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Sekunden der Gnade

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis International 2023 (3. Platz)

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Boston, 1974. Die Stadt kocht. Künftig sollen schwarze Kinder mit Bussen in weiße Schulen gebracht werden und vice versa. Angst geht um und Hass. Eines Nachts kehrt Mary Pat Fennessys 17-jährige Tochter Jules nicht nach Hause zurück. Mary Pat beginnt Fragen zu stellen, stößt auf Schweigen und Widersprüche, bis sie versteht: Man hat ihr das Letzte genommen, was ihr in dieser Welt Halt gab. Außer sich vor Schmerz macht sie sich auf, um Rache zu nehmen an den Verantwortlichen - und um ihre eigene Schuld abzutragen. Um jeden Preis.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
23. August 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
396
Autor/Autorin
Dennis Lehane
Übersetzung
Malte Krutzsch
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
360 g
Größe (L/B/H)
186/125/29 mm
ISBN
9783257072587

Portrait

Dennis Lehane

Dennis Lehane, irischer Abstammung, geboren 1965 in Dorchester, Massachusetts, hat bisher 14 Romane veröffentlicht, vier davon wurden verfilmt, darunter die Weltbestseller Shutter Island und Mystic River . Lehane unterrichtete Kreatives Schreiben unter anderem an der Harvard University und ist erfolgreicher Produzent und Drehbuchautor, zuletzt für die Apple-TV+-Serie In with the Devil . Dennis Lehane lebt in Südkalifornien.

Pressestimmen

»Dennis Lehane ist ein Meister des Thrillers. « Manfred Papst / NZZ am Sonntag, NZZ am Sonntag

»Dennis Lehane schreibt auf eine Weise, die es dem Leser schwermacht, seine Bücher wieder beiseitezulegen, wenn man erst einmal angefangen hat zu lesen. « Hannes Vollmuth / Süddeutsche Zeitung, Süddeutsche Zeitung

»Dennis Lehane schreibt auf eine Weise, die es dem Leser schwermacht seine Bücher wieder beiseitezulegen. « Hannes Vollmuth / Süddeutsche Zeitung, Süddeutsche Zeitung

»Ein Buch, das man wegen seiner vielen Wahrheiten, seiner Empathie und seinem unerschütterlichen Humanismus am liebsten gleich noch einmal lesen würde. « Peter Huber / Die Presse am Sonntag, Die Presse am Sonntag

»Lehane erweist sich erneut als brillanter Erzähler, der vor allem seine Charaktere vielschichtig zu zeichnen vermag. « Christian Rein / Aachener Zeitung, Aachener Zeitung

»Vielleicht hat Dennis Lehane nie einen besseren Roman geschrieben. « Marcus Müntefering / der Freitag, der Freitag

Besprechung vom 04.09.2023

Besser als im Original
Krimis in Kürze: Dennis Lehane, María Gainza, Florian Wacker

Ein neuer Roman von Dennis Lehane ist ein Grund zur Vorfreude. Dieser hier könnte auch ein Anlass zur Trauer werden. In einem Interview im Anhang zu "Sekunden der Gnade" (Diogenes, 408 S., geb., 26,- Euro) sagt Lehane, womöglich werde er keinen weiteren Roman mehr schreiben und lieber Filme und Serien machen, was er, wie seit "The Wire" bekannt, auch sehr gut beherrscht. Noch aber ist da dieses irisch-amerikanische Epos, die Geschichte einer Frau, die Rache nimmt für ihre verschwundene Tochter, für das Leben, um das sie betrogen wurde, Rache an den irischen Gangstern, die in South Boston die Kontrolle haben. Diese Mary Pat ist keine heilige Johanna der Sozialsiedlungen, sie ist nicht sympathisch, sie ist wie ihr Umfeld eine Rassistin, die zur Furie wird.

Lehanes Buch spielt im Jahr 1974, als die Stadt Boston es für eine gute Maßnahme gegen die Segregation hielt, weiße Kinder mit Bussen in schwarze Viertel zur Schule zu bringen - und vice versa. Die Stimmung in diesem Sommer ist aufgeheizt, es gibt wütende Proteste und einen toten Afroamerikaner, den vier weiße Kids vor die U-Bahn stießen.

Lehane, damals neun Jahre alt, kennt diese Welt aus seiner Kindheit, er ist im Stadtteil Dorchester aufgewachsen, seine Erinnerung ist vital und anschaulich im Detail. Und in seiner Prosa passt jeder Dialogsatz, jeder Vergleich, jede kleine Charakterisierung einer Person oder eines Milieus. Er hat genau die richtige Sprache für diese Zeit voller Gewalt und Verzweiflung, er erklärt nicht, er erzählt aus dem Alltag, wie sich der Rassismus reproduziert. Er rechtfertigt nichts. Er fühle sich lediglich angezogen, wie er sagt, "vom Bösen in den guten Menschen und vom Guten in den schlechten Menschen".

