Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
Ihr 18% Rabatt11 auf ausgewählte Eurographics Puzzles mit dem Code PUZZLE18
Jetzt einlösen
mehr erfahren
product
product
product
product
product
product
product
cover

Vom Aufstehen

Ein Leben in Geschichten | Die Wiederentdeckung einer Jahrhundertautorin

(108 Bewertungen)15
220 Lesepunkte
Buch (gebunden)
22,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Di, 25.02. - Do, 27.02.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen

Helga Schubert erzählt in kurzen Episoden und klarer, berührender Sprache ein Jahrhundert deutscher Geschichte - ihre Geschichte, sie ist Fiktion und Wahrheit zugleich.

Ein Jahrhundertleben - verwandelt in Literatur

Drei Heldentaten habe sie in ihrem Leben vollbracht, erklärt Helga Schuberts Mutter ihrer Tochter: Sie habe sie nicht abgetrieben, sie im Zweiten Weltkrieg auf die Flucht mitgenommen und sie vor dem Einmarsch der Russen nicht erschossen. In kurzen Episoden erzählt Helga Schubert ein deutsches Jahrhundertleben - ihre Geschichte, sie ist Fiktion und Wahrheit zugleich. Als Kind lebt sie zwischen Heimaten, steht als Erwachsene mehr als zehn Jahre unter Beobachtung der Stasi und ist bei ihrer ersten freien Wahl fast fünfzig Jahre alt. Doch vor allem ist es die Geschichte einer Versöhnung: mit der Mutter, einem Leben voller Widerstände und sich selbst.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
18. März 2021
Sprache
deutsch
Auflage
18. Auflage
Seitenanzahl
224
Autor/Autorin
Helga Schubert
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
390 g
Größe (L/B/H)
216/142/25 mm
ISBN
9783423282789

Portrait

Helga Schubert

Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin, studierte an der Humboldt-Universität Psychologie. Sie arbeitete als Psychotherapeutin und freie Schriftstellerin in der DDR und bereitete als Pressesprecherin des Zentralen Runden Tisches die ersten freien Wahlen mit vor. Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen zog sie sich aus der literarischen Öffentlichkeit zurück, bis sie 2020 mit der Geschichte ¿Vom Aufstehen¿ den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann.

Pressestimmen

Und das schönste Buch des letzten Jahres war der späte Triumph der wunderbaren und viele Jahre unbemerkten Helga Schubert: Vom Aufstehen . Volker Weidermann, Die Zeit

Ein Erzählungsband, der lange in der Imagination nachhallt. Denis Scheck, Der Tagesspiegel

Helga Schubert beschreibt die DDR, das wiedervereinigte Deutschland und ihre schwierige Mutter unsentimental und anrührend. Obermüller Klara, NZZ am Sonntag

So flirrt ein halbes Jahrhundert deutscher Historie an uns vorüber verdichtet zu einer ganz persönlichen Chronik des Hinfallens und wieder Aufstehens. Peter Henning, Deutschlandfunk, Büchermarkt

Lebenserzählungen einer großen Schriftstellerin. Brigitte

Die 81-jährige Schriftstellerin Helga Schubert erinnert sich - persönlich, versöhnlich. Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Gegen dieses Allzuviel der Jahrzehnte setzt Helga Schubert ihre konzentrierte, klare Sprache, die auf jeder Seite erinnert, dass hier nicht vom Aufgeben, sondern dem entgegengesetzt Vom Aufstehen berichtet wird. Deutschlandfunk, Lesezeit

In Vom Aufstehen erzählt die 81-jährige Bachmann-Preisträgerin ihre Geschichte und die ihrer traumatisierten Mutter. Ergreifend. DONNA

Ein Buch wie ein Fest. Das literarische Comeback des Jahres. Ein brillanter Geschichtenband von einer Frau, die wirklich etwas zu sagen hat. Geschichten, die trösten. Denis Scheck, ARD Druckfrisch

Das schönste und ermutigendste Buch des Frühjahrs. Volker Weidermann, SPIEGEL Spitzentitel

Auf diese grossartige, 2020 mit dem Bachmann-Preis ausgezeichnete Geschichte laufen im nun vorliegenden Buch 28 Erzählungen eines Lebens, thematisch gebündelt, zu. Bernadette Conrad, SRF-Literaturclub

