Zu Beginn des zweiten Teils hat man als Leser den Eindruck, dass sie die Protagonistin Livia hoffnungslos in ihrer Trauer um Maél verliert. Er wurde bis zu seinem Prozess im Verlies des Olymps eingekerkert und sie ist sich nicht sicher, ob er Hades Angriff in den Katakomben überhaupt überlebt hat. Doch ihre Freundinnen Gigi und Jemma fangen sie auf und wollen zusammen mit Hermes Maéls Unschuld beweisen. Nebenbei entwickeln sich nicht nur Livias Nymphenfähigkeiten weiter, sondern durch den Blutaustausch mit Agada scheint sie deren göttliche Kräfte übernommen zu haben. Die Gang richtet sich ihr Hauptquartier im Pokerzimmer der Wäscherei von Flussgott Nereus ein. Dort lernen sich auch Gigi und Nereus Sohn Selkes kennen und lieben. Auch Ödipus ist eine brillante Unterstützung, was die griechische Mythologie betrifft. Und nicht zuletzt wird Livia Dank der Moiren und mit Hilfe ihres Erbes auf den richtigen Pfad geschubst. Am Ende gilt es keinem geringerem die Stirn zu bieten, als dem Himmel selbst: Uranos.
Eine sehr spannende Geschichte, mit vielen Charakteren und Aufgaben für die Protagonisten. Der Anfang des Buches war mir jedoch zu melancholisch und das Ende hingegen zu euphorisch - der Sieg über Uranos war dann doch sehr absonderlich und schwer vorstellbar. Auch die Geschenke der Götter kamen mir zu überschwänglich vor, wo sie der Weltuntergang doch gar nicht interessiert hat. Alles in allem aber ein angenehmer, bildhafter Schreibstil aufgelockert durch witzige Formulierungen.