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Blutrotes Karma

Thriller

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Eine Stadt in Flammen. Ein Mörder auf Mission.

Während der Pariser Studentenproteste wird die brutal zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Arrangiert in einer Yogapose. Ihr Freund Hervé und sein Halbbruder Mersch, ein Polizist, werden in die Ermittlungen verwickelt. Da taucht eine zweite Leiche auf: wieder in einer Yogapose, wieder eine Freundin von Hervé. Will ihm jemand eine blutige Botschaft senden? Die Spur des Mörders führt um die halbe Welt bis nach Indien. Doch die schockierende Wahrheit, die Hervé dort findet, reicht noch viel weiter.

Paris, 1968: Die Straßen brennen, die staatliche Ordnung scheint ausgehebelt. Mitten in diesem Chaos findet der ebenso kluge wie wütende Student Hervé die Leiche seiner Freundin Suzanne. Sie hängt grausam ermordet in einer Yogapose von einem Balken in ihrer Wohnung. Hervé bittet seinen Halbbruder und Polizisten Mersch um Hilfe. Gemeinsam stoßen sie mit Nicole, einer Freundin des Opfers, auf eine Spur, die sie tief in die spirituellen Bewegungen Indiens führt. Doch als eine weitere Freundin von Hervé ermordet und in einer Yogapose arrangiert wird, ahnen die drei: Der Mörder hat es auf Hervé selbst abgesehen. Nur warum? Eine erbarmungslose Jagd um den Erdball beginnt, an deren Ende sich das Böse unter einer Maske aus Glaube und Macht offenbart.

»Eine ebenso blutige wie nervenzerreißende Verfolgungsjagd. « Paris Match

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. Oktober 2024
Sprache
deutsch
Auflage
2. Druckaufl., 2024
Seitenanzahl
608
Autor/Autorin
Jean-Christophe Grangé
Übersetzung
Ina Böhme
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
französisch
Produktart
gebunden
Gewicht
795 g
Größe (L/B/H)
212/153/51 mm
Sonstiges
gebunden mit Schutzumschlag
ISBN
9783608502480

Portrait

Jean-Christophe Grangé

Jean-Christophe Grangé, geboren 1961, gilt als Meister des französischen Thrillers. Seit über fünfundzwanzig Jahren erobert er mit Titeln wie Der Flug der Störche oder Die purpurnen Flüsse die internationalen Bestsellerlisten. Seine Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt, weltweit millionenfach verkauft und fürs Kino verfilmt.

Ina Böhme, Jahrgang 1988, studierte Romanische Philologie und Interkulturelle Deutsch-Französische Studien in Marburg, Poitiers, Aix-en-Provence und Tübingen. Nach mehreren Jahren in Frankreich lebt sie inzwischen als literarische Übersetzerin in Berlin. Sie übersetzte unter anderem Aude und Maryse Condé.


Pressestimmen

»Dieser Roman ist bestürzend, brutal, tabulos. Gleichwohl hüllt Jean-Christophe Grangé seinen Thriller Blutrotes Karma in eine poesievolle Sprache. [ ] Keine leichte Lektüre, aber eine, die sich lohnt. «
Emmanuel van Stein, Kölner Stadt-Anzeiger, 20. Dezember 2024 Emmanuel van Stein, Kölner Stadt-Anzeiger

Besprechung vom 04.11.2024

Kommissar in Nylons
Krimis in Kürze: Günther, Grangé und Cemile Sahin

Manchmal macht die Geschichte Schriftstellern ein Angebot, das sie nicht ablehnen können. So dürfte es Ralf Günther ergangen sein, als er auf ein Ereignis aus dem Leben des Regisseurs Fritz Lang und der Filmautorin Thea von Harbou aufmerksam wurde. Im September 1920 war Langs erste Ehefrau Lisa Rosenthal unter nie ganz geklärten Umständen im Badezimmer der gemeinsamen Berliner Wohnung durch einen Schuss aus Langs Browning ums Leben gekommen. Ein Suizid, weil sie ihren Mann mit Harbou im Bett erwischt hatte? Oder ein Unfall?

Günther hat aus dieser Konstellation den Roman "Die Könige von Babelsberg" (Rowohlt, 272 S., geb., 24,- Euro) entwickelt, der mit der historischen Ungewissheit spielt und der wohl auch weiß, dass ein amerikanischer Lang-Biograph insinuierte, der 1933 ins Hollywood-Exil gegangene Regisseur habe seine Frau ermordet - wofür es keine Belege gibt. Günther skizziert in der Fiktion die Umrisse einer Dreiecksbeziehung. Und er erfindet einen sehr jungen, sehr ehrgeizigen Kommissar, der noch bei seiner Mutter im Wedding lebt und sich nicht abschrecken lassen will vom Glamour und den einflussreichen Beziehungen des Paars Lang/Harbou. Nur leider muss dieser Kommissar Beneken, um Libertinage und Weltoffenheit der Weimarer Zeit zu illustrieren, ein heimlicher Transvestit sein, der Nylons unterm Dienstanzug trägt und bei seinem Varietéauftritt von Lang und Harbou erkannt wird.