Vom Aufstehen ist eine preisgekrönte Jahrhunderterzählung über Weltkrieg, Besatzung, Mauerbau, Stasi-Herrschaft, Wendezeit und Neuanfang, bei der man sich fragt, wie viel Geschichte in ein Leben eigentlich reinpasst. Stern

Weltkrieg, deutsche Teilung, Stasi, Wende: In Vom Aufstehen macht die 81-jährige Helga Schubert ein halbes Jahrhundert deutscher Geschichte erfahrbar. Felix Münger, SFR 2, 52 Beste Bücher

Dieses Buch macht einem Mut zum Leben. Torsten Unger, MDR, Thüringen

Lauter Geschichten aus einem bewegten Leben: Die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert und ihr Buch Vom Aufstehen . Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

Ein berührendes Buch über das Verzeihen und Ankommen bei sich selbst. Theresa Hübner, SWR 2 Kaffee oder Tee

Helga Schubert erzählt von Verletzungen und von Schutzlosigkeit. Und doch besticht ihr berührendes Buch immer wieder durch große Wärme und Empathie. Holger Heimann, WDR 5

Nichts ist zu gering, um erzählt zu werden; von ihr schon gar nicht. Nichts ist unwichtig, nichts uninteressant. Peter Pisa, Kurier

Es ist ein versöhnliches Buch. Aber nicht alles ist gut. Bettina Steiner, Die Presse

Pointiert sind Helga Schuberts Miniaturen und so verdichtet, dass sie in hochkonzentrierter, knapper Form oft ein ganzes Lebensgefühl erfassen. Andrea Gerk, WDR 3

Aber ihre kurzen, wunderbar geschriebenen Episoden lesen sich so frisch, als sei sie ewig jung geblieben. Für Sie

Helga Schuberts Buch Vom Aufstehen : Gute Geschichten sind wie das Leben tragikomisch. Cornelia Geißler, Frankfurter Rundschau

Es sind schlichte Sätze der Liebe, des Zweifels und des Verstehens, die sich tief einbrennen. Meike Schnitzler, Brigitte

In den stärksten Passagen ist dieses Buch lebensklug, poetisch, sinnlich, mal einfach nur das Grauen in kurzen Hauptsätzen erzählend, mal verzeihend. Lenore Lötsch, NDR Kultur

Helga Schubert schafft es, die ganze Ambivalenz der Geschichte in vermeintlich kleinen Momenten einzufangen. Sandra Kegel, 3sat

Anrührend, sehr bewegend. Ein einfaches, gütiges Leben, mild und sanft beschrieben. Elke Heidenreich, Spiegel Online

Ich war so berührt, dass ich dachte, man müsste eine neue literarische Skala eröffnen: den Schubert-Moment. Katrin Schumacher, 3sat

Eine klare, scheinbar einfache, aber sehr tief gehende Sprache. Großartig! Gert Scobel, 3sat

Flucht, Stasi, Wende: autobiografisch grundierte, preisgekrönte Geschichte über ein ostdeutsches Frauenleben im 20. Jahrhundert. SPIEGEL-Bestseller, Das Kulturmagazin, Frühjahr 2021

Eine Autobiografie in Geschichten, vom DDR-Alltag, vom Älterwerden, von den Versuchen, sich Luft zu verschaffen. Geschrieben mit Klarheit und Empathie. SWR 2 Kaffee oder Tee, April 2021

Helga Schuberts Buch Vom Aufstehen ist ein Ereignis über die Literatur hinaus. Stephan Wackwitz, taz - Die Tageszeitung, 20. /21. 03. 2021

Dieser Text transportiert Empathie und Wärme. Michael Wiederstein, Jury, Ingeborg-Bachmann-Preis, 0

Großes Verzeihen in knappen Sätzen. Hubert Winkels, Jury, Ingeborg-Bachmann-Preis, 0

Helga Schubert erzählt davon, wie man Frieden machen kann mit diesem Leben. Sie zeigt, wie man Lebensgeschichte in Literatur verwandeln kann. Insa Wilke, Jury, Ingeborg-Bachmann-Preis, 0

