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Paris-Trilogie

Ein Frauenleben in drei Romanen: 'Sehr intim und berührend.' WDR

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Frau, Freundin, Geliebte, Mutter, Schriftstellerin: Colombe Schneck schaut mit kühlem Blick auf ihr Milieu und voller Emotionen auf ihr Leben.

«Diese Literatur ist von enormer Wichtigkeit, sie steckt voller Kraft und Lebendigkeit. Eine tiefschürfende Betrachtung der Existenz zu verschiedenen Lebenszeiten.»
Deborah Levy

Colombe wächst in den Achtzigerjahren als Kind linksliberaler jüdischer Eltern in der Pariser Bourgeoisie auf. Als sie mit siebzehn ungewollt schwanger wird, ist das die erste große Zäsur in ihrem Leben. Die zweite: der viel zu frühe Tod ihrer besten Freundin Héloïse, mit der sie seit der Kindheit eng verbunden war. Die beiden besuchten die besten Schulen und Universitäten, kämpften mutig gegen gesellschaftliche Erwartungen und fühlten sich dennoch weniger emanzipiert als gedacht. Warum war das so? Die dritte Zäsur ist eine unerwartet intensive Liebe, mit fünfzig Jahren, vielleicht die glücklichste ihres Lebens überhaupt.

Colombe Schneck erzählt stets persönlich und doch auf frappierende Weise exemplarisch. Ihre Paris-Trilogie erzählt auf überragende Weise von den großen Themen im Leben einer Frau - Körper, Sexualität, Klasse, Herkunft, Freundschaft, Liebe, Tod.

«Diese Texte haben mich von Grund auf verändert. Sie sind mein lebendiger Körper, mein lebendiger Geist.»
Colombe Schneck

«Ein wunderschönes Buch über Dankbarkeit, eine Geschichte über Verlust und die Entdeckung der inneren Freiheit.»
Le Monde

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. April 2024
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
208
Autor/Autorin
Colombe Schneck
Übersetzung
Claudia Steinitz
Verlag/Hersteller
Originalsprache
französisch
Produktart
gebunden
Gewicht
320 g
Größe (L/B/H)
206/132/24 mm
ISBN
9783498004460

Portrait

Colombe Schneck

Colombe Schneck


, geboren 1966 in Paris, hat an einer der renommiertesten Hochschulen in Paris Politik studiert und arbeitet als Journalistin. Schriftstellerin wurde sie eher durch Zufall, nachdem sie entdeckte hatte, dass ihr Großvater von seinem Liebhaber ermordet worden war, der ihn in Stücke zersägt in einem Koffer durch Frankreich bugsierte. Seitdem ist Colombe Schneck besessen von der Wahrheit und hat viel über die Geheimnisse ihre jüdisch-großbürgerliche Familiengeschichte geschrieben, ihre Bücher wurden in Frankreich mehrfach ausgezeichnet.

Claudia Steinitz, 1961 in Berlin geboren. Sie übersetzte u. a. Nancy Huston, Claude Lanzmann, Yannick Haenel, Virginie Despentes und Emma Becker aus dem Französischen. Ausgezeichnet mit dem Johann-Friedrich-von-Cotta-Übersetzerpreis der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Jane Scatcherd-Preis.


Pressestimmen

Colombe Schneck hat einen scharfen Blick für Details und ein exzellentes Gespür für deren suggestive Kräfte. Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Colombe Schnecks «Paris-Trilogie» mag von Annie Ernaux inspiriert sein, doch ihre Erzählweise ist weit weniger anklagend, weniger explizit. Sie liefert einen erhellenden Blick hinter die Fassade einer Familie von Holocaust-Überlebenden, die als Teil der französischen Bourgeoisie perfekt funktioniert. Bettina Baltschev, Deutschlandfunk "Büchermarkt"

Ein entwaffnend ehrlicher Blick in die Entstehung eines überlegenen Habitus. . . Mir hat imponiert, wie die reife Colombe Schneck sich selbst gegenüber im Lauf ihres Schreibens eine Schonungslosigkeit entwickelt. Deutschlandfunk Kultur "Studio 9"