Das ist dann doch zu bemüht auf Queerness getrimmt, und das Vertrauen in die Genauigkeit der Erzählung wird auch nicht größer, wenn Beneken zur Hochbahnstation an der Uhlandstraße geht, wo immer nur eine Unterpflasterhaltestelle war.

Von den Romanen Jean-Christophe Grangés lässt sich ohne maliziösen Unterton sagen, sie seien ein wenig überkonstruiert - wie man auch bei vielen Actionfilmen konstatiert, sie nähmen es mit der Wahrscheinlichkeit nicht so genau. "Blutrotes Karma" (Klett-Cotta, 608 S., geb., 26,- Euro) zeigt, dass das kein Schaden sein muss. Im wilden Mai 1968 in Paris, zwischen Barrikaden, Generalstreik und endlosen Politdebatten, werden zwei junge Frauen aufgefunden: bestialisch zugerichtet, ausgeweidet, in Yogastellung.

Grangés Helden sind zwei ungleiche Halbbrüder: ein brutaler Polizist mit Algerien-Vergangenheit und ständig auf Amphetaminen, sein jüngerer Bruder, ein Student, der auch mal einen Pflasterstein in die Hand nimmt. Vaterlose Söhne mit einer frömmlerischen Mutter. Dazu eine Freundin der beiden Ermordeten, ein junges Mädchen aus gutem Haus, das der jüngere Bruder verehrt. Zu dritt gehen sie auf eine wilde Ermittlungsreise, die, ganz zeittypisch, wie ein finsterer, blutrünstiger Trip wirkt: nach Indien, zu Hippies, Drogen und Tantrismus, schließlich nach Rom.

Mehr soll nicht verraten sein, wie Grangé seinen Serienmörderplot mit exzessiver Gewalt und in einer bildkräftigen, manchmal überinstrumentierten Sprache entfaltet. Man folgt ihm, ohne ihm glauben zu müssen. Er kann halt erzählen. Ein Guilty Pleasure wie schon der Vorgängerroman aus der Nazizeit, "Die marmornen Träume", weil Grangé es versteht, historische Ereignisse wie in einem Exploitation-Film aufzubereiten.

Cemile Sahin ist auf einem ganz anderen Planeten zu Hause. Sie ist nicht nur Autorin, sondern auch bildende Künstlerin, Wörter und die Bilder sind bei ihr nicht zu trennen, und ihr kurdisch-alevitischer Hintergrund ist bei der Vierunddreißigjährigen sehr präsent, auch in ihrem neuen Roman "Kommando Ajax" (Aufbau, 352 S., geb., 25,- Euro). Das Buch arbeitet mit Bildcollagen von Rembrandt oder Mondrian, gibt sich mitunter als Drehbuch mit angekündigten Rückblenden oder Zooms, trennt zwischen dem, was man sieht, und dem, was man hört. Und spart nicht mit metafiktionalen Partikeln.

Es ist die Geschichte einer nach Rotterdam geflüchteten kurdischen Familie: fünf Brüder, eine Schwester, dazu Ehefrauen und Kinder. Ein Kunstraub in Boston spielt eine wichtige Rolle, es gibt einen Mord bei einer Hochzeit samt Rache der Braut, was man deshalb nicht gleich mit "Kill Bill" vergleichen muss. Cemile Sahin steht sicher auf eigenen Füßen, ihr Buch ist smart und virtuos - ein Kriminalroman für Leute, die sonst keine Kriminalromane lesen. PETER KÖRTE

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Von mimitatis_buecherkiste am 26.03.2025