Es ist ein Buch voll zarter und warmer Poesie, Ehrlichkeit, Lebensweisheit. Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung

Die Lebensrückschau der 81-jährigen Schriftstellerin schildert erlebtes Leid, bezeichnet Brüche, berichtet von Hoffnung, Freude, Glücksmomenten und erzählt von ihrer tiefen Verankerung im christlichen Glauben. Kai Kricheldorff, Badische Zeitung

Schubert blättert in 29 Erzählungen ihr Leben auf, lässt uns teilhaben an ihren Erinnerungen, die deutsche Geschichte sind. Neue Presse

Besser geht's kaum: Das ist biografisches Erzählen der Meisterklasse. reformiert. Kirchenbote

Keine fortlaufende Geschichte, sondern viele kleine Geschichten, die sich zu einem gelungenen Leben zusammenfügen. Wunderschön! Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

Helga Schubert erzählt in einer verknappten Sprache, die nicht ausschmücken, sondern in der Kürze zum Kern vordringen will und dabei auch noch einen feinen Humor erlaubt. Christoph Fleischmann, Publik-Forum

Schimmernde Prosa und der klare Blick für Wesentliches. Thomas Wirth, Fränkische Landeszeitung

Sie versteht Geschichten als Brücken zwischen den Generationen zur Rettung der Freiheit. Philipp Tingler, Kleine Zeitung

Auch über ihre Arbeit als Autoin und Psychotherapeutin erfährt man viel in den Geschichten eines Lebens, zartfühlend und plastisch. B. Z. am Sonntag

Schubert erkundet auf 222 Seiten ihre Ursprünge, geographisch, familiär, psychologisch. Ein glücksbringendes Buch, das ich von der ersten Zeile an ins Herz geschlossen habe. Günter Keil, guenterkeil. wordpress. com

Es ist ein denkwürdiges Buch, das zeigt, wie kompliziert und tragikomisch das Leben sein kann! Liane Römer, Schweriner Express zum Wochenende

Wie heruntergeschnittene Blumen, die darüber umso prächtiger aufblühen, lässt ihre Sprache beiläufig die Fülle eines Lebens auferstehen. Ulrich Thiede, Szene Hamburg

Es ist ein Buch voll zärtlicher Melancholie. Marion Hinz, kultur-port. de

Es sind einzelne Passagen, die aus diesem so unprätentiös geschriebenen Buch sich im Gedächtnis festhaken. Stefanie Wirsching, Allgäuer Zeitung

Der Erzählband strahlt in schnörkelloser Sprache pure Menschlichkeit aus. Barbara Fröhlich, Passauer Neue Presse

In ihrem Buch Vom Aufstehen setzt die Bachmannpreisträgerin Helga Schubert ein Leben aus lauter Einzelheiten zu einer großen Geschichte der Versöhnung zusammen. Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung

Beobachterin im eigenen Leben. Lisa Fors, Kieler Nachrichten

Verdichtung eines Jahrhunderts: Helga Schubert erzählt von einem Jahrhundert der Widrigkeiten und Irrläufe. Björn Hayer, Der Freitag

Helga Schubert erzählt in kurzen Episoden deutsche Geschichte - ihre Geschichte. Kölner Illustrierte

Aus kleinen, unscheinbaren Elementen, Miniaturen, setzt sich das zusammen, was im Ganzen als die Geschichte eines Jahrhunderts in Erscheinung tritt. Stuttgarter Zeitung

Lebensweise könnte man diese Geschichten nennen, vom heiteren Darüberstehen im Sinne Fontanes bestimmt. Andreas Wirthensohn, Passauer Neue Presse

Ihr neues Buch Vom Aufstehen ist DIE Überraschung dieses Bücherfrühlings. Münchner Merkur

In klarer, einfacher Sprache erzählt sie aus ihrem Leben, in kurzen, knappen Sätzen, ohne jemals sentimental oder gar weinerlich zu werden, stattdessen humorvoll. Simone Hamm, feuilletonfrankfurt. de

Im Kleinen erkennt Helga Schubert die Gesetze des Lebens. Welf Grombacher, Oranienburger Generalanzeiger

