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Violeta

Roman | Eine außergewöhnliche Frau. Ein turbulentes Jahrhundert. Eine unvergessliche Geschichte.

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An einem stürmischen Tag des Jahres 1920 kommt sie zur Welt, jüngste Schwester von fünf übermütigen Brüdern, Violeta del Valle. Die Auswirkungen des Krieges sind noch immer spürbar, da verwüstet die Spanische Grippe bereits ihre südamerikanische Heimat. Zum Glück hat der Vater vorgesorgt, die Familie kommt durch, doch schon droht das nächste Unheil, die Weltwirtschaftskrise wird das vornehme Stadtleben, in dem Violeta aufwächst, für immer beenden, die del Valles ziehen sich ins wild-schöne Hinterland zurück. Dort wird Violeta volljährig, und schon steht der erste Verehrer vor der Tür ...
Violeta erzählt uns selbst ihr Leben, am Ende ihrer Tage schreibt sie ihrem geliebten Enkel einen langen Brief - sie schreibt von ihren halsbrecherischen Affären, den Jahren der Armut, von schrecklichen Verlusten und tiefempfundener Freude, von historischen Vorkommnissen, die ihr Leben geprägt haben: von dem Kampf für die Rechte der Frauen, dem Aufstieg und Fall von Tyrannen und von zwei schrecklichen Pandemien.

Violeta ist die inspirierende Geschichte einer eigensinnigen, leidenschaftlichen, humorvollen Frau, deren Leben ein ganzes Jahrhundert umspannt. Einer Frau, die Aufruhr und Umwälzungen ihrer Zeit nicht nur bezeugt, sondern am eigenen Leib erfährt und erleidet. Und die sich gegen alle Rückschläge ihre Hingabe bewahrt, ihre innige Liebe zu den Menschen und zur Welt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
18. Juli 2022
Sprache
deutsch
Auflage
Deutsche Erstausgabe
Seitenanzahl
400
Autor/Autorin
Isabel Allende
Übersetzung
Svenja Becker
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
spanisch
Produktart
gebunden
Gewicht
604 g
Größe (L/B/H)
212/138/44 mm
ISBN
9783518430163

Portrait

Isabel Allende

Isabel Allende, geboren 1942 in Lima, ist eine der weltweit beliebtesten Autorinnen. Ihre Bücher haben sich millionenfach verkauft und sind in mehr als 40 Sprachen übersetzt worden. 2018 wurde sie und damit erstmals jemand aus der spanischsprachigen Welt für ihr Lebenswerk mit der National Book Award Medal for Distinguished Contribution to American Letters ausgezeichnet. Isabel Allendes gesamtes Werk ist im Suhrkamp Verlag erschienen.

Svenja Becker, geboren 1967 in Kusel (Pfalz), studierte Spanische Sprach- und Literaturwissenschaft. Sie lebt als Übersetzerin (u. a. Allende, Guelfenbein, Onetti) in Saarbrücken.


Pressestimmen

»Für Liebhaber von romantischen Geschichten ein Muss aus den Händen einer mitreißend schreibenden Schriftstellerin.« Sven Trautwein, Frankfurter Rundschau

»Leserinnen und Leser werden Zeuge [einer] Begeisterung, während sich Violeta von einem verzogenen Mädchen über viele Umwege zu einer wahrhaft emanzipierten Frau entwickelt und Liebe, Tragödien, wahre Freundschaft und Tod erlebt. Das ist viel, doch nicht zu viel, denn die große Allende ... bändigt den Erzählstrom wie immer elegant.« DER SPIEGEL

»Betrachtet man [ Violeta ] zusammen mit [Allendes] Erstling, so kommt es einem vor, als schlössen sich die beiden, jenseits des künstlichen Einhalts der Buchdeckel, zu einem einzigen Strom zusammen.« Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung

»Isabel Allende verbindet große Klugheit und große Erzähllust zu einer Literatur, die Tonnenschweres oder auch sehr Kompliziertes ... einem breiten Publikum nahebringt.« Sabine Rohlf, Berliner Zeitung

»Was Allende als öffentliche Person so wertvoll wie liebenswürdig machen, ihr unbestechlicher demokratischer Geist, ihr solidarisches Engagement, ihre Begabung zur freundlichen Selbstironie, all dies lässt sich auch hier und nicht nur zwischen den Zeilen lesen.« Elke Schmitter, DIE ZEIT

»Violeta ist eine typische Isabel-Allende-Heldin: kämpferisch, selbständig, sympathisch.« Eva Karnofsky, WDR 5

»Eine epische, wunderschön erzählte Geschichte, fesselnd vom ersten bis zum letzten Satz.« The Daily Telegraph

