Yannick Zengler legt in seiner empirischen Forschungsarbeit am Beispiel der tabuüberschreitenden Cuckold-Fantasie dar, wie sich durch eine tiefenhermeneutische Interpretation von sexuellen Biografien das manifeste und latente Erregungspotenzial eines Fantasieinhalts analysieren und innerhalb des gesellschaftlichen Kontextes verstehen lässt. Anhand biografischer Interviews zeigt er, dass die Cuckold-Fantasie vielfältiger und facettenreicher ist, als erste Assoziationen zu dieser Dreieckskonstellation nahelegen mögen.
Bei der Cuckold-Fantasie handelt es sich um eine potenziell sexuell erregende Fantasie, die aus heterosexuell-männlicher Perspektive darum kreist, sich die eigene Partnerin beim Sex mit einem anderen Mann vorzustellen. Sie berührt damit die Tabus und Normen der männlichen Heterosexualität bzw. die von heterosexuellen Partnerschaften. Yannick Zengler legt in seiner empirischen Forschungsarbeit am Beispiel dieser tabuüberschreitenden Imagination dar, wie sich durch eine tiefenhermeneutische Interpretation von sexuellen Biografien das manifeste und latente Erregungspotenzial eines Fantasieinhalts analysieren und innerhalb des gesellschaftlichen Kontextes verstehen lässt. Die ausgewerteten biografischen Interviews zeigen, dass die Cuckold-Fantasie vielfältiger und facettenreicher ist, als erste Assoziationen zu dieser Dreieckskonstellation nahelegen mögen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Einleitung
2 Die Cuckold-Szene
3 Empirischer Forschungsstand zu sexuellen Fantasien
3.1 Definition von sexuellen Fantasien
3.2 Verbreitung und Frequenz von sexuellen Fantasien
3.3 Strukturen und Funktionen von sexuellen Fantasien
3.4 Inhalte von sexuellen Fantasien
3.5 Einflüsse auf die Inhalte von sexuellen Fantasien
4 Psychoanalytische Konzepte zu (sexuellen) Fantasien
4.1 (Sexuelle) Fantasien im Verständnis von Freud und Quindeau
4.2 Sexuelle Fantasien im Verständnis von Stoller und Schorsch
4.3 Schlussfolgerungen
5 Forschungsperspektive und Forschungsfragen
5.1 Die Forschungsperspektive des Erregungspotenzials
5.2 Die biografische Herangehensweise
5.3 Die Forschungsfragen
6 Forschungsvorgehen und Methodik
6.1 Feldzugang
6.2 Erhebungsinstrument
6.3 Datenschutz und forschungsethisches Vorgehen
6.4 Die Interpretationsmethode der Tiefenhermeneutik
7 Das Erregungspotenzial der Cuckold-Fantasie ein Überblick über die Ergebnisse
7.1 Systematischer Überblick
7.2 Fallbezogener Überblick
8 Reflexion des Feldzugangs und erste Hypothesen
8.1 Reflexion des Feldzugangs
8.2 Interpretation der Erfahrungen und erste Hypothesen
9 Fallinterpretation Chris
9.1 Vorabkommunikation
9.2 Interviewsituation und Eröffnung des Interviews
9.3 Der manifeste Erzählinhalt der (sexuellen) Biografie
9.3.1 Kindheit
9.3.2 Exkurs: Kindliche »Doktorspiele« zwischen Geschwistern vs. sexualisierte Übergriffe durch Geschwister
9.3.3 Pubertät und Jugend
9.3.4 »Erster Wendepunkt« und Studium an jesuitischer Hochschule
9.3.5 »Zweiter Wendepunkt« mit Charlotte
9.3.6 Drogenabhängigkeit, Kennenlernen mit Lea und »Flucht« nach Europa
9.3.7 Erste (sexuelle) Paarprobleme und Geburt des Kindes
9.3.8 Erregung durch Leas »Ausrutscher« und eine gegenteilige Erfahrung
9.3.9 Tod der Eltern, Suizid der Schwester und Beginn einer Paartherapie
9.4 Der manifeste Erzählinhalt der Cuckold-Fantasie
9.5 Die manifesten Erregungsthemen der Cuckold-Fantasie
9.6 Zusammenfassung: Das manifeste Erregungspotenzial der Cuckold-Fantasie
9.7 Der tiefenhermeneutische Interpretationsprozess
9.7.1 Darstellung des tiefenhermeneutischen Interpretationsprozesses
9.7.2 .berprüfung der Hypothesen am Interviewmaterial
9.8 Das latente Erregungspotenzial der Cuckold-Fantasie
9.9 Zusammenfassung des Erregungspotenzials bei Chris
10 Kurzportrait Dominik
10.1 Vorabkommunikation und Interviewsituation
10.2 Der manifeste Erzählinhalt der sexuellen Biografie
10.3 Der manifeste Erzählinhalt der Cuckold-Fantasie
10.4 Die manifesten Erregungsthemen der Cuckold-Fantasie
10.5 Mögliche Lesarten zum latenten Erregungspotenzial
11 Kurzportrait Markus
11.1 Vorabkommunikation und Interviewsituation
11.2 Der manifeste Erzählinhalt der sexuellen Biografie
11.3 Der manifeste Erzählinhalt der Cuckold-Fantasie
11.4 Die manifesten Erregungsthemen der Cuckold-Fantasie
11.5 Mögliche Lesarten zum latenten Erregungspotenzial
12 Kurzportrait Philipp
12.1 Vorabkommunikation und Interviewsituation
12.2 Der manifeste Erzählinhalt der sexuellen Biografie
12.3 Der manifeste Erzählinhalt der Cuckold-Fantasie
12.4 Die manifesten Erregungsthemen der Cuckold-Fantasie
12.5 Mögliche Lesarten zum latenten Erregungspotenzial
13 Zusammenfassung und Fazit
Literatur
Anhang
Erzählstimulus
Exmanente Nachfragen
Transkriptionsregeln