Rosie führt kein Leben wie ihre Mitschülerinnen. Bei ihr ist das Verhältnis von Mutter und Tochter umgedreht. Rosie versorgt den Haushalt, macht die Einkäufe, kocht und achtet darauf, dass ihre Mutter etwas isst. Dabei sucht sie sehnsüchtig nach einem Zeichen von Liebe in den Augen ihrer Mutter, aber da ist nichts. Ihre Mutter wirkt stets abwesend und leer. Rosie findet heraus, dass eine Hexe, die Erinnerungsdiebin, dafür verantwortlich ist. Sie hat ihrer Mutter, die eine Hexenjägerin war, die Erinnerungen gestohlen. Rosie beschließt, diese Hexe zu jagen, um ihre Mutter aus ihrem Zustand zu erlösen.
Die erste Hälfte der Geschichte ist anrührend und ein bisschen gruselig. Denn Rosie erhält eines Tages die "Sicht", d.h. sie kann die Geister sehen, die um ihr Haus herumspuken. Und es geht einem wirklich ans Herz, wenn man liest, wie sehr Rosie sich nach der Liebe ihrer Mutter sehnt. Nur ihre beste Freundin Keim (im Deutschen ein ziemlich unglücklicher Name) rettet sie vor der totalen Vereinsamung.
Aber in der zweiten Hälfte des Buches ist plötzlich erzählerisch die Luft raus. Die Handlung gerät ins Stocken. Rosie irrt herum und weiß lange nicht, wie sie die Erinnerungsdiebin aufspüren und besiegen soll. Und der Leser hat fast den Eindruck, dass die Autorin es zeitweise selbst nicht weiß. So wird der vielversprechende Anfang leider etwas verdorben.
Das Ende ist okay, hätte aber auch in bisschen dramatischer erzählt werden können.