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Wolf

Ferienlager im Wald | Der erste Kinderroman von Sasa Stanisic

(121 Bewertungen)15
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Buch (gebunden)
14,00 €inkl. Mwst.
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Ein großartiger Roman zwischen Anderssein und Ausgrenzung! Ein Ferienlager mitten im Wald? Stockbrot und Folienkartoffeln am Lagerfeuer? Mücken ohne Ende? Kemi ist dieses alles vollkommen suspekt! Im Lager landet er mit einem Klassenkameraden im Zimmer, der genau wie er selbst ein Außenseiter ist. Er beobachtet, was die anderen mit Jörg machen und wie die Situation schließlich eskaliert, ohne selbst einzugreifen. In seinen Träumen jedoch begegnet Kemi einem Wolf, seiner eigenen Angst. Er lernt, mit dem Wolf zu leben und mutig zu sein. Ein großartiger Roman über den schmalen Grat zwischen Anderssein und Ausgrenzung. - Brigitte Reimann, Buchhändlerin Hugendubel Kiel

Sasa Stanisics erster Kinderroman macht Mut zum Anderssein

Aktuell:

Ausgezeichnet mit dem Jugendliteraturpreis 2024 als bestes Kinderbuch

Ausgezeichnet mit dem "White Raven 2024" als eines der besten Kinder- und Jugendbücher weltweit.

Ausgezeichnet von Stiftung Buchkunst als "Schönstes Buch 2024" Kategorie Kinderbuch

SPIEGEL Bestseller Oktober 2024

Ausgezeichnet als "Hörbuch des Monats" August 23 (von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur)

Shortlist des Literaturpreises "Der Vielfalter - für Diversität im Kinder- und Jugendbuch 2023"

Ausgezeichnet mit dem "Leselotse" Juni 2023 (Börsenblatt)

Ausgezeichnet mit "Die besten 7 Kinder- und Jugendbücher" Juni 2023 (Deutschlandfunk)


Kemi wird im Ferienlager Teil einer Gruppe unterschiedlichster Jugendlicher und Betreuer. Und er trifft auf Jörg, der irgendwie andersiger ist, für den sich Kemi aber sehr interessiert. Er beobachtet genau, was die anderen mit Jörg machen und wie in der Gruppe langsam alles eskaliert. Wie weit? In seinen Träumen begegnet Kemi einem Wolf, seiner eigenen Angst. Er lernt, mit dem Wolf zu leben und mutig zu sein.

WOLF ist ein meisterhaft beobachtender Kinderroman darüber, wie schmal der Grat zwischen Anderssein und Ausgrenzung ist.

  • thematisiert Mobbing unter Jugendlichen
  • ein Buch über Freundschaft, Empathie und Charakterbildung
  • grandios erzählt vom vielfach preisgekrönten Bestseller-Autor Sasa Stanisic

Produktdetails

Erscheinungsdatum
27. April 2023
Sprache
deutsch
Auflage
9. Auflage
Seitenanzahl
192
Altersempfehlung
von 11 bis 14 Jahren
Autor/Autorin
Saša Stanišic
Illustrationen
Regina Kehn
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
Gelb/Schwez
Gewicht
482 g
Größe (L/B/H)
214/161/23 mm
ISBN
9783551652041

Portrait

Saša Stanišic


SAŠA STANIŠI wurde 1978 in Jugoslawien geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Bücher wurden in über dreißig Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Jajaja, aber was heißt das schon? Preiselbeeren sind leckerer als Preise. Außerdem waren das Erwachsenenbücher. Was zählt, ist für Kinder.

Staniši schläft und arbeitet in Hamburg. Er kann (schlecht) Gitarre spielen.

Regina Kehn wurde 1962 in Hamburg geboren und studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg Illustration. Seit 1988 ist sie als freiberufliche Illustratorin für verschiedene Verlage und Zeitschriften tätig und wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.


Pressestimmen

"Staniši hat eine Sprache für Fast-Teenager, [. . .], gefunden, die ehrlicher und einfallsreicher nicht sein könnte." Susanne Baller, STERN

"Autor und Erzählfigur erweisen sich als scharfe Beobachter des Sozialen und verhandeln die frage, was eigentlich zu Mobbing führt. Trotz der Schwere des Themas besticht der Roman durch seinen Wortwitz." Elternforum - Katholische Elternschaft Deutschlands

"Ein Buch über Freundschaft und Mut, über Mobbing unter Kindern, grandios erzählt und trotz der Thematik stellenweise richtig komisch zu lesen." Anke Brauer, Rheinische Post

"ein rundum bemerkenswertes Buch" SIMPLIFY Magazin

"Ein thematisch relevantes, grandios erzähltes und illustriertes Kinderbuch" Kathrin Bögelsack, querlesen (KJMBEFR)

"Die sternenklare Sprache, der schmetterlingsflügelfeine Humor, die vogelwilden Bilder unbedingt zu empfehlen, für Kinder und Erwachsene." Christina Tangerding, Don Bosco Magazin

"Eindringlich, komisch und kein bisschen übergriffig - sehr zu empfehlen!" Michael Ritter, GEW aktuell - Gewerkschaft, Erziehung und Wissenschaft

"Saša Staniši ist ein [. . .] Glücksfall (nicht nur) für die Kinder- und Jugendliteratur!" ALEKI - Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendmedienforschung Universität zu Köln

"Vom Anderssein, aber auch von Mut und Freundschaft erzählt keiner berührender, fantasievoller und lustiger [. . .]." Magnus Reitinger, Weilheimer Tagblatt

"Ein spannendes, kluges, poetisches, ein großartiges Kinderbuch über Mut, Freundschaft und das Anderssein." Augsburger Allgemeine

"Lakonisch, witzig und ohne zu beschönigen, erzählt Staniši von Mobbing und Ausgrenzung." Ann-Kathrin Marr, BÜCHERmagazin

"Der erste Jugendroman des Bestsellerautors Saša Staniši hat das Potenzial zum Klassiker - auch als Schullektüre." Nicola König, boys & books

"Witzig und gleichzeitig tiefgründig [. . .]." Lotte Schüler, medienprofile

"Ein richtig guter Kinderroman für kleine Wölfe, die sich vielleicht auch schon einmal unwohl in ihrer Haut gefühlt haben." Andreas Tschürtz, Heilbronner Stimme

"Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich dieses Buch verschlungen, da es so eindringlich erzählt, dass es auch ohne komplizierte Handlungsstränge oder Verstrickungen große Freude bereitet, es zu lesen." Paula, lizzyNet. de

"Ein großartiges Buch über anders sein, Ausgrenzung, Freundschaft und Stärke." Romina Raske, Bocholter-Borkener Volksblatt

Saša Staniši schafft es, durch Leerstellen Atmosphäre zu schaffen, dem Ungesagten die Wucht zu geben. Eine tiefgründige Geschichte, die mit viel Sprachgefühl und fantasievollem Sprachwitz gestaltet ist. Das ist Literatur für Kinder auf hohem Niveau. Sabine Ibing, Elgger-Aadorfer Zeitung

"Eine maximale Ausbeute an Witz, Ironie und Nachdenklichkeit mit einem Happy End. . ." Offenburger Tageblatt

"Eine tiefgründige Geschichte, die mit viel Sprachgefühl und fantasievollem Sprachwitz gestaltet ist. Das ist Literatur für Kinder auf hohem Niveau!" Literaturblog Sabine Ibing

"[. . .] grandioser Mutmach-Stoff, eigenwillig, supergenau, poetisch-schnoddrig mit viel Galgenhumor erzählt und ausdrucksstark bebildert." Badische Zeitung

"[. . .] eine starke Geschichte um Solidarität und Selbstvertrauen, die noch lange nachwirkt." Badische Zeitung

"Das ist ganz grosse Literatur für Kinder, eingerahmt und ergänzt von ebenso kunstvollen, treffenden Illustrationen von Regina Kehn." Maria Riss, Zentrum Lesen der Pädagogischen Hochschule FHNW

"Saša Staniši ist eine Geschichte gelungen, die für so manche junge Menschen aktueller und persönlicher nicht sein könnte. Er trifft sie in voller Breite, da Story und Schreibstil sehr realitätsbezogen und auf Augenhöhe getrimmt sind und seine Sprache trotz der Ernsthaftigkeit des Themas humorvoll ist und den flapsig-saloppen Slang der Jungedlichen aufnimmt. Vergnüglich zu lesen, macht Lust auf mehr." Albert Hoffmann, Passauer Neue Presse

"Ein souveräner erster Kinderroman des vielfach ausgezeichneten Schriftstellers." Alice Werner, Buch&Maus

"Meisterhaft erzählt, virtuos vertont wird Wolf zu den wichtigsten Kinderromanen des Jahres 2023!" Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur

"[. . .] jede Menge anspruchsvolle[r] Stoff zum Weiterdenken." Jan Standke, JuLit

"Sasa Stanisic erzählt im prächtig illustrierten Kinderroman «Wolf» mit viel Empathie und Humor [. . .]." Babina Cathomen, kulturtipp

Unbedingt anschauen! Und lesen" DER STANDARD

Eine rundum gelungene und perfekte Symbiose von einem schwierigen Thema, verpackt in einem hervorragenden Text und ebensolchen Bildern [ ]. Sabine Wagner, buecher-leben. de

"Staniši kann auch für Pre-Teens schreiben." Börsenblatt

Staniši [zeigt] auf kluge Weise, wie die Muster von Ausschluss und Gruppenbildung funktionieren, ohne ein Lehrbuch aus der Geschichte der zwei Außenseiter zu machen. Helena Schäfer, Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Umwerfend andersig!" Christine Knödler, Süddeutsche Zeitung

"Ein empfehlenswertes Buch, das in jedes Kinder- und Jugendzimmer gehört." Sven Trautwein, 24RHEIN

"[E]in meisterhaftes Loblied aufs Anderssein!" Eltern family

"[Staniši ] schenkt der Geschichte genau die Vagheit und Ambivalenz, die sie so glaubwürdig macht." Andrea Wanner, TITEL kulturmagazin

Hier wird einfach auf den Punkt erzählt! Authentisch, teilweise beklemmend, dabei aber auch mit Witz und viel Gespür für die widerstreitenden Gefühle der Hauptfigur: Die Geschichte von Ausgrenzung und Schikane, von Mut und Freundschaft rührt an und bleibt im Gedächtnis. Stiftung Lesen

"[. . .] ein Knaller im Jugendbuchbereich." Thomas Andre, Hamburger Abendblatt

"Von Mitgefühl, Freundschaft und der Kraft der Zivilcourage erzählt Saša Staniši in seinem, bei allem Ernst der Thematik, hochkomischen Roman »Wolf«." Dagmar Kaindl, Buchkultur - Das internationale Buchmagazin

Besprechung vom 22.05.2023

Er kauert am Bett, seine Augen leuchten
Sasa Stanisic zeigt in "Wolf", wie man zum Außenseiter gemacht wird

Kemi lehnt die Natur ab. Bäume findet er "nur als Schrank super". Und über Abenteuer liest er lieber, als selbst welche zu erleben. Auf keinen Fall will er in das Ferienlager, für das seine Mutter ihn angemeldet hat. Er hat keine Lust auf Klopapierfetzen, die an dreckigen Fliesen kleben, auf Mücken, verkohlte Kartoffeln und schon gar nicht auf seine Mitschüler. Lieber würde er mit Erwachsenen über die Börse reden. Aber er versteht, dass seine Mutter Zeit für sich braucht. Also fährt Kemi mit und landet wie erwartet in einer "Aktivitätenhölle" aus Basteln, Nachtwalk, Klettergarten und Wanderung zum Wasserfall. Jeden Bespaßungsversuch der Betreuer durchschaut er und enttarnt das gesamte Ferienprogramm als ausgelagerte Erziehung.

Das Zimmer muss er sich mit dem Außenseiter Jörg teilen. Einige Jungs haben es auf Jörg abgesehen. Sie füllen Salzwasser in seine Trinkflasche, rempeln ihn an und werfen seinen Rucksack in den Schlamm. Kemi beobachtet das alles. Er erkennt, wie sich die Welt um ihn herum in Grüppchen aufteilt, die der Kinder ebenso wie die der Erwachsenen: "Die Ausländereltern stehen zusammen, die Ökos lassen eine Tupperbox mit Radieschen kreisen, die Jacken der Outdoor-Eltern reