils nur schwer verdaulich war, habe ich die Leseerfahrung trotzdem als unglaublich bereichernd empfunden. Auch sprachlich konnte der Roman absolut überzeugen. Die Autorin schafft es, Emotionen und Gefühle, aber auch das jeweilige Setting unglaublich gut auf Papier zu bringen und für mich greifbar zu machen. Der Roman hat mich wirklich nachhaltig berührt und nachdenklich gemacht. Sofern die genannten Themen nicht potenziell triggernd sind, kann ich das Buch deshalb nur wärmstens empfehlen!