Schnecks Erzählhaltung ist bemerkenswert: Der Blick auf sie selbst ist der einer kühlen, manchmal melancholischen Rückschau, die Sätze, alle im Präsens, sind klar und direkt. So entsteht eine eigenartig packende Mischung aus Energie und Ennui. Mara Delius, Welt am Sonntag

Sehr intim und berührend. Barbara Geschwinde, WDR 5 "Bücher"

Zeitlos und berührend. Berliner Morgenpost

Wie sich die autobiographische Colombe freischwimmt und ein lebbares Verhältnis zu ihrer Geschichte und nicht zuletzt zu ihrem Körper entwickelt, ist das Thema dieses intensiven, aufregenden und intelligenten Textes. Weiberdiwan - DIE FEMINISTISCHE REZENSIONSZEITSCHRIFT

Für Fans von Annie Ernaux und «La Boum». Und das ist als Empfehlung gemeint. Barbara Beer, Kurier

Besprechung vom 12.09.2024

Dass sie als bürgerlich gilt, überrascht sie
Mit Insiderwissen das eigene Milieu beleuchten: Colombe Schnecks "Paris-Trilogie" auf Deutsch

Mittlerweile ist man gewohnt, dass französische Autoren die Milieus ihrer Herkunft in autofiktionalen Geschichten soziologisch sezieren. Didier Eribon, Édouard Louis, Annie Ernaux schreiben seit Jahren sehr erfolgreiche Bücher über die Welt, aus der sie stammen, eine bescheidene, von Mangel, Verzicht und Entbehrung gekennzeichnete Welt meist ohne Bücher, die durch prosaische Anverwandlung zur entdeckungswürdigen Terra incognita auch für all jene avanciert, die oft seit Kindertagen mit Büchern leben.

Dass ein solch bürgerliches, gar großbürgerliches Milieu auf vergleichbare Art ausgeleuchtet wird, ist selten. Aber nicht minder interessant, wie die drei schmalen Bücher der französischen Schriftstellerin Colombe Schneck eindrucksvoll zeigen, die als "Paris-Trilogie" in deutscher Übersetzung erschienen sind. Alle drei Texte erzählen von verschiedenen Phasen im Leben einer großbürgerlichen Tochter und Frau, von der man nicht nur wegen ihres Namens Colombe annehmen darf, dass sie Ähnlichkeit mit der Autorin hat - von der Abtreibung, die sie als Teenager vornehmen lässt (in "Siebzehn Jahre"), dem Krebstod ihrer besten Freundin Héloïse ("Zwei Bürgertöchter") und einer großen, neuen Liebe nach der Scheidung von ihrem Ehemann ("Freischwimmen"). Die "Paris-Trilogie" beschreibt ein Leben auf der Sonnenseite der Pariser Rive gauche. "Man muss nur Héloïse und Colombe ansehen, die in ihrem Zimmer, das sie mit niemandem teilen und dessen Wände mit Blumenstoffen von Laura Ashley bedeckt sind, Bücher lesen, die sie nicht in die Bibliothek zurückgeben müssen, die Ruhe, nie stört das Geschrei eines Nachbarn, niemals dringt der Ton eines zu lauten Fernsehers durch die Wände, die Laken auf ihrem Bett, einfarbiges Perkal, passende Kopfkissen, ihre rosa-weiß gestreifte Unterwäsche aus reiner Baumwolle . . ." Und so geht es immer weiter. In den Stadtpalais rund um den Jardin du Luxembourg, unter hohen, mit Stuck besetzten Decken wimmelt es von Morgenmänteln aus schottischer Wolle, Kaschmirjäckchen von Bonpoint, T-Shirts von agnès b. und auf alt gemachten Kinderkrippen. Die Schule ist privat, das Fleisch stammt vom besten Metzger, das Kachelmosaik im Bad aus Marrakesch. Colombe Schneck hat einen scharfen Blick für Details und ein exzellentes Gespür für deren suggestive Kräfte. In schnellem, parataktischem Stil lässt sie die Dinge, die die Frauen umgeben, für deren Leben sprechen und entwirft auf diese Weise das Bild eines Daseins, dem materiell kaum, mental aber sehr wohl Grenzen gesetzt sind.

