Eigentlich passt es Pip so gar nicht in den Kram, dass ihr bester Freund Connor sie zu einem Krimidinner eingeladen hat, denn sie würde viel lieber mit dem neuen Schulprojekt beginnen, auch wenn sie noch keinen Plan hat, was sie überhaupt machen soll. Doch kaum bei Connor und seinem großen Bruder Jamie zu Hause angekommen, ist sie bereit, den Mörder zu entlarven. Gemeinsam mit ihren Freunden begibt sie sich zurück in die 1920er Jahre und zeigt, dass ihr das Detektivspielen einfach liegt. Aber nicht nur der Fall des Krimidinners geht ihr nicht mehr aus dem Kopf, sondern auch der Mord an Andie Bell, eine Mitschülerin, die vor fünf Jahren angeblich von ihrem Freund Sal Singh getötet wurde.
Als großer Fan der AGGGTM Trilogie aus der Feder von Autorin Holly Jackson war ich sehr gespannt auf dieses Prequel. Tatsächlich hatte ich an die Kurzgeschichte gar keine so hohen Erwartungen, doch Holly Jackson hat es auch hier geschafft, ein ganz besonderes Krimidinner zu zaubern.
Mit flüssigem und äußerst angenehmen Schreibstil schickt uns die Autorin in die Zeit, bevor Pippa Fitz Amobi mit ihren Nachforschungen zu Andie Bells Mord begibt. Ich konnte mir die lockere Runde rund um das Krimidinner sehr gut vorstellen und es war sehr spannend zu verfolgen.
Was ich hier aber richtig gelungen fand, ist der Beginn von Pips Leidenschaft, zu ermitteln. Ganz langsam beginnt sie den kleinen Hinweisen, die sie zum Dinner erhalten, nachzugehen. Dabei ist es wirklich bewundernswert zu beobachten, wie clever und analytisch Pip hier an die Ermittlungen geht. Damit erwacht die Leidenschaft in Pip und wer die Trilogie bereits kennt, erkennt sie hier sofort. Pip kann anstrengend sein, möchte am liebsten immer Recht haben und kann nur schwer zugeben, wenn sie einmal falsch liegt. Sie ist kein einfacher Charakter, aber all ihre Ecken und Kanten machen sie auf ihre Art liebenswert.
Auch sonst wirken die Charaktere sehr authentisch und liebenswert. Pip hat einfach einen tollen Freundeskreis, wobei hier auch noch Ant und Lizzie dazugehören. Wir lernen also alle Charaktere noch einmal aufs Neue kennen.
Mein Fazit: Da es sich nicht nur um das Prequel sondern auch um eine Kurzgeschichte von knapp 160 Seiten handelt, ist die Story schnell gelesen. Mir hat sie Spaß gemacht und ich hatte nicht nur das Gefühl, beim Krimidinner dabei zu sein, sondern auch einen Einblick in Pips analytisches Gehirn zu erhalten. Wer die Trilogie mochte, wird hier einen gelungenen Einblick erhalten, wie Pips Leidenschaft zum Ermitteln erwacht. Die Schmuckausgabe ist übrigens wunderschön gestaltet und passt zu der Schmuckausgabe der Triloge. Kurzes, aber sehr unterhaltsames Lesevergnügen.