"Es kommt ein Punkt im Leben eines jeden Mannes, an dem er entweder gegen die Ungerechtigkeit der Welt anschreien kann, bis er verliert, oder sein Bestes in ihr versucht. Ein Opfer bleibt oder ein Überlebender wird."
"The Will of the Many" ist der großartige Auftakt zu James Islingtons "Hierarchy"-Reihe. Und ich kann nur sagen: Wow! Das war für mich wieder einmal ganz großes Kino!
Die Catenische Republik hat die ganze Welt erobert und regiert nun nach ihrem Maßstab. Ihrer Hierarchie. Auch mein Volk wurde angegriffen. Viele von uns ließen ihr Leben, viele dienen nun den Mächtigen der Hierarchie auf eine ganz perfide Art und Weise. Mein Schmerz sitzt tief, denn ich verlor nicht nur mein Zuhause, meine Heimat, sondern meine ganze Familie. Meine Wut auf die Hierarchie und ihr Volk ist groß, doch ich muss sie runterschlucken. Wenn ich mich jemals rächen will, muss ich Ruhe bewahren. Ich muss ihnen allen etwas vorspielen. Als Quintus Ulciscor Telimus in unser Waisenhaus kommt, bin ich überrascht, dass er mich mitnimmt. Doch schnell wird klar warum. Er will mich nach Solivagus schicken. Die Insel auf der die Mächtigsten der Republik ausgebildet werden. Ich soll die Akademie besuchen und herausfinden, was wirklich mit seinem Bruder geschehen ist. Herausfinden was die Religion plant. Im Gegenzug bietet er mir einen Ausweg aus der Hierarchie an. Was sich mir auf jedoch Solivagus offenbart ist abscheulich ...
"Ein faires System funktioniert nur, wenn es ein unvoreingenommenes Mittel zur Beurteilung von Verdiensten gibt. Wenn kein Stolz oder Egoismus im Spiel ist. Was bedeutet, faire Systeme können nicht existieren, sobald Menschen beteiligt sind."
"The Will of the Many" ist ein wirklich atemberaubender Auftakt einer komplexen, politischen Fantasyreihe, mit ein paar Science Fiction Einflüssen. Die Welt ist großartig und sehr interessant. Sie basiert auf dem Römischen Reich, ist durchflutet von politischen Intrigen und Machtkämpfen. Jeder hat Geheimnisse. Auch zum Ende des Buches weiß ich nicht, wem ich trauen kann und wem nicht. Die Charaktere sind so undurchsichtig wie ihre Motive. Einerseits sind sie freundlich, dann wieder kaltblütig und manipulativ. Das gefällt mir unglaublich gut - vor allem, dass das auch bis zum Ende so bleibt. Ich bin jetzt nicht wirklich schlauer als zu Beginn des Buches. Ganz im Gegenteil ...
Der Titel "The Will of the Many" ist hier wirklich wörtlich zu nehmen. Denn die Macht der Hierarchie basiert auf dem Willen vieler Menschen. Manche geben freiwillig ein wenig ab, andere werden gezwungen, müssen ihren Willen komplett abgeben und landen auf sogenannten Sappern. Das betrifft Straftäter, Rebellen und Waisen, die bis zu ihrem 18. Lebensjahr nicht adoptiert wurden.
Und das letzte Kapitel des Buches hat mich noch einmal richtig geflasht! Einfach nur wow! Das eröffnet noch viele Möglichkeiten und Ideen für die Fortsetzung, die ich jetzt kaum noch abwarten kann. Zum Ende des Buches bin ich nun richtig aufgewühlt und weiß gar nicht so richtig wohin mit mir. Ihr seht mich einfach nur begeistert.
Ich kann nur sagen: Lest es selbst und nehmt euch dafür Zeit. Denn Islington erwartet auch eure Aufmerksamkeit beim Lesen.
"Ich möchte, dass du verstehst, dass die Regierung keines Landes perfekt ist. Jeder, der ein System von Menschen betrachtet und denkt, das System sei das Problem, ist ein Narr. Aber ich möchte auch, dass du verstehst, dass das System der Hierarchie weitaus heimtückischer ist. Denn es ist nicht durch einen Fehler gefährdet. Es ist auf einem aufgebaut."