»Eine bewegende Erkundung der Widrigkeiten und Freiheiten, eine Außenseiterin zu sein.« The New Statesman

»Jeder neue Roman Isabel Allendes ist ein großes, großes Geschenk!« Daily Mail

»Allende [zeigt sich wieder] als jene fantasievolle, sinnenfrohe und quicklebendige Erzählerin, die nicht zufällig eine riesige weltweite Fangemeinde hat.« Märkische Oderzeitung

Besprechung vom 02.08.2022

Was passt in ein Leben?
Der neue Roman von Isabel Allende erscheint zum heutigen achtzigsten Geburtstag der Schriftstellerin

"Ich kam an einem stürmischen Freitag des Jahres 1920 zur Welt, im Jahr der Seuche." Die so spricht, wird ihren hundertsten Geburtstag im Jahr 2020 gefeiert haben, auch dieses wieder das Jahr einer Seuche. Dazwischen liegen die 398 Seiten von Isabel Allendes neuem Roman. "Violeta" ist die Lebenserzählung einer Frau, die in der Hauptstadt eines südamerikanischen Landes geboren wird, dessen Name nie genannt, aber als Chile identifizierbar wird.

Alles beginnt mit der Geburt von Violeta del Valle als sechstem Kind und einziger Tochter nach fünf Söhnen im "Großen Haus der Kamelien". Dort herrscht der Vater über die Familie, zu der auch zwei ledige Schwestern der Mutter gehören. Von der Spanischen Grippe, die in Südamerika mit Verzögerung wütete, bleibt die Familie verschont. Aber der Patriarch geht riskante Geschäfte ein, verzockt sich, verliert in der Weltwirtschaftskrise sein Vermögen und schießt sich eine Kugel in den Kopf. Violeta findet ihn tot an seinem Schreibtisch, da ist sie neun Jahre alt. Nun beginnt für sie, die Mutter und ihre Tanten ein ganz anderes Leben auf dem Land, wo sie Zuflucht finden. Was zunächst als "Verbannung" erscheint, entwickelt sich zum Exil, das Violetas weiteren Lebensweg bestimmen wird und den Ort darstellt, an den sie immer wieder zurückkehrt, bis zu ihrem Lebensende.

In die Spanne eines Jahrhunderts versucht Isabel Allende alles hineinzupacken, was geschehen ist, in der Weltgeschichte und in Violetas eigener Vita. Aber sie kann sich nicht entscheiden, worauf sie das Gewicht legen will, ob auf die dramatischen historischen Ereignisse in Südamerika oder die Entwicklungsgeschichte ihrer Heldin, die sie als Ich-Erzählerin zum Zentrum des Buches macht. Violeta ist keine Frau, die auf dem steinigen Weg zu ihrer späten Emanzipation viel nachdenkt, sondern sie lässt sich eher von ihren Emotionen treiben, wenngleich mit dem Gespür für finanziellen Erfolg, das sie am Ende zu einer reichen Frau macht. Das schützt wiederum die Autorin davor, tiefer in die Hintergründe und Geschehnisse um sie herum einzudringen.

Um ihr das chronologische Erzählen zu ermöglichen, hat Allende "Violeta" als Briefroman konzipiert, in dem die Erzählerin ihrem geliebten Enkel Camilo, den sie aufgezogen hat und der sich zum Priesteramt entschloss, in 29 Kapiteln ihr unruhiges, von Schicksalsschlägen gezeichnetes Leben aufschreibt. So verschränkt und nivelliert sich fast alles im Episodischen, manchmal Stereotypischen. Das gilt für die kurze Phase einer sozialistischen Demokratie Anfang der Siebzigerjahre im Land, als Salvador Allende, dessen Name nie erwähnt wird, Präsident war, und für die Machenschaften der CIA, die zum Militärputsch 1973 führten, ebenso wie für die Diktatur unter Pinochet mit ihren Schrecken für die Menschen. Diese politischen Verhältnisse hätten den Kern bilden können für Violetas Lebensgeschichte, doch sie werden vor allem zur Folie ihrer privaten Geschicke - was sich noch aus der Rechenschaft, die sie dem Enkel gegenüber ablegen will, hätte erklären lassen.

Doch diese Schicksalserzählung bleibt kaum weniger an der Oberfläche. Die Kindheit Violetas ersteht als eine ländliche Idylle in der Gemeinschaft mit der unterdrückten indigenen Bevölkerung. Ihr Ausbruch daraus treibt sie in die toxische Beziehung mit dem sexuell ebenso anziehenden wie korrupten Privatpiloten Julián Bravo, der Vater ihrer Kinder Nieves und Juan Martín wird. Selbst der tragische Niedergang der Tochter durch Drogen bis hin zur Prostitution, bevor sie bei der Geburt ihres Sohnes Camilo stirbt, bleibt seltsam blass. Es dominiert Violetas eindrucksvoller Selbsterhaltungstrieb, gepaart mit ihrer selbstgefälligen erotischen Ausstrahlung bis ins hohe Alter. Immerhin durchläuft sie einen Erkenntnisprozess, der sie dazu führt, mit ihrem Vermögen eine Stiftung zu gründen zugunsten von Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind.

