Das Fantasy-Jugendbuch "Girl, Goddess, Queen - Mein Name ist Persephone" wurde von Bea Fitzgerald geschrieben. Es ist in der ersten Person Singular aus der Sicht von Persephone erzählt.Als Erstes: Vergesst alles, was ihr über die Liebesgeschichte von Hades und Persephone wisst, denn in diesem Buch wird eine völlig andere Geschichte erzählt. Kore ist die Tochter von Zeus und Demeter. Als ihr Vater sie fragt, welches Gebiet sie haben möchte, nennt sie die Welt - viel zu viel für Zeus' Geschmack. Deshalb gibt er ihr nur Blumen. Kore muss mit ihrer Mutter auf der Insel Sizilien aufwachsen, obwohl sie die ganze Welt sehen will. Ein Wunsch, den sie besser vergessen hätte. Denn ihre Eltern planen bereits ihre Hochzeit und suchen einen passenden Mann. Blöd nur, dass Kore nicht vorhat zu heiraten, und so flieht sie in die Unterwelt. Hades möchte sie am liebsten loswerden, denn er hat mehr als genug Geheimnisse, die Zeus besser nicht erfahren sollte. Doch durch eine List bleibt sie - und das verändert nicht nur Kores Leben, sondern auch Hades'. Kore wird zu Persephone.Dies ist eine neue Interpretation der Geschichte von Hades und Persephone, aber ich muss sagen: Es gibt andere Versionen, in denen Persephone nicht entführt wird, die mir deutlich besser gefallen haben. Zwei Sterne muss ich leider wegen der Charaktere abziehen. Über Hades kann ich nicht zu viel verraten, aber er wurde anders dargestellt, als ich es erwartet hatte, was mich nicht ganz überzeugen konnte. Kore oder Persephone mochte ich stellenweise. Oft ging sie mir jedoch einfach auf die Nerven. Zum Glück hielt das nicht dauerhaft an, sodass ich das Buch dennoch weiterlesen konnte.Die Nebencharaktere haben mir dagegen sehr gut gefallen - allen voran Styx, aber auch Charon und andere Götter der Unterwelt. In diesem Buch wirken die Götter der Unterwelt deutlich sympathischer als die Götter des Olymp. Das muss man mögen - oder eben nicht.Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Liebesgeschichte war okay. Faszinierend fand ich hingegen, wie kreativ die Unterwelt dargestellt wurde, was für mich überraschend war. Weniger überzeugend fand ich jedoch die Geschichte an sich. Die Götter des Olymp - insbesondere Zeus - wurden mir zu platt dargestellt: In der Unterwelt sind die Guten, und im Olymp sind die Bösen. Zudem habe ich Zeus nie als dumm wahrgenommen, was hier anders dargestellt wird. Vielleicht kenne ich zu viele andere Versionen, um mich auf diese Interpretation wirklich einzulassen. Trotzdem war es interessant, mal eine andere Perspektive zu lesen. Für junge Mädchen könnte dieses Buch eine gute Wahl sein, denn es zeigt, dass sie alles erreichen können, wenn sie nur wollen, und dass sie sich nicht in bestimmte Rollen pressen lassen müssen.Besonders gelungen fand ich die Beziehung zwischen Persephone und Demeter. Diese neue Perspektive auf ihre Beziehung hat mir viel besser gefallen als in anderen Geschichten.