¿¿ Der Jasmin-Thron von Tasha Suri - ein Buch, das mit exotischer Atmosphäre und komplexer Weltgestaltung lockt, mich aber leider enttäuscht hat.Ich lasse mich selten von Hype beeinflussen, aber bei diesem Buch bin ich dem schönen Cover und dem verheißungsvollen Titel erlegen. Die Geschichte versprach eine kraftvolle, sapphische Romanze zwischen Priya und Malini, eingebettet in eine fantasievolle, von indischer Kultur inspirierte Welt. Doch leider blieb diese Romanze weit hinter meinen Erwartungen zurück. Statt leidenschaftlicher Gefühle gibt es vor allem politische Intrigen und eine Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren, die eher distanziert wirkt.Ein weiteres Problem war für mich die übermäßige Verwendung indischer Begriffe und Konzepte. Ich mag es, in fremde Kulturen einzutauchen, aber hier fühlte ich mich regelrecht überfordert - sei es bei religiösen Anspielungen oder alltäglichen Gegenständen. Natürlich weiß ich, was ein Sari ist, aber viele Begriffe blieben mir fremd.Der größte Kritikpunkt bleibt jedoch die Erzählweise. Anstatt sich auf die beiden Protagonistinnen zu konzentrieren, verliert sich die Handlung in zahlreichen Nebenperspektiven und Charakteren, die zwar interessant sein mögen, aber die Haupthandlung verwässern. Bhumika zum Beispiel war für mich der heimliche Star des Buches - ich hätte mir gewünscht, dass sie die Protagonistin gewesen wäre! Doch all die zusätzlichen Blickwinkel machten es schwer, eine emotionale Bindung zu den eigentlichen Hauptfiguren aufzubauen.Ich schreibe ungern negative Rezensionen und breche Bücher selten ab, aber hier musste ich nach der Hälfte aufgeben - es wurde einfach nicht besser. Statt einer epischen Liebesgeschichte bekam ich ein wirres Geflecht aus Machtkämpfen. Wenn ihr komplexe, von indischer Kultur inspirierte Fantasy mögt und euch nicht an der fehlenden Romantik stört, gebt dem Buch ruhig eine Chance. Für mich persönlich war es leider eine Enttäuschung.