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Ein liebender Mann

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Marienbad, 1823. Goethe - Witwer und so berühmt, dass sein Diener heimlich Haare von ihm verkauft - liebt die junge Ulrike von Levetzow. Martin Walser erzählt die Geschichte dieser unmöglichen Liebe aufwühlend und zugleich zart.
«Es gibt das Paradies:
Zwei für einander.
Es gibt die Hölle:
Einer fehlt.»

Produktdetails

Erscheinungsdatum
03. März 2008
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage
Seitenanzahl
288
Autor/Autorin
Martin Walser
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
393 g
Größe (L/B/H)
210/134/27 mm
ISBN
9783498073633

Portrait

Martin Walser

Martin Walser, 1927 in Wasserburg (Bodensee) geboren, lebt heute in Nussdorf (Bodensee). 1957 erhielt er den Hermann-Hesse-Preis, 1962 den Gerhart-Hauptmann-Preis und 1965 den Schiller-Gedächtnis-Förderpreis. 1981 wurde Martin Walser mit dem Georg-Büchner-Preis, 1996 mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg und 1998 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

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LovelyBooks-BewertungVon Axel_S am 30.01.2024
Liebende Männer finden sich hier wieder, ganz unabhängig vom Altersunterschied. Liebe zu den Frauen und zur Sprache!
LovelyBooks-BewertungVon KirstenWilczek am 01.02.2018
Ganz wundervoll um den Kernsatz "Meine Liebe weiß nicht, dass ich über 70 bin" herum erzählt. "Meine Liebe weiß nicht, dass ich über 70 bin", lässt Walser seinen Protagonisten, niemand geringeren als Johann Wolfgang von Goethe sagen.Und Walser darf das. So zärtlich und bewegend, wie er die letzte große, unerfüllte Liebe des Dichterfürsten schildert, hat es nur Goethe selbst in seiner "Marienbader Elegie" vermocht.Der 73-jährige Geheimrat verweilt im Juli 1823 in Marienbad. Seine Frau Christiane ist tot. Seine Augen ruhen auf der 19-jährigen Ulrike von Levetzow. Goethe buhlt um die junge Frau. Sie verehrt den berühmten Dichter, genießt seine Aufmerksamkeit und seine charmant-weltmännische Art, ihr die Welt zu erklären. Goethe schwankt. Er zweifelt. Dann geht er nach einem Kostümfest aufs Ganze, bei dem er unabgesprochen den Werther und Ulrike die Lotte gibt. Goethe lässt über seinen Freund, den Großherzog Carl August, um die Hand Ulrikes anhalten. Der Antrag erreicht sie, als Ulrike mit ihrer Mutter nach Karlsbad weiterreist. Die Familie hält ihn auf Distanz, ignoriert sein Ansinnen. Goethe kehrt nach Weimar zurück, schreibt unterwegs die "Marienbader Elegie" und bugsiert an Ulrike gerichtete Briefe an seiner eifersüchtigen Schwiegertochter Ottilie vorbei. Ulrike antwortet mal klug, mal kindlich, mal keck. Goethe weiß um sein Alter. Er betrachtet sich im Spiegel und sieht den alten, wenngleich für sein Alter wohlbehaltenen, attraktiven Gran Senior. Er weiß aber auch um den Konkurrenten, den jugendlichen, stürmischen Verehrer, den Schmuckhändler de Ror, der Ulrike ungestüm verführen will. Er interveniert allenfalls mit dem Wort. Es hilft nichts. "Lieben darfst du noch, du musst dich nur daran gewöhnen, nicht mehr geliebt zu werden. (...) Lieben, ohne geliebt zu werden, das dürfte es nicht geben", schlussfolgert Goethe recht bald und Schauer erfassen ihn, als er die Schubert- Komposition zu seinem Gedicht hört:"Nur wer die Sehnsucht kennt,Weiß, was ich leide!""Ein liebender Mann" besticht durch die lyrische Prosa. Das Zeitgeschehen und die Spielorte sind sehr liebevoll beschrieben, das Ganze in eine wunderschöne Sprache gekleidet. Es geht um nichts Geringeres als die Liebe. Am Ende schützen Ruhm und allseitiger Respekt auch den großen Goethe nicht vor der Niederlage. Ihm bleibt die Kraft des Wortes, ihm bleibt die Elegie:"Mir ist das All, ich bin mir selbst verloren,Der ich noch erst den Göttern Liebling war;Sie prüften mich, verliehen mir Pandoren,So reich an Gütern, reicher an Gefahr;Sie drängten mich zum gabeseligen Munde.Sie trennen mich, und richten mich zu Grunde.""Ein liebender Mann" ist ein wahres Lesevergnügen, anrührend und romantisch.Walser zeigt ohne voyeuristische Hintergedanken, dass das Alter vor Liebe nicht schützt. Und in den Satz "Meine Liebe weiß nicht, dass ich über 70 bin" habe ich mich verliebt.