Bei einer Fantasy-Geschichte mit Bridgerton-Vibes schlug mein Herz gleich höher, denn hier werden meine liebsten Themen miteinander verbunden. Außerdem sind das Cover und der Farbschnitt einfach wunderschön, sodass ich quasi nicht anders konnte, als nach dem Buch zu greifen.
Der Einstieg war noch vielversprechend. Wir lernen Niamh kennen, welche ihre Heimat verlässt, um im Nachbarland (welches ihre Heimat für lange Zeit unterdrückt hat), einer angesehenen Arbeit im Königshaus nachzugehen. Sie erhofft sich zunächst Geld, um ihre Familie zu unterstützen und später dann auch genug Ansehen, um einen eigenen Laden zu eröffnen.
Recht schnell lernt Niamh dann auch den Bruder des Königs Jack, Kit, kennen. Die beiden mögen sich zu Beginn nicht sonderlich, doch mit der Zeit entdecken sie Ähnlichkeiten ineinander und finden immer wieder ihren Frieden in den Gesprächen mit dem jeweils anderen. Kit ist recht eigenbrödlerisch und verschlossen, hat das Herz jedoch am recht Fleck.
Währenddessen kommt es noch zu einigen politischen Verzwickungen, nicht zuletzt, weil Kit eigentlich eine arrangierte Ehe eingehen soll, um das eigene Land zu stärken Diese politischen Themen sind doch sehr im Fokus des Buches und nahmen für mich manchmal die Spannung aus dem Buch, weil es trockene Themen sind. Gut empfand ich hierbei wiederum, wie das Thema Rassismus samt unterschwelliger, gemeiner Kommentare immer wieder eingestreut wurde, denn Niamh muss sich aufgrund ihrer Abstammung so einiges gefallen lassen.
Allgemein war es dann aber leider eine Kombination aus Schreibstil und Handlung, die mich auf lange Sicht nicht überzeugen konnte. Die Beschreibungen der Figuren zueinander blieben für mich zu oberflächlich. Niamhs Familie und ihre daraus resultierende Aufoperfungsbereitschaft wurden immer wieder eher kurz beschrieben, aber insgesamt ergab sich mir hier ganz großes Bild, weil ihre Mutter und Großmutter selber nie zu Wort kommen. Auch Kit und Jack haben eine tragische Familienvergangenheit, die sich auch auf ihr heutiges Leben auswirkte, aber das wurde auch nur angeschnitten. Nicht zuletzt Niamhs Krankheit, deren Beschreibung bis zum Schluss schwammig bleibt und hier nie aufgeklärt wird, inwiefern sich diese nun auf ihr Leben auswirken wird.
Alles in allem hat mir die Tiefgründigkeit gefehlt. Die Kombination der Themen gefiel mir und Niamhs magische Fähigkeiten wurden sehr atmohphäisch umgesetzt, aber von mir daher nur eine bedingte Empfehlung.