Farblose Enttäuschung

Während die Studenten im Jahre 1968 protestieren und es überall in Paris Unruhen gibt, findet Hervé die brutal zugerichtete und zur Schau gestellte Leiche einer Freundin. Er holt seinen Halbbruder Mersch hinzu, der bei der Mordkommission arbeitet. Zusammen mit ihm und einer Freundin der ermordeten jungen Frau machen sich die drei auf die Suche nach dem Mörder, die sie bis nach Indien und darüber hinaus führt. Riesig war meine Vorfreude auf das Buch, seit ich vor geraumer Zeit das vorherige Werk des Autors mit dem Titel »Die marmornen Träume« gelesen habe. Leider wich diese ziemlich schnell einer Ernüchterung, denn nach den ersten hundert Seiten war klar: dies wird kein Vergnügen. Ellenlange Ausführungen zu Politik, Verweise auf diverse politische Gruppierungen und andere Bünde verschiedener Menschen. Die Beschreibung der Örtlichkeiten, der französischen Straßen, Plätze und Parks, fand ich ebenfalls überflüssig, hatten diese letztendlich nichts mit dem Hauptthema zu tun. Meine Hoffnung bestand lange Zeit darin, dass es mit dem Mord dann endlich losgeht und thematisch ein wenig in eine andere Richtung geht, aber leider zerschlug sich diese bald, denn nun kam zusätzlich die religiöse Komponente hinzu, die der Autor genüsslich auf die Spitze trieb. Insgesamt bleibe ich enttäuscht zurück, der Thriller schaffte es einfach nicht, mein Interesse zu wecken, geschweige denn, mich zu fesseln. Es gab zwar einige spannende Momente, aber dies war mir gemessen an der Seitenzahl einfach zu wenig. Dennoch würde ich es erneut versuchen, denn ich weiß, dass der Autor es auch anders kann.
LovelyBooks-BewertungVon M.Lehmann-Pape am 13.02.2025
"Hervé Jouhandeaus Aussehen täuschte. Groß, schlank und blond....erinnerte seine gesamte Erscheinung an den "Grund Duduche", diese populäre Comicfigur von Cabu". Aber weit gefehlt. Hervé ist ein Beau allererster Güte, die wichtigsten Entscheidungen sind für ihn die tägliche Zusammenstellungseiner Kleidung. Eine "Frage auf LEben und Tod" eben. Wobei das belastende Problem am Ende einfach die Finanzen darstellen. Denn als gerade eingeschriebener Student reicht es vor allem für kleine Accessoires.Dafür das aber in bewegten Zeiten der "68er" Bewegung gerade du auch an den französischen Universitäten. Was Hervé nur am Rande wahrnimmt, denn er strebt nach einem "Platz an der Sonne" und als erste Etappe sucht er seinen Erfolg bei Frauen zu vergrößern. Eine beschaulich wirkende Gemengelage, aus der Hervé massiv, unsanft und brutal herausgerissen wird. Als seine enge Freundin Suzanne tot aufgefunden wird. Ermordet inmitten ihrer täglichen Yoga-Einheit, auch dies jener Zeit entspringend, in der fernöstliche Meditationstechniken und Glaubenslehren die Jugend der westlichen Welt mehr und mehr erobert. Gut, dass sein Halbbruder Polizist istDa kann Hervé die Ermittlungen mitverfolgen. Was allerdings schnell umschlägt. Zum Schock des Mordes kommen erste Erkenntnisse, die Hervé nicht am Rande der Ereignisse belassen werden. Schritt für Schritt wird er hineingezogen in die Frage um den Grund für den Mord an Suzanne. Ein mehr und mehr beteiligt werden, dass im Buch mit einer noch ganz anderen Ebene der Erzählung korrespondiert. Denn ebenjene fernöstlichen Religionen und kulturellen Eigenschaften tauchen leibhaftig mehr und mehr in der aufgeladenen Zeit der Unruhen und des Aufbruchs auf. "Sie zeigt auf einen Obdachlosen in khakifarbenem Parka, der am unteren Ende der Tribüne stand. Aus seiner Kapuze ragten filzige Zöpfe und sein Gesicht sah aus wie die dreckige Rübe eines Barbaren. Ein Sadhu, ein wandernder Mönch. In Indien gibt es viele davon". Weiß Nicole, fachkundig, zudem eine enge Freundin der getöteten Suzanne, zu berichten. Und als sie mit Hervé und seinem Bruder näher in Kontakt gerät und ebenfalls an den Ermittlungen sich beteiligt, als zudem ein zweiter Mord im Umfeld Hervés geschieht, da ahnen die drei, wie auch Leser und Leserinnen, dass hier keine rituellen religiösen Opfer vollzogen werden, sondern Hervé in Person gemeint ist. Warum, wieso? Was hat das hat dem fernen Osten, respektive Indien zu tun? Und wo könnten da überhaupt Verbindungen zu aktuell protestierenden französischen Studenten im Raum stehen?. Fragen über Frage die Grangé in bekannt klarer Sprache und zunehmend gefahrendrängender und düsterer Atmosphäre dichter und dichter werden lässt, wie ebenfalls das Wohlergehen der drei Hauptfiguren mehr und mehr in Gefahr geraten wird, je näher sie dem Zentrum der Ereignisse kommen werden. Wobei ebenso zu erwähnen ist, dass Grangé trotz der klaren und emotional kräftigen Sprache immer auch zur Breite neigt. Was historische Informationen zu manchen Orten und Ereignissen ebenso betrifft, wie die Schilderung von Stimmungen und aufgeheizter Atmosphäre während der studentischen Unruhen und Straßenkämpfen jener Tage. Eine Breite, die phasenweise die Lektüre ach langatmig gestaltet und bei deren "Nebenschilderung" das Tempo des Geschehens deutlich abfällt. Alles in allem ein interessanter Fall, der stark davon lebt, endlich die Fäden der Verbindung des jungen, eher etwas oberflächlich wirkenden Hervé zu den Morden zu entwirren, eingefügt in breite Schilderungen von Atmosphäre und zentralen Themen der Zeitgeschichte.