Oliver wächst unter widrigen Umständen in einem Waisenhaus auf. Hunger und Bestrafung sind an der Tagesordnung. Als er zu einem Bestatter geschickt wird, um dort in Lehre zu gehen und heftigst verprügelt wird, rennt er am nächsten Morgen davon Richtung London. Geschwächt und in Lumpen gekleidet wird er kurz vor der Stadt von einem Jungen aufgegabelt, der ihm Hilfe von einem Herrn anbietet. So landet Oliver bei Fagin, einem Gauner und Dieb, der kleine Kinder für seine Machenschaften einspannt. Auch Oliver soll bei ihm das Diebeshandwerk lernen. Als er eines Tages einen Diebstahl der anderen Kinder zu Lernzwecken beobachtet, wird er fälschlicherweise verdächtigt und vor Gericht gebracht. Glücklicherweise wird er dort entlastet und der Bestohlene zeigt sogar ein Herz und nimmt Oliver bei sich auf um ihn vor einer weiteren schiefen Bahn zu bewahren. Als dieser ihn dann gut gekleidet vor sich sieht, meint er jemanden in ihm zu erkennen. Doch bevor er dem mehr auf den Grund gehen kann, ist Oliver wieder verschwunden. Eine von ihm ihm aufgetragen Aufgabe hat er nicht erfüllt und ist mitsamt teuren Büchern und Geld abgehauen. Doch ist er das wirklich? Oder wurde er geschickt wieder eingefangen weil andere Menschen mehr über Olivers Herkunft wissen als er selbst? Im weiteren Verlauf wird er wieder vom Pech verfolgt aber auch vom Glück begünstigt. Er bewahrt sich stets sein gutes Herz und seinen Anstand bis zum Schluss alle Fäden zusammengeführt werden und alles aufgeklärt wird¿ Ein sehr lesenswerter Klassiker von eindrucksvollen Illustrationen begleitet. Ich hab die Geschichte des kleinen Oliver, der immer wieder Glück und Pech im Wechsel durchlebt gerne verfolgt. Die Armut, das Elend und auch Gewalt dieser Zeit hat Charles Dickens gut vermitteln können und machte mich doch auch traurig. Die Welt der Oberklasse mit Anstand und Herzlichkeit traf hier auf die der Untersten, mit Ruppigkeit und Gewalt. Die langen Schachtelsätze, die mitunter ältere Sprache und auch die Menge an Personen erforderten doch etwas mehr Aufmerksamkeit von mir und manchmal kam ich zugegeben auch ein klein wenig durcheinander. Das lag aber vielleicht auch daran, dass sich bei mir mitunter ein paar Tage Lesepausen eingeschlichen hatten und ich dann wieder einen Moment brauchte, um erneut in die Geschichte hineinzufinden.Der Text wurde offenbar leicht gekürzt, wovon ich allerdings nicht allzu viel spürte.Die Kapitel waren recht kurz gehalten und begannen jeweils mit einer schönen Illustration und einer kurzen Zusammenfassung, was den Lesenden darin erwartete.Alles in allem eine lesenswerte Geschichte, die einen guten Blick ins Leben des 19. Jahrhunderts in London bietet und einen bis zum Schluss mitnimmt und der endgültige Lösung entgegenfiebern lässt. Die Illustrationen machen diese Ausgabe zusätzlich zu etwas Besonderem¿