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Sprachgewaltig, zerrissen, modern ein Text, dem man seine Entstehungszeit kaum glaubt, so nah erscheint Büchners Porträt des kranken Dichters J. M. R. Lenz, so erschütternd gegenwärtig ist die Erzählung. Den Hintergrund für einen vertieften Zugang liefert Joachim Bark, Experte für die Literatur des 19. Jahrhunderts, mit Anmerkungen, ausführlichem Nachwort und Zeittafel. Texte zum Dichter Lenz von J. F. Oberlin, A. Stöber und J. W. Goethe, die Büchner als Quelle dienten, stehen im Anhang. Neben weiteren Abbildungen zeigt eine Originalkarte von Oberlins Hand das Steintal des 18. Jahrhunderts.
"Den 20. ging Lenz durch s Gebirg. Die Gipfel und hohen Bergflächen im Schnee, die Täler hinunter graues Gestein, grüne Flächen, Felsen und Tannen. Es war naßkalt, das Wasser rieselte die Felsen hinunter und sprang über den Weg. Die Äste der Tannen hingen schwer herab in die feuchte Luft. Am Himmel zogen graue Wolken, aber Alles so dicht, und dann dampfte der Nebel herauf und strich schwer und feucht durch das Gesträuch, so träg, so plump."
Der berühmte Beginn von Büchners Lenz, eines Textes, dem man seine Entstehungszeit kaum glaubt, so modern, so geistesnah ist diese fulminante kleine Novelle, die man gleich wieder von vorne anfangen möchte, kaum hat man sie zu Ende gelesen. Die liebevoll edierte Leinenausgabe trägt diesem Bedürfnis Rechnung.
Den notwendigen Hintergrund für ein tieferes Verständnis des Textes liefert Joachim Bark, Experte für die Literatur des 19. Jahrhunderts, in seinem ausführlichen, gut lesbaren Nachwort. Anmerkungen und eine Zeittafel runden den Band ab.

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Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. Oktober 2014
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
120
Reihe
Erlesenes Lesen, 3
Autor/Autorin
Georg Büchner
Herausgegeben von
Joachim Bark
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
m. 10 Abb., 1 Zeittaf.
Gewicht
194 g
Größe (L/B/H)
177/116/17 mm
Sonstiges
Mit Lesebändchen
ISBN
9783520849014

Portrait

Georg Büchner

Joachim Bark (geb. 1941), nach seinem Studium der Germanistik, Philosophie und Theologie zuerst Assistant Professor an der Stanford Universität, sodann ab 1974 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Stuttgart

Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren und starb am 19. Februar 1837 in Zürich. Er war das erste von sechs Kindern. Ab 1831 studierte er Medizin und Naturwissenschaften in Straßburg und ab 1833 auch Geschichte und Philosophie in Gießen. Er gründete 1834 die geheime Gesellschaft für Menschenrechte und verfasste zusammen mit Ludwig Weidig, einem führenden Oppositionellen, die Flugschrift Hessischer Landbote . Damit riefen sie die hessische Landbevölkerung zur Revolution gegen die Unterdrückung auf. 1834 siedelte er nach Darmstadt um. In dieser Zeit entstand Dantons Tod . Ein Jahr später floh er nach Straßburg. 1836 wurde ihm die Doktorwürde der Universität Zürich verliehen und er begann seine Lehrtätigkeit als Privatdozent für vergleichende Anatomie. Schon vor seiner Übersiedlung nach Zürich hatte Büchner seine Arbeit am Woyzeck begonnen. Das Werk blieb ein Fragment. Anfang 1837 erkrankte Büchner an Typhus und starb kurz darauf an dieser Krankheit.

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