Mir fällt schwer, dieses Buch zu bewerten. Ich denke, ich kenne den hier beschriebenen Lebensabschnitt von David Bowie aus anderen Quellen so gut, dass ich die Darstellung verwirrend und lückenhaft finde. Würde ich ohne Vorwissen das Buch, ob nun Comic oder Graphic-Novel genannt, lesen, hätte ich entweder diese Probleme nicht oder noch stärkere. Insofern ist klar, ich finde die Umsetzung nicht gut gelungen. Für eine Graphic Novel sind mir die Bilder zu wenig künstlerisch, für einen Comic ist die Geschichte dahinter zu komplex und geschichtsträchtig.
Die Zeichnungen sind mir zudem zu wild, hart, kalt und ausdruckslos. Bowie und Iggy sind klar zu erkennen, die meisten anderen Figuren finde ich weniger gut gelungen. Die Emotionalität, die David Bowie zu den Werken jener Zeit gebracht hat, erkennt man fast gar nicht. Dafür geht es rein um Egoismus diverser Personen, Drogensucht und fast schon Drogenverherrlichung, Beziehungsprobleme und absoluter Ziellosigkeit. So ganz am Rande wird hin und wieder erwähnt, dass Bowie nach Berlin kam, um unbehelligt und unerkannt leben zu können, gleichzeitig fehlt ihm das Erkanntwerden andererseits auch wieder.
Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich das Buch gelesen hatte. Das lag nicht daran, dass ich an den Grafiken und Zeichnungen solchen Gefallen gefunden hätte, dass ich darin versinken konnte. Es lag daran, dass irgendwie auf allen Seiten dasselbe geschah und kein echtes Vorankommen, weder in der Story noch in Bowies Schaffen, erkennbar war. Das in Verbindung mit den Dokumentationen, die es genau dazu gibt, lässt mich nur noch gerade mal eben so drei Sterne geben. Schade!