Ihre Frauenfiguren beschweren sich nicht. Welches Glück ihnen in die Wiege gelegt wurde, müssen sie allerdings erst lernen. Dass ihre Familie "reich" ist, kommt der jungen Colombe in "Zwei Bürgertöchter" lange nicht in den Sinn; dass sie "bürgerlich" sein soll, erschreckt sie (man ist ja links). Viel stärker als die Außenwelt nimmt sie die feinen Unterschiede innerhalb ihres eigenen Milieus wahr - dass Héloïse etwa die Ferien in Saint-Tropez verbringt, während sie mit Hyères und Toulon vorliebnehmen muss, versetzt Colombe einen Stich. Wie tief die ungeschriebenen Gesetze ihrer sozialen Herkunft die Lebenswege beider Frauen bestimmen, wird Colombe erst klar, als sie beobachtet, wie tapfer Héloïse mit ihrer Erkrankung umgeht. "Sie analysiert, wie man ohne Gezeter kämpft, sie kämpft, mit all ihrer guten Erziehung, ohne je schwach zu werden, ohne je aufzugeben, bitte, wer ist der beste Arzt, was ist die beste Station, das beste Medikament, wer weiß, wie man sich Zugang verschafft, einen Termin, die Therapie bekommt, und sie schafft es." Héloïse entspricht den Erwartungen, die sie als Tochter aus gutem Hause an sich gestellt sieht, bis in den Tod.

Mit ihrer Art, die Dinge aus der Halbdistanz zu beobachten, gleichsam von außen, aber mit dem Wissen des Insiders das eigene Milieu zu beleuchten, eröffnet sich für Colombe Schneck die Möglichkeit, glaubwürdig Kritik zu üben. Nicht, dass sie mit ihren Figuren hart ins Gericht ginge. Aber sie lässt ihre Erzählerinnen (nur in "Zwei Bürgertöchter" ist sie auktorial, in den anderen Texten sprechen sie aus der ersten Person) mit gebotener, nicht übertriebener Schärfe evozieren, was den Mädchen und Frauen aus gutem Hause selbstverständlich schien - dass sie etwa mit elf Jahren schon nach Italien, Spanien und in die USA gereist waren, aber erst einmal nach Grande Borne, ein neues Viertel der Pariser Banlieue, dessen Hochhäuser so schön bunt wirken, dass Colombe denkt, sie würde lieber dort leben als in einem alten, dunklen Haus in Paris. "Man kann sie nicht dafür verabscheuen, dass sie nichts sehen." Immer wieder blitzt durch, mit welchen Scheuklappen die Mädchen durch die Welt gehen, auch und mit den Jahren immer mehr in Bezug auf die Rollen, die ihnen als arbeitende Ehefrauen und Mütter in ihrem ach so fortschrittlichen, feministischen Milieu zugedacht sind.

Besonders der dritte, nicht zufällig "Freischwimmen" betitelte Text des Bandes liest sich vor diesem Hintergrund wie die Geschichte einer Emanzipation. Die Ich-Erzählerin, mittlerweile geschieden und fünfzig Jahre alt, begegnet darin einem Mann, der so etwas wie ihre erste große Liebe wird. Ein Paradoxon, die Liebe hält auch gar nicht. Aber, und darin liegt das auf ganz unspektakuläre Art Befreiende des Buches, darauf kommt es seiner Erzählerin längst nicht mehr an. LENA BOPP

Colombe Schneck:

"Paris-Trilogie".

Aus dem Französischen von Claudia Steinitz. Rowohlt Verlag, Hamburg 2024. 206 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon Etoile am 17.01.2025
Drei unzusammenhängende Teile, eher irritierend. Wenig Tiefgang.