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Die Freiheit einer Frau

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Édouard Louis erzählt in »Die Freiheit einer Frau« schonungslos und liebevoll von seiner Mutter. Die Geschichte der Befreiung einer Frau.

»Meine Mutter hat ihr ganzes Leben mit Armut und männlicher Gewalt gekämpft. « Eines Tages stand Édouard Louis' Mutter einfach auf und ging. Weg aus der Gegend, weg von ihrem zweiten Mann, der wie der erste soff und sie demütigte. Édouard Louis erzählt eindringlich und gnadenlos vom Wunsch, als Kind eine andere Mutter zu haben, und vom großen Glück, sie heute als befreite und glückliche Frau zu erleben.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
27. September 2023
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
93
Reihe
Fischer TaschenBibliothek
Autor/Autorin
Édouard Louis
Übersetzung
Hinrich Schmidt-Henkel
Verlag/Hersteller
Originalsprache
französisch
Produktart
gebunden
Abbildungen
3 s/w Abbildungen
Gewicht
92 g
Größe (L/B/H)
142/87/12 mm
ISBN
9783596523412

Portrait

Édouard Louis

Édouard Louis wurde 1991 geboren. Sein autobiographischer Debütroman »Das Ende von Eddy«, in dem er von seiner Kindheit und Flucht aus prekärsten Verhältnissen in einem nordfranzösischen Dorf erzählt, sorgte 2015 für großes Aufsehen. Das Buch wurde zu einem internationalen Bestseller und machte Louis zum literarischen Shootingstar. Seine Bücher erscheinen in 30 Ländern und werden vielfach fürs Theater adaptiert und verfilmt. Über seine literarischen Positionen gab er u. a. Auskunft als Samuel Fischer-Gastprofessor an der Freien Universität Berlin (2018), bei der Mosse Lecture an der Humboldt-Universität Berlin (2019) oder 2023 bei den Tübinger Poetikvorlesungen. Zuletzt erschienen »Wer hat meinen Vater umgebracht« und »Die Freiheit einer Frau«, der Gesprächsband mit Ken Loach »Gespräch über Kunst und Politik« sowie »Anleitung ein anderer zu werden«. Édouard Louis lebt in Paris.

Hinrich Schmidt-Henkel, geboren 1959, übersetzt Belletristik und Theaterstücke aus dem Französischen, Italienischen und Norwegischen, darunter Werke von Jon Fosse, Henrik Ibsen, Jean Echenoz, Louis-Ferdinand Céline, Yasmina Reza, Stefano Benni und Massimo Carlotto. Er ist u. a. Träger des Jane-Scatcherd-Preises der Ledig-Rowohlt-Stiftung, des Paul-Celan-Preises und des Deutschen Jugendliteraturpreises.


Pressestimmen

Louis [schreibt] [. . .] die Geschichten von Menschen in die Literatur ein, die aufgrund ihrer sozialen Stellung und ihres Geschlechtes noch zu oft unsichtbar gemacht werden. Sebastian Kipper, LitLog

Louis Werke zu lesen, lohnt sich! Die Bücher sind alle biografisch, aktuell, authentisch. Jérôme Cholet, Sonntagsblatt

Die Sätze, die Edouard Louis schreibt es waren schon einige, dafür, dass er erst 29 ist sind wie Nägel, die er ins Papier haut. Präzise, und sie reichen tief. Stephanie Hess, annabelle

Auf kaum 100 Seiten beschreibt Louis] in messerscharfen, berührenden Worten das traurige Leben seiner Mutter, einer Frau aus der Arbeiterklasse [. . .]. dpa

Aber Die Freiheit einer Frau ist das zärtliche Porträt seiner Mutter, ein Dialog mit ihr, die lange Zeit keine eigene Geschichte haben durfte. Peter Pisa, Kurier

Eine ungeschönte, betont objektiv gehaltene Hommage an die Kraft der Veränderung [. . .]. Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung

«Die Freiheit einer Frau» erzählt von der Befreiung einer Frau aus einem unglücklichen Leben, der eigenen Unsichtbarkeit und der Versöhnung des Autors mit seiner Herkunft. Lola Fröbe, Harper's Bazaar

Édouard Louis hat mit Die Freiheit einer Frau ein aufwühlendes Buch überseine Mutter geschrieben. Georg Leisten, Südwest Presse

Die Freiheit einer Frau [rekapituliert] mit einer zärtlicheren Sprache und viel Empathie das Leben der Mutter Carsten Schrader, kulturnews

Das hat eine enorme aufpeitschende Kraft! Edgar Selge, WDR5

In einfacher Sprache, in verknapptem Stil, in kunstloser Prägnanz nutzt er das Material seines Lebens Ulrich Rüdenauer, Badische Zeitung

die Offenheit, die Nähe, mit der der Autor uns an seinen Erkenntnis- und Reifungsprozessen teilhaben lässt, bleiben berührend Judith Heitkamp, BR

[es gelingt] der Mutter, sich zu emanzipieren. Diesen Weg hat Louis mit tiefem Einfühlungsvermögen nachgezeichnet. Andrea Pollmeier, Frankfurter Rundschau

