Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
15% Rabatt10 auf die schönsten Kalender sichern mit dem Code DATUM15
Jetzt einlösen
mehr erfahren
product
cover

Odin

Der dunkle Gott und seine Geschichte

(4 Bewertungen)15
280 Lesepunkte
Buch (gebunden)
Buch (gebunden)
28,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Sa, 25.01. - Di, 28.01.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen
Odin - ein Mythos wird entschlüsselt

Odin galt als oberster Gott der Germanen. Er war der Herr der Berserker und Herrscher über den Krieg und das Totenreich. Seine beiden Raben trugen ihm alles zu, was in der Welt vor sich ging. Bis heute hat diese düstere Figur nichts von ihrer Faszination verloren. Doch wie sah die Odin-Verehrung im heidnischen Norden wirklich aus? Was ist authentisch, was spätere Zuschreibung? Klaus Böldl liefert die erste Gesamtdarstellung zu Odin und seinem Kult. Er prüft die archäologischen und literarischen Zeugnisse, bettet Odin in den Kontext der nordischen Religionen ein und beleuchtet die lange Rezeptionsgeschichte des «dunklen» Gottes vom Mittelalter bis in die Gegenwart.

In den wikingerzeitlichen Zeugnissen lässt sich Odin noch nicht in allen Details erfassen, eine deutlichere Gestalt nimmt der Gott erst in der isländischen Saga-Literatur des Mittelalters an. Gerade in den Liedern der Edda finden sich einige der bekanntesten Odin-Mythen literarisch ausgestaltet - Skaldenmet, Götterdämmerung, seine beiden Raben oder seine Einäugigkeit. Seit dem späten18 . Jahrhundert wurde Odin dann in Abgrenzung zum romanischen Kulturkreis und zum Christentum immer stärker zum Nationalgott der Deutschen stilisiert, die Spur führt hier von Jacob Grimm über Wagners Der Ring des Nibelungen bis zu C. G. Jung. Vor allem durch die weite historische Perspektive entlarvt Klaus Böldl im vorliegenden Band diese Instrumentalisierung des Gottes als identitätspolitische Konstruktion, die jedoch bis heute in der Heavy-Metal-Szene, bei Wikinger- und Mittelalterbegeisterten, bei Esoterikern und Neuheiden sowie in rechten und rechtsextremen Milieus gepflegt wird.

"Von Wein nur lebt immer der kampfberühmte Odin." Edda

- Die erste umfassende Darstellung des germanischen Gottes Odin
- Wissenschaftlich fundiert und nah an den Quellen erzählt
- Von den isländischen Sagas über Richard Wagner bis zu Heavy Metal

Inhaltsverzeichnis

Einleitung


I. Odin in altnordischen und anderen mittelalterlichen Quellen

1. Dunkle Anfänge: Wodans Spuren in Spätantike und Frühmittelalter
Mercurius und Wodan
Reichtum und Macht: Wodans Wurzeln im Norden
Goldmedaillons als Medien einer völkerwanderungszeitlichen Wodanreligion?
Wodan als Heiler: Der zweite Merseburger Zauberspruch
Odin als Gott der Schrift: Das Zeugnis der Runen
Wodan in legendenhaften Ursprungsgeschichten
Odin auf der Landkarte: sakrale Ortsnamen
Wodan id est furor? Wodan-Odins Name

2. Odin als Gott der wikingerzeitlichen Eliten
Walhall: Halle oder Berg der Toten?
Ein christlicher König zieht in Walhall ein
Walhall und die Kriegeraristokratie

3. Odin in Edda und wikingerzeitlicher Dichtung
Snorri Sturluson und seine Edda
Eddische und skaldische Poesie
Der Mythos vom Skaldenmet
Egill Skallagrímssons Gedicht Sonatorrek : eine Abrechnung mit Odin?
Preislieddichter im Übergang von Heidentum und Christentum
Wie Odin weise wurde
Odins Rolle im kosmischen Geschehen
Odin ein Fruchtbarkeitsgott?
Odins Familie

Exkurs: Ikonographische Zeugnisse der Odinverehrung

II. Odin-Rezeption vom Mittelalter bis zur Gegenwart

4. Odin in der Erzählliteratur des Hoch- und Spätmittelalters
Odin wandert nach Schweden ein
Odin Herr der Berserker?
War Odin ein Schamane?
Odin als Wanderer unter den Menschen
Odin begegnet dem Christentum
Odin als historische Gestalt
Odin im Mittelalter nur mehr eine literarische Gestalt?

5. Odin in der Frühen Neuzeit
Odin in der Folklore
Odinbilder der Neuzeit Einführendes
Germanenbegeisterung zwischen Humanismus und Aufklärung
Von Goten und Griechen: Barocke Vorzeitphantasien in Schweden
Odin und Odysseus: eine norwegische Vorzeitphantasie
Germanische Religion und protestantische Rechtgläubigkeit
Odin hält Einzug in die Geschichtsschreibung
Odin und Buddha

6. Odin in Kunst, Musik, Literatur und Identitätsdiskursen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart
Odin als literarische Gestalt
Odin in der bildenden Kunst seit dem späten 18. Jahrhundert
Odin als «Gott der Deutschen»: Von Jacob Grimm bis Felix Dahn
Odin und die Psyche der Germanen: C. G. Jung und seine Nachfolger
Odin auf der Musikbühne des 19. Jahrhunderts
Die völkische Bewegung und ihr Wodanbild
Bernhard Kummer und Otto Höfler: Zwei konkurrierende Odinentwürfe im «Dritten Reich»
«Heidenlärm»: Odin in der Metal-Musik

Nachbemerkung


Anhang
Anmerkungen
Überblick über die wichtigsten literarischen Odinzeugnisse des Mittelalters
Literaturverzeichnis
Bildnachweis
Namen- und Ortsregister

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. September 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
315
Autor/Autorin
Klaus Böldl
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
mit 25 Abbildungen und 1 Karte
Gewicht
494 g
Größe (L/B/H)
219/148/30 mm
ISBN
9783406821684

Portrait

Klaus Böldl

KLAUS BÖLDL Professor für skandinavische Kultur- und Literaturgeschichte der Mittelalters in Kiel, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz sowie u. a. Träger des Friedrich-Hebbel-Preises 2013 und des Brüder-Grimm-Preises.

Pressestimmen

" Klaus Böldl erklärt den vielleicht kompliziertesten germanischen Gott von allen, streng an den Zeugnissen entlang. "
Welt, Mara Delius

Das erhellende Buch liefert die erste Gesamtdarstellung zu Odin und seinem Kult.
austria-forum. de, Helga Maria Wolf

Nicht nur angesichts der politischen Lage in ganz Europa ist dem Buch weite Verbreitung und gründliche Lektüre zu wünschen. Es ist ein im besten Sinne informierendes und aufklärendes Werk!
alliteratus, Stefan Zimmer

Rundum gelungene Monografie
Neue Zürcher Zeitung, Aldo Keel

Böldl zeigt kenntnisreich, wie vorsichtig heutige Forscher tatsächlich mit der Überlieferung umgehen. Betont aber auch, dass sich der einäugige Gott längst verselbständigt hat und damit zu einer modernen Heldeninterpretation geworden ist, die mit der Sicht der alten Wikinger auf ihre Götter wahrscheinlich sehr wenig zu tun hat.
Leipziger Zeitung, Ralf Julke

Böldl skizziert und zerlegt die obsessiven Vereinnahmungs-Bemühungen der Historiker, Philologen, Theologen und Ideologen.
SWR2 Lesenswert, Wolfgang Schneider

Bewertungen

Durchschnitt
4 Bewertungen
15
3 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
3
4 Sterne
1
3 Sterne
0
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
Von mellidiezahnfee am 23.09.2024

Eine tolle Zeitreise

Dieses Buch kommt ganz unscheinbar und abseits des Mainstreams daher. Jedoch mit der Urgewalt der nordischen Götter, über die es berichtet, wobei der Schwerpunkt ganz klar auf " Obergott" Odin liegt. Es geht detailliert der Frage nach: Wer war Odin? Oder vielmehr: Was war Odin. Ein Gestaltwandler, ein Heiler, der Herr über Walhalla. Und Beteiligter an der Entstehung des beseelten Menschen. Und natürlich, nicht zu vergessen: Urheber der Keilschrift. Wie das halt so ist mit den alten Göttern, man kann sie schlecht beweisen :). Es gibt viele Schriften, gerade in der Edda, die ihn erwähnen, aber keinen realen Beweis. Das ist aber bei jeder sogenannten Gottheit so :). Der Autor schafft es hervorragend einen Überblick zu geben über den Mythos Odin, seine Entstehung und den Verlauf , bis in die heutige Zeit hinein. Dabei ist das Buch sehr klar und strukturiert, es beginnt in den dunklen Anfängen (der Kommunikation) Zu Zeiten der Wikinger und Römer. Danach folgen die nordischen Kapitel, in denen der Weg Odins durch die Epochen anhand der Schriftsammlung der Edda nachvollzogen wird. Auch die Kapitel Kunst und Musik werden explizit erwähnt. Wenn damals schon alle Sagen und Erlebnisse sozusagen aus zweiter Hand waren, ist es heute ausschließlich Interpretationssache. Und das treibt auch einige kultige Stilblüten , in Form von Vereinigungen ( z. B. in den USA) oder Heavy Metal Songs. Nicht zu vergessen Richard Wagners Ring der Nibelungen , der natürlich auch einen Platz in diesem Buch bekommt. Hochstilisiert zum Nationalgott der Deutschen gab, und gibt es auch einige unrühmliche Zeiten und Zusammenhänge, und auch darauf geht das Buch ein. Mir persönlich hat es gut gefallen, es ist schwere Kost, da sich unglaublich viele Zusammenhänge ergeben, und durch die teilweise uralten Quellenangaben muss man sich nicht nur in die verschiedenen Namen einlesen, sondern auch die Allgemeinbildung ein wenig aufpolieren. Wer war gleich noch Tacitus? :) Ein wenig gefehlt haben mir so ganz allgemeine Bezüge zur heutigen Zeit. Beziehungsweise die Differenzierung zwischen der Instrumentalisierung Odins" auf der dunklen Seite der Macht ", und den Menschen, die auch heute noch , friedlich und im Einklang mit der Natur, heidnisch leben, heidnische Bräuche pflegen und dessen Feste feiern. Auch hier gehört Odin nun einmal dazu. Ansonsten ist es ein tolles Buch. Man braucht Zeit und Muße, und natürlich auch ein wenig Zuneigung zu diesem Thema, das sei allem vorangestellt, sonst findet man nicht in das Buch hinein. Wenn man sich für den nordischen Götterkreis interessiert, sei diesem Leserkreis dieses Buch wärmstens und von Herzen empfohlen. Der Über - und Einblick ist grandios und bestens aufbereitet. Und auch für Laien sehr gut beschrieben.