Auch die Argentinierin María Gainza ist eine Erzählerin, bei der es auf die Unschärfen, das Uneindeutige ankommt und nicht auf irgendeine Moral der Geschichte. "Schwarzlicht" (Wagenbach, 160 S., geb., 20,- Euro) ist womöglich gar kein Kriminalroman, vielleicht eher eine Detektiverzählung. Aber wen interessiert hier schon eine erkennungsdienstliche Behandlung? Eine Icherzählerin, die nur "Fräulein M." heißt, erzählt vom Leben der Boheme im Buenos Aires der Sechzigerjahre, von frechen, genialen Kunstfälschungen, um eine Kommune über Wasser zu halten, von einer Welt, in die sie hineingeriet, weil ihre verstorbene Mentorin bei einer Bank all die Fakes dank ihrer Reputation sehr lässig durchgehen ließ. Die dabei bevorzugt gefälschte Malerin Mariette Lydis ist im Übrigen keine Erfindung.

Fräulein M. wird dann eine leidenschaftslose Kunstkritikerin, deren ganzer Elan sich darauf richtet, den Spuren der verschollenen Fälscherin nachzugehen, die einfach "la Negra" hieß, mit Menschen zu reden, die sie angeblich gekannt haben. Um all das aufzuschreiben, zieht sie sich in ein Hotel mit Friedhofsblick zurück. María Gainza, die selber als Kunstkritikerin gearbeitet hat, taucht tief ein in diesen entfernten Kosmos, sie entwickelt eine beeindruckende erzählerische Phantasie, bis sie dann, unter beiläufigem Verweis auf Orson Welles' Film "F for Fake", ihre etwas blass bleibende Erzählerin fragen lässt, ob nicht Fälschungen spannender sein können als die Originale.

Noch eine Frau, die sich durchsetzen will. Staatsanwältin Greta Vogelsang ermittelt in Frankfurt. Nicht mehr im Dezernat Kapitalverbrechen, sondern gegen Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte. Aber oft hängt beides enger zusammen, als es die bürokratischen Zuständigkeitsdefinitionen vorsehen. In "Die Spur der Aale" (Kiepenheuer & Witsch, 238 S., br., 17,- Euro) von Florian Wacker wird ein Zollfahnder tot im Main gefunden. Vogelsang macht sich Vorwürfe, seine Hinweise auf den Schmuggel wertvoller Glasaale nicht ernst genug genommen zu haben. Und weicht dann ein wenig vom Dienstweg ab.

Wacker entwickelt diesen Fall, der nach Hongkong und Frankreich führt, sehr ökonomisch und kompakt. Er leidet auch nicht unter dem weitverbreiteten zwanghaften Ehrgeiz, eine Hauptfigur möglichst originell auszustaffieren, was in aller Regel nur kunstlose Kunstfiguren hervorbringt. Greta Vogelsang wird so entworfen, dass einen auch ihr kommender zweiter Fall interessiert. Wenn man zwei Kater hält wie die Staatsanwältin, dürfen die auch Marx & Engels heißen. PETER KÖRTE

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon Sanne54 am 05.10.2024
Schonungsloser Krimi (?) mit realem gesellschaftlichem Hintergrund
LovelyBooks-BewertungVon sunny-girl am 28.07.2024
Der Roman spielt vor den Hintergrund von Rassenunruhen. Ein schwarzer Junge wird in einen weißen Viertel ermordet. Gleichzeitig verschwindet ein weißes Mädchen. Hauptakteure sind Mary Pat, die Mutter des verschwundenen Mädchens, und der Polizist Bobby, der im Mordfall ermittelt. Als Mary Pat erfährt, dass ihre Tochter tot ist, beginnt sie einen Rachefeldzug. Bobby versucht die Umstände des Mordes herauszufinden, scheitert aber an der Mafia.Das Buch ist ein Rachethriller, aber auch eine Milieustudie der USA in den Siebzigern. Nur hat sich bis heute nicht viel geändert, was beängstigend ist. Das Buch ist verstörend und brutal. Dem Autor gelingt es bis zum Ende die Spannung hoch zu halten.Wer Wert auf Politische Korrektheit legt, sollte bedenken, dass 1974 das N-Wort gebräuchlich war.Das Buch ist einer der besten Rachethriller, den ich gelesen habe. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.