Als der egomanische Patriarch Philip Brooke stirbt, kommen seine drei Kinder auf dem Familienanwesen zusammen, um ihn gemeinsam mit der Mutter und einer Handvoll anderer Lebensbegleiter zu Grabe zu tragen. An den Tagen vor und nach der Beerdigung erfahren wir aus unterschiedlichen Erzählperspektiven der beteiligten Charaktere so einiges über die Familiengeschichte. Ich bin eigentlich ein großer Fan von Büchern dieses Genres, aber hier hat es mindestens 120 Seiten gebraucht ehe ich überhaupt einigermaßen in der Handlung drin war. Im Mittelteil haben mich die Interaktionen der Familienmitglieder, die Konflikte und Reibungspunkte, durchaus gefesselt, wenn ich auch die packende Spannung, die im Klappentext angekündigt wurde, stark vermisst habe. Die älteste Tochter Frannie, Haupterbin, möchte im Sinne ihres Vaters das Land des Familienanwesens renaturieren, was im Gegensatz zu den Plänen ihres jüngeren Bruders Milo steht. Nesthäkchen Isa hat eine vermeintliche Halbschwester aus einer der Affären ihres Vaters eingeladen. Dass Anna Hope dann im letzten Drittel noch mit einem Familiengeheimnis der besonderen Art um die Ecke kommt, war für mich einfach too much. Hier hat für meinen Geschmack eine Autorin mehr abhandeln wollen als dem Debütroman gut getan hat. Auch wenn ich stellenweise immer wieder ganz nett unterhalten wurde, war die Sache für mich trotzdem nicht rund, sondern eher eine Verzettelung. Die Gestaltung des Covers hingegen hat mir sehr gut gefallen, stellt es doch die vermeintliche Idylle des Besitzes sehr ansprechend dar.