Wer mit solch existenziellen Widersprüchen gegen die Literatur anschreibt, schafft eine neue Verbundenheit zwischen Autor und Leserschaft. Was für ein Fortschritt! Was für ein großes Buch! Edgar Selge, Die Zeit

Erschütternde, sprachlich hochpräzise Bücher, stilistisch sind sie reflektiert, mal sachlich-nüchtern, mal emotional Hansruedi Kugler, St. Galler Tagesblatt

ein weiteres Puzzleteil in seinem autobiographischen Schreibprojekt, in dem sich klare Beschreibung und soziologische Betrachtung attraktiv vermischen. Michael Stadler, Abendzeitung München

Poetische Schönheit und politischer Zorn gehen in diesem Text eine Symbiose ein, die sich der Kraft der Erzählung hingibt, ohne die Gewalt der Klassenherrschaft zu leugnen. Christian Baron, der Freitag

Schonungslos, aber liebevoll Elle

Édouard Louis ist schonungslos ehrlich, auch zu sich selbst, er gibt jenen eine Stimme, die sonst nicht gehört werden Annette König, SRF

sehr persönliches Dokument des Schmerzes darüber, dass die eigene Mutter so viel glücklicher hätte leben können Anne-Catherine Simon, Die Presse

So schonungslos und zart [. . .]. Gerade diese Mischung aber macht Die Freiheit einer Frau so intensiv und glaubwürdig. Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk

Der gefeierte Franzose Édouard Louis beschreibt, wie seiner Mutter die Flucht aus Armut und Gewalt gelang Stern

Édouard Louis tritt an, die Mutter aus der Unsichtbarkeit zu befreien, und das ist ihm beispielhaft gelungen. Jedes Wort [. . .] erscheint zwingend. Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk Kultur

Sätze, die wehtun. Und das sollen sie: schmerzen, ohne dass wir uns schützen können. Kerstin Hellberg, Stern

Toll erzählt Anika Falke, Papierstau Podcast

So schonungslos und zart, wie Louis seine Mutter porträtiert, betrachtet sich niemand selbst. Gerade diese Mischung macht die Freiheit einer Frau so intensiv und glaubwürdig. Hannah Rau, WDR

Louis reflektiert selbstkritisch seine früheren Motive und Taten [. . .]. Der Eindruck eines reiferen, kontemplativeren Werks [. . .]. Miguel de la Riva, Frankfurter Allgemeine Zeitung

so persönlich, intim und bewegend er über seine Mutter schreibt, so treffsicher analysiert er zugleich eine ganze Gesellschaft. Fabian Schäfer, queer. de

Édouard Louis hat keine Angst [. . .] vor denselben Geschichten. Wenn diese jedoch so gut, klug und wohlkomponiert sind wie Die Freiheit einer Frau , soll er sie immer wieder schreiben. Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

So schonungslos und zart [. . .]. Gerade diese Mischung aber macht Die Freiheit einer Frau so intensiv und glaubwürdig. Hannah Rau, WDR

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Édouard Louis Mutter bricht mit sechzehn die Schule ab, weil sie schwanger ist und hat mit neunzehn zwei Kinder. Édouard stolpert über ein Foto, das sie als junge Frau zeigt. Sie wirkt auf ihn gelöst und voller Energie, direkt leidenschaftlich. Ganz anders als er selbst sie kennt. Sie erschien ihm von Kindheit an verbraucht und resigniert. Wie hätte es auch anders sein sollen, bei seinem Vater. Wie oft er sie runtergemacht hat. Der viele Alkohol, das Geschrei. Wie oft sie nichts zu essen hatten, weil Zigaretten und Bier wichtiger waren. Als er zur Schule ging war sie ihm peinlich gewesen, wie sie ihm hinterhergeschlichen war weil er sein Pausenbrot vergessen hatte. Er wollte nicht, dass seine Mitschüler sie sahen, es war eh schon alles sehr schlimm. Édouard setzte alles daran, zu verhindern, dass seine Mutter ihn wahrnahm wie er war, als Schwulen. Das ganze Dorf zerriss sich über seine Eigenarten das Maul aber seine Mutter sollte nicht wissen, wer er wirklich war.Und dann eines Tages, als Édouard längst das Dorf verlassen hatte, rief sie ihn an. Schon am Telefon merkte er, dass sich etwas verändert hatte. Wie lebhaft sie mit ihm sprach und um ein Treffen bat. Und natürlich wollte er sie wiedersehen. Fazit: Édouard Louis erzählt die Geschichte seiner Mutter mit tiefem Verständnis für ihre damalige Situation. Er fühlt sich schuldig, als Teil, einer von Männern dominierten Welt, die sie eingeengt und gebrochen haben. Und obwohl der Roman von einem zutiefst verpfuschten Leben spricht, weckt er auch Hoffnung. Denn seine Mutter schafft den Absprung. Fängt an ihr eigenes Leben fast so zu meistern, wie sie sich das eigentlich einmal vorgestellt hatte. Eine Hommage an eine misshandelte, gedemütigte Frau, die trotzdem auf die eigenen Füße kommt.