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Ein ganzes Leben

Roman. Ausgezeichnet mit dem Grimmelshausen-Preis 2015

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Als Andreas Egger in das Tal kommt, in dem er sein Leben verbringen wird, ist er vier Jahre alt, ungefähr - so genau weiß das keiner. Er wächst zu einem gestandenen Hilfsknecht heran und schließt sich als junger Mann einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Bergbahnen baut und mit der Elektrizität auch das Licht und den Lärm in das Tal bringt. Dann kommt der Tag, an dem Egger zum ersten Mal vor Marie steht, der Liebe seines Lebens, die er jedoch wieder verlieren wird. Erst viele Jahre später, als Egger seinen letzten Weg antritt, ist sie noch einmal bei ihm. Und er, über den die Zeit längst hinweggegangen ist, blickt mit Staunen auf die Jahre, die hinter ihm liegen. Eine einfache und tief bewegende Geschichte.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
28. Juli 2014
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
160
Autor/Autorin
Robert Seethaler
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
271 g
Größe (L/B/H)
212/138/18 mm
ISBN
9783446246454

Portrait

Robert Seethaler

Robert Seethaler, geboren 1966 in Wien, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane "Der Trafikant" (2012), "Ein ganzes Leben" (2014) und "Das Feld" (2018) wurden zu großen internationalen Publikumserfolgen. Seine Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Mit seinem Roman "Ein ganzes Leben" stand er auf der Shortlist des International Booker Prize. Zuletzt erschien von ihm der Roman "Der letzte Satz" (2020) bei Hanser Berlin. Robert Seethaler lebt in Berlin und Wien.

Pressestimmen

"Seethaler erzählt gänzlich unspektakulär, ohne jegliche Aufgeregtheit. Es ist dieser ruhige, zurückgenommene Erzählstil, der dem Roman etwas Zeit- und Ortloses gibt. . . . Er erzählt mit großer Souveränität von einem Leben, das uns fern und trotzdem nicht fremd ist." Holger Heimann, Deutschlandradio Kultur, 13. 05. 16

"Seethalers Roman ist ganz frei von sinistrem Narzissmus, es findet in ihm auch keine nationalliterarische Nabelschau statt. Das böse 20. Jahrhundert ragt in die Erzählung hinein, macht sie aber nicht zu einer historischen Parabel. Hier ist ein Buch, das nicht die Welt erklären will, sondern ein Leben beschreiben." Thomas E. Schmidt, Die Zeit, 20. 04. 16

"In Robert Seethalers Oeuvre geht es immer ums Ganze. Auch sein Erfolgsroman 'Ein ganzes Leben' ist kein Werk über das zwanzigste Jahrhundert, sondern archaische Betrachtung des Mensch- und Alleinseins." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02. 01. 16

"Leider, leider zu kurz für mehr als einen Ferientag." Stephan Hebel, Frankfurter Rundschau, 21. 07. 15

"Liebe, Leben und Tod großartig erzählt auf kleinstem Raum." Brigitte, 21. 01. 15

"Ein Buch, das einen staunend zurücklässt. Robert Seethaler braucht nicht viele Worte und laut tönende schon mal gar nicht. Was und wie er schreibt, kommt sehr still daher, leise, und hat dennoch einen großen Klang. Wer seiner Seele eine Freude machen will, der lese dieses Buch." Christine Westermann, WDR 5, 26. 07. 14

"Wie aus der Zeit gefallen nimmt sich dieses schöne und eindrückliche Buch über das Leben eines Knechts, Holzfällers und Seilbahnbauers im 20. Jahrhundert an. Seethaler gelingt das Kunststück, ein vielschichtiges Buch über einen schlichten Menschen zu schreiben." Denis Scheck, Das Erste, 07. 09. 14

"Was ein Mensch zu ertragen imstande ist, das erzählt dieses Buch ruhig, intensiv, in schöner Sprache, ohne Pathos. . . . Was für ein wunderbarer Autor, der uns so tief bewegen kann mit einem unvergesslichen Buch." Elke Heidenreich, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. 07. 14

"Ich las, ich staunte, ich genoss jeden Satz, so leichtfüßig und erfüllend schreibt Robert Seethaler über die großen Gefühle eines kleinen Mannes, über Schicksal und Tod. Ein ganzes Leben auf nur 150 Seiten, die jeden in den Bann ziehen, weil sie das Schwerste, auch den Tod, mit melancholischer Leichtigkeit erzählen." Wolfgang Herles, ZDF das blaue sofa, 19. 09. 14

"Robert Seethalers Sätze strahlen eine besondere Würde und Kraft aus. . . . Ohne Groll, ohne Zorn, ein schwer zu lebendes Leben, das noch verankert ist im Boden, wird hier mit einer unfassbaren Schwerelosigkeit und Eleganz beschrieben." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 29. 07. 14

"Robert Seethaler ist ein Buch gelungen, das so ergreifend und erschütternd ist, wie man es lange nicht mehr lesen durfte. So distanziert und ruhig Seethalers Sprache auch daherkommt, so plastisch, anschaulich und sinnlich erfasst sie die Welt." Christoph Schröder, die tageszeitung, 02. 08. 14

"Jeder Ton, jedes Wort, jeder Satz alles ist genau da, wo es hingehört. Das feine, elegante Lied eines erfüllten Lebens. Man wird ganz still. Und bewegt. Ein bisschen ehrfürchtig. Und hört sofort auf zu jammern. Voll abgerissenem Lachen und großem Staunen." Elmar Krekeler, Die Welt, 09. 08. 14

"Robert Seethaler erzählt diese Geschichte eines einfachen Herzens mit einer Sprache wunderbar leichter, federnder Eleganz und in novellenhaft kurzer Form. `Ein ganzes Leben` ist ein literarisches Kleinod. Seine minimalistische Verdichtung wird belohnt mit enormer Eindringlichkeit." Ursula März, Deutschlandradio Kultur, 02. 08. 14

"Große Literatur auf kleinstem Raum." Angela Wittmann, Brigitte, 27. 08. 14

"Die betont zurückgenommene Art des Erzählens ist es, die der Geschichte von Andreas Egger etwas Zeit- und Ortloses gibt. Es geht eine große, beruhigende Kraft von diesem Buch aus. Es ist so, als wäre es kein abgelegenes, geografisches Gebiet, das Seethaler umreißt, sondern eine Seelenlandschaft, die uns allen vertraut ist, weil wir selbst sie in uns tragen." Holger Heimann, Deutschlandfunk, 01. 09. 14

"Es ist wohltuend, sich in diese unaufgeregte Erzählung lesend hineinzubegeben wie in einen langen Tag auf einer menschenleeren Alm." Cathrin Kahlweit, Süddeutsche Zeitung, 25. 08. 14

"Das Buch packt einen von der ersten Zeile an, weil Robert Seethaler kein überflüssiges Wort schreibt. Das Leben ist rau, bodenständig, einfach. Und dennoch findet Robert Seethaler immer wieder wundervolle, poetische Formulierungen. Ein Buch zum Durchatmen; Hirn und Herz bekommen viel frische Bergluft beim Lesen." Stefan Keim, WDR4, 19. 08. 14

"Ein schmales Buch, aber es umfasst eine ganze Existenz. Es ist, obgleich es seinen Helden weder erhöht noch seine Umstände glorifiziert, ein überaus poetisches Buch. Schroff und zart. . . . Seethalers Sprache ist einfach, aber seine Sätze sind makellos. . . . Robert Seethaler hat sich auf die Suche nach den richtigen Worten gemacht und er hat sie gefunden." Thomas E. Schmidt, Zeit Literatur, 01. 10. 14

"Man kann jede Geschichte nacherzählen, also auch diese, aber man wird DIESER Geschichte nicht damit gerecht. Nacherzählt ist es eine Geschichte unter anderen, gelesen ist es 'ein ganzes Leben.' Seethaler schreibt mit großer Empathiefähigkeit immer im Horizont seiner Figuren und ihrer Umwelt. Die Atmosphäre ist dicht, die Töne sind stimmig, jedes Wort sitzt." Eva Schobel, Deutschlandfunk, 05. 11. 14

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LovelyBooks-BewertungVon EmmaWinter am 21.09.2024
Auf weniger als 200 Seiten breitet sich vor den Alpen ein ganzes Lebens aus. Andreas Egger ist etwa vier Jahre alt, als er zu seinem strengen Onkel in ein Alpental kommt. Seine Kindheit ist geprägt von Prügelstrafe und harter Arbeit. Aber Andreas ist irgendwann zu groß und zu kräftig für die Rute, der er ein lebenslanges Hinken verdankt. Er verdingt sich als Knecht und pachtet ein kleines Stückchen Land auf dem Berg mit einer winzigen Hütte darauf. Als eine Firma beginnt, die erste Seilbahn im Tal zu bauen, findet er dort eine bessere Arbeit und er lernt Marie kennen, die ihn von Anfang an verzaubert. Aber das Glück verbleibt immer nur für einen Augenblick bei Andreas.Parallel zur Geschichte von Andreas werden der geschichtliche Hintergrund und der technische Fortschritt aufgezeigt. Krieg, Tourismus und seine Folgen spielen eine nicht unwesentliche Rolle.Ich habe das Buch gerne gelesen, weil ich die Sprache von Robert Seethaler sehr mag. Die Geschichte ist schön erzählt, man ist ganz dicht bei Andreas, auch wenn sich sein ganzes Leben auf weniger als 200 Seiten abspielt. An manchen Stellen hätte ich mir ein dichteres Erzählen gewünscht, um noch mehr zu erfahren. Andererseits passt es auch wieder, denn das Leben ist letztlich ebenso schnell vorbei, wie das Buch. Als Andreas auf sein Leben zurückblickt, ist er zufrieden: "Doch auf die Zeit dazwischen, auf sein Leben, konnte er ohne Bedauern zurückblicken, mit einem abgerissenen Lachen und einem einzigen, großen Staunen." (S. 176)Die Geschichte hat für mich eine Sogwirkung gehabt, allerdings finde ich sie durchweg traurig. Sie berührt sehr, aber ich habe mich gefragt, was am Ende bleibt ... Als Seelenwärmer etc. habe ich das Buch nicht empfunden. Und doch zeigt Andreas, dass man trotz aller Schicksalsschläge ein zufriedenes Leben führen kann.
LovelyBooks-BewertungVon Briggs am 17.08.2024
Eine Chronik,die mich etwas ratlos zurücklässt Seethaler beschreibt das Leben des Andreas Egger, von einer schmerzhaften Kindheit über das Erwachsenwerden mit einer schönen Liebesgeschichte, einem Erwachsensein mit Kriegsgeschehen und dem nachfolgenden beeindruckenden Nutzen aller Fähigkeiten.Am Ende ließ mich das Buch etwas ratlos zurück, weil die oftmals genauen Naturbeschreibungen, die in den Bergen so oft sehr rauh auskommen, am Ende einfach in den Bergen aufhören.War dies nun die Geschichte eines ganzen Lebens? Oder die Geschichte von den Bergen?Lest vielleicht selbst. Die Sprache lohnt.