All das liest sich über Strecken durchaus packend, wie von Isabel Allende nicht anders zu erwarten. Manchen Nebenfiguren schenkt sie eine Aufmerksamkeit, in der ihre erzählerischen Fähigkeiten aufblitzen. Dazu gehören Violetas aus England geholtes Kindermädchen Miss Taylor, das sich mit der frühen Feministin Teresa Riva zusammentut, oder Torito, ein ungewöhnlicher Junge unbekannter Herkunft, den die Großfamilie schon in der Hauptstadt aufgenommen hatte und der sich viele Jahre später für die Flucht von Violetas Sohn vor den Schergen der Junta opfern wird, sodass dieser bis nach Norwegen gelangt. Doch auch sie gehen unter in den hundert Jahren Umtriebigkeit, aus denen die monologisch selbstverliebt schreibende Großmutter ihrem Enkel Bericht erstattet, unverhohlen stolz darauf, Ernährerin ihrer Sippe zu sein.

Die Basis für "Violeta" waren, so hat Allende gesagt, die täglichen Briefe ihrer Mutter über Jahrzehnte hinweg an sie. Allendes Mutter starb, fast hundert Jahre alt, ein Jahr vor dem Ausbruch von Corona. Nun kann Isabel Allende am heutigen 2. August ihren achtzigsten Geburtstag begehen. Es ist ihr keinesfalls abzusprechen, dass sie sich ein Leben lang für die Rechte der Frauen eingesetzt hat. Dafür engagierte sie sich schon als Journalistin, seit einigen Jahren auch mit ihrer Stiftung, die sich für angemessene Ausbildung von Frauen einsetzt, damit sie über ihren Körper verfügen und sich selbst ernähren können. Sie, die als Tochter eines chilenischen Diplomaten in der peruanischen Hauptstadt Lima geboren wurde und seit 1988 in Kalifornien lebt, kann sich mit allem Recht als Feministin bezeichnen. Mit ihrem weltweit gefeierten Roman "Das Geisterhaus" war ihr 1982 der Durchbruch als Schriftstellerin gelungen, seither folgten immer neue Romane und Erzählungen.

In einem Interview im Magazin der "Süddeutschen Zeitung" sagte sie vor Kurzem zum Vorwurf des Kitschs an ihre Bücher: "Denken Sie an ,Die Liebe in den Zeiten der Cholera' von Gabriel García Márquez. Hätte das eine Frau geschrieben, hätten die Kritiker sie vernichtet. Als Frau muss man besonders vorsichtig sein, wenn man über Romantik, Sentimentalität, Leidenschaft oder, wie Sie sagen, Kitsch schreibt. Aber mir ist das egal. Ich schreibe, so gut ich kann." Abgesehen von der Frage, ob der Vergleich mit Márquez, der 1982 den Literaturnobelpreis erhielt, und seinem 1985 erschienenen Roman so gelten kann, ist das Problem Allendes Ansage, sie schreibe, so gut sie könne. Das eben reicht nicht für einen hohen literarischen Anspruch, auch wenn das gelebte Leben der Autorin, das alle Hochachtung verdient, dahintersteht.

So ist "Violeta", trotz der zündenden Idee eines Jahrhunderts zwischen zwei Seuchen, leider ein Melodram in Fortsetzungen, das mitunter in beinah naiven Romantizismus verfällt. Da hilft es auch nicht, dass der letzte Brief - "Lebe wohl, Camilo, Nieves ist gekommen, um mich zu holen. Der Himmel ist heute so schön . . ." - schon von der Grenze zum Jenseits aus verfasst ist, als kleine Hommage an den magischen Realismus der frühen Jahre. Der Schriftstellerin Isabel Allende indessen seien noch viele gute Jahre vergönnt. ROSE-MARIA GROPP

Isabel Allende: "Violeta". Roman.

Aus dem Spanischen von Svenja Becker.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2022.

398 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon SentaRichter am 10.06.2024
Ruhige Lebensgeschichte mit wenig Emotionen und Überraschungen, aber langsam und lehrreich erzählt.
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Violetas Lebensgeschichte im Spiegel der chilenischen Geschichte. Ganz nett zu lesen, aber ohne Raffinesse erzählt.