Ich mag Karsten Dusse, seinen Schreibstil, seine Ideen, einfach alles. Bislang haben mir seine Bücher grundsätzlich alle gefallen, doch zu einem Grundsatz gehört - wie der Jurist weiß - auch eine Ausnahme und die bildet tatsächlich dieses Buch. Zu Beginn war ich wieder Feuer und Flamme. Was passiert dieses mal? Wie kann unser geliebter Anwalt punkten? Und welche Themen werden uns dabei begleiten? Die letzte Frage war anhand des Titels schon vorhersehbar: es geht um gesunde Ernährung. Im Buch werden viele Ernährungsweisen aufgeführt, teilweise aufs Korn genommen oder aber sogar regelrecht zerrissen. Das mag man gut finden oder aber auch nicht. Ich habs jetzt mal unter dem Aspekt betrachtet, dass es von einem Protagonisten kommt, der schon einiges erlebt und es nicht immer einfach hat. Schon gar nicht mit seiner Klientel. Sei's drum. Doch irgendwann wurde es auch mir einfach zu viel des Guten, denn sämtliche Themen im Bereich gesunder Ernährung wurden mehr als einmal aufgeworfen und mit unterschiedlichen Charakteren diskutiert. Dabei traten einige Meinungen ins Licht, die man hören wollte oder eben nicht. Zudem werden die Aussagen zunehmend kritischer, wenn nicht sogar spöttisch - Veganismus ist Scharlatanerie, nur Fleischkonsum ist das Wahre! Von einem Extrem ins Andere. Aufgefallen ist im weiteren Verlauf nicht nur mir, sondern mehreren Rezensenten wie ich gelesen habe, dass es auch sehr grenzwertige Aussagen gab - egal, ob von einer Romanfigur oder nicht, hier sollte man (insbesondere heutzutage) aufpassen, denn auch wenn nicht jeder mit dem Gendern einverstanden ist, so sollte man Menschen, die nicht dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuzuordnen sind, doch Respekt entgegenbringen. Alles in einem kann ich sagen: das Buch ließ sich dieses Mal anders lesen als die vorherigen. Es war zäher, teilweise so mit Themen und Meinungen überflutet, dass man selbst keine Lust mehr hatte, sich nur irgendeine eigene Meinung darüber zu bilden. Und das Verbrechen selbst? Das schien zwischendurch doch vom Winde verweht oder in Vergessenheit geraten zu sein. Für mich war es definitiv ein Karsten Dusse, aber nicht sein bester.