Vom Verbundensein mit allem, was war und ist, erzählt die Autorin, und sie gewinnt schließlich jene menschliche Haltung, die den Klagenfurter Text insgesamt auszeichnet. Thomas Groß, Mannheimer Morgen

In den 29 Miniaturen mit autobiografischem Charakter werden Lebenserfahrungen und Zeitgeschichte unpathetisch, kritisch und doch nachsichtig unter die Lupe genommen. Manfred Orlick, Das Blättchen

Schubert erweist sich im Verzicht auf jegliches Pathos als Meisterin der Gratwanderung zwischen fingierter Anpassung und subtiler Demaskierung durch galligen Humor. Rüdiger Krohn, Badische Neueste Nachrichten

Vom Aufstehen ist ein Mosaik aus vielen Lebenssteinchen. Anrührend und anregend ausgelegt in 29 meist kurzen Kapiteln. Martin Oehlen, Kölner Stadt-Anzeiger

In kleinen Erzählungen entfaltet die Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert ein Jahrhundert. Wolfgang Huber-Lang, Salzburger Nachrichten

Ein Jahrhundertleben - Flucht, DDR, Stasi-Kontrolle, Wiedervereinigung - hat Helga Schubert in Literatur verwandelt. Roland Mischke, Lübecker Nachrichten

Ein Jahrhundertleben verwandelt in große Literatur. prberghoff. de

Rückschau nach 80 Jahren: Helga Schubert erzählt in Vom Aufstehen von dem Versuch, sich im Alter mit dem eigenen Leben auszusöhnen. Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung

Klar, schnörkellos und voller Wärme blättert Schubert unermüdlich und unterhaltsam vor- und rückblickend ihr Leben auf. Christiane Lenhardt, Badisches Tagblatt

Helga Schubert schreibt in Vom Aufwachen - Ein Leben in Geschichten tröstliche, grimmige, tragikomische Episoden. Karin Grossmann, Sächsische Zeitung

Man fühlt sich wie umarmt von diesem Buch. Karin Walter-Petutschnig, Kleine Zeitung

Schuberts Lakonie jedoch, ihre klaren, hellsichtigen Sätze und ihre sanfte, sich niemals dem Tod ausliefernde Lebendigkeit machen die Geschichten einzigartig. Gabriele Weingartner, Die Rheinpfalz

Ein deutsches Jahrhundert, großartig erzählt. News

Ein Glück, dass es sie gibt: jene Bücher, die nachwirken, die bei der Lektüre etwas anstellen mit dem Lesenden, etwas zum Klingen bringen und somit Großes, Gültiges berühren. Michael Schleicher, Münchner Merkur

Unfassbar ist das Er-und Überlebte, doch kein Wort der Klage, keine Wertung, kein nachträgliches Verurteilen kommt der Verfasserin ins Buch. Markus Schramek, Tiroler Tageszeitung

Helga Schuberts Sprache ist schnörkellos, von unaufdringlicher Schönheit und Klarheit, und sie beherrscht die Kunst der Skizze, die alles Unwesentliche weglässt. Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten

Mit der Preisträgerin Helga Schubert habe ich mich über die Maßen mitgefreut. Ihre Lesung traf mitten ins Herz. Michaela Auinger, Forum - Wochenmagazin

Besondere Leseempfehlung! Maria Schmuckermair, Bibliotheksnachrichten, 02/2021

Vom Aufstehen ist ein seelenvolles Buch, dessen Lektüre unauslöschliche Spuren hinterlässt. Heiko Buhr, lebensart, 07/2021

Doch vor allem ist es die Geschichte einer Versöhnung: mit der Mutter, einem Leben voller Widerstände und sich selbst. Walter Reutin, Bücherschiff, 2/2021

Ein Buch wie ein Balsam: Mitten in den Aufregungen unserer Tage tut es gut, in den gehaltvollen, durchdachten und stets relevanten Geschichten Vom Aufstehen von Helga Schubert zu versinken. Susanne Wengeler, BuchMarkt, Juni 2021

Schubert erzählt von der Macht, die andere Menschen, aber auch ein politisches System über jemanden haben kann. Lisa Forster, Abendzeitung, 08. /09. 05. 2021

Es sind keine Abrechnungen mit schwierigen Lebensphasen und Beziehungen. Kein Groll, sondern Erinnerungen. Maike Karnebogen, Politik & Kultur, 05/2021

Vom Aufstehen ist kein Roman, kein Erzählband, keine klassische Autobiografie. Es ist eine Art Album aus 29 Texten: Erzählungen, Betrachtungen, Novellen, Essays. Frank von Niederhäusern, kulturtipp, Nr. 10/2021

In Schuberts Erzählungen wird schmerzhaft deutlich, wie der Krieg fortgewirkt hat in Familien, selbst als er längst beendet war. Sophie Weigand, Buchkultur, Nr. 2/2021

Was Geschichte mit Menschen macht - hier kann man es nachempfinden. Klaus Hübner, Münchner Feuilleton, April 2021

Über poetische Formulierungen, trockene Feststellungen und detaillierte Beschreibungen gelangt man in die Tiefen einer europäischen Welt. Stefanie Panzenböck, Falter, 13/2021

Vom Aufstehen : Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert schöpft feinsinnige Geschichten aus ihrem Leben. Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung extra, 20. /21. 03. 2021

Besprechung vom 18.03.2021

Zum Frühstück Kuchen mit Muckefuck
Als Helga Schubert den Bachmann-Preis gewann, kannten viele sie noch nicht oder hatten sie vergessen: Jetzt kann man sie besser kennenlernen

Als Helga Schubert im vergangenen Jahr für ihre Erzählung "Vom Aufstehen" den Ingeborg-Bachmann-Preis erhielt, war die Überraschung groß. Denn die 1940 geborene Autorin, die nach einer Flucht am Kriegsende in der DDR groß wurde und als Psychologin arbeitete, hat ein uneinheitliches Werk hervorgebracht, das aus Erzählungen, Kinderbüchern und Sachtexten besteht. Vielen war sie gar nicht bekannt, auch weil sie innerhalb der DDR-Literatur zu keiner Gruppierung gehörte. Weder verließ sie nach der Biermann-Ausbürgerung die DDR wie etwa ihre Weggefährtin Sarah Kirsch, noch war sie wie die befreundete Christa Wolf bereit, das System bei allen Mängeln zu idealisieren, weil es im Gegensatz zum Westen immerhin auf einer großen Idee beruhe. Mit dem Rücken zur Gesellschaft versuchte Helga Schubert ein ihr gemäßes Leben zu führen. "Ich habe die Regeln des Ostens begriffen und sie beachtet", so charakterisiert sie es, "aber zu Hause lebte ich im Westen, mit Ironie und Jazz und den Schlagern der Woche erholte ich mich vom Pathos draußen."

Jetzt kann man sie genauer kennenlernen, denn ein Band mit knapp dreißig neuen Erzählungen liegt vor. Manche davon sind sehr kurz und eher als Momentbeschreibungen oder Meditationen zu charakterisieren, andere umspannen den gesamten Lebenslauf. Am Eröffnungsstück "Mein idealer Ort" lässt sich Schuberts erzählerische Methode gut erfassen: "Mein idealer Ort ist eine Erinnerung: An das Aufwachen nach dem Mittagsschlaf in der Hängematte im Garten meiner Großmutter und ihres Freundes (mein alter Freund, sagte sie) in der Greifswalder Obstbausiedlung am ersten Tag der Sommerferien. Immer am ersten Tag der langen wunderbaren Sommerferien." Dann werden die Großmutter und ihr Freund beschrieben, einige Aktivitäten wie das Verkaufen von Äpfeln auf dem Markt geschildert, ein Rückblick auf den letzten Schultag eingeflochten, um wieder in der Hängematte zu enden, in der die Erzählerin einschläft. Beim Aufwachen gibt es Kuchen und Muckefuck. So ging es "bis zum Ende des Sommers. So konnte ich alle Kälte überleben. Jeden Tag. Bis heute." Das Erzählte beschwört eine Atmosphäre herauf, Bilder und Wiederholungen ziehen die Leser in die Situation hinein, die Wirkung ist eine psychische: Literatur bringt einen Wärmestrom hervor.

In der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur steht Schubert mit einem solchen Konzept eher am Rand, aber das hat wenig zu sagen, denn die Vorstellung einer stabilisierenden oder reinigenden oder auch therapeutischen Wirkung von Literatur ist so alt wie die Literatur selbst. In den besten Momenten des Bandes beglaubigt Schubert sie eindrucksvoll: Siehe, es gelingt! Das gilt für die Titelerzählung "Vom Aufstehen", die auf einer einfachen und wirkungsvollen Konstruktion ruht. Die Erzählerin liegt am Morgen wach, hat noch etwas Zeit, bevor sie aufstehen muss, wird gleich zu ihrem Mann gehen, den sie pflegt, und das Frühstück zubereiten. Eingebettet in die innere Vorbereitung auf den Tag sind Schübe von Erinnerungen, die bis in die frühe Kindheit zurückreichen und immer wieder die Mutter erfassen. Zu ihr besteht ein Verhältnis, in dem Nähe, Ablehnung, Abhängigkeit und Verletzungen untrennbar gemischt sind. Der Vorgang des Erzählens dient in diesem Fall einer inneren Versöhnung mit der Mutter und einer Akzeptanz des eigenen holprigen und steinigen Lebenswegs.

In der Jurydiskussion in Klagenfurt hat Insa Wilke überzeugend auf die christlichen Wurzeln dieses autobiographischen Erzählens hingewiesen. Seit den "Confessiones" von Augustinus sind die Schilderung des Lebenswegs und die Suche nach einem höheren Sinn miteinander verbunden. Auch Helga Schubert schreibt Bekenntnisse, will ihre Handlungen und Entscheidungen rechtfertigen und sich als Teil eines großen Ganzen verstehen. Dazu passt auch die Bedeutung von Liedern, die genannt und zitiert werden. Auch wer nicht an das Gesungene glaubt, kann sich darin geborgen fühlen. Die Mutter konnte grausam sein, aber sie hat dem Kind auch vorgesungen.

Nicht viele Erzählungen erreichen dieses Niveau. Manche Texte stellen überlange und absatzreiche Protokolle dar ("Eine Wahlverwandtschaft"), andere sind thematisch weniger ergiebig (Fastenwochenenden mit Freundinnen), und ganz gelegentlich schlägt die Psychologie sprachlich ungut durch ("Denn das Märchen stärkt das Kind in mir"). Mitgenommen wird man als Leser immer dann, wenn Schubert erzählt, gestaltet, erfindet und eben nicht nur berichtet. Dann entsteht zum Beispiel eine gedankenreiche Miniatur mit dem Titel "Dämmerungen eines einzigen Tages", die auch lyrisch anspricht.

Wer autobiographisch und kunstvoll schreibt wie Schubert, setzt Schwerpunkte in der eigenen Lebensgeschichte, aber lässt manches aus. Eine dieser Auslassungen ist auffallend, denn Schubert schweigt ausgerechnet über die Künstlerkolonie Drispeth in ihrer mecklenburgischen Heimat, die sie in den siebziger Jahren mit Christa Wolf und anderen teilte (F.A.Z. vom 1. August 2020). Wolf hat darüber eine Erzählung mit dem Titel "Sommerstück" geschrieben. Auch in kulturgeschichtlicher Perspektive ist dieses Experiment des Rückzugs interessant. Später stellte sich heraus, dass die Künstlergruppe von der Stasi unterwandert war, was zur Beendigung mancher Freundschaft führte. Die Geschichte dieser Lebensphase Helga Schuberts möchte man unbedingt lesen, sei sie versöhnlich oder im Zorn geschrieben, in jedem Fall mit den ihr eigenen Mitteln einer ästhetisch suggestiven Autobiographie.

DIRK VON PETERSDORFF

Helga Schubert:

"Vom Aufstehen". Ein Leben in Geschichten.

Dtv, München 2021. 224 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

Durchschnitt
108 Bewertungen
15
96 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
46
4 Sterne
47
3 Sterne
14
2 Sterne
1
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon NoaJael am 16.04.2024
Episodenhafter, spannender Blick in ein Leben der Nachkriegszeit und ein Leben in DDR
LovelyBooks-BewertungVon black_horse am 17.01.2024
Nicht einfach zu lesendes Sammelsurium aus kurzen und längeren Episoden eines bewegten Lebens, überschattet vom Konflikt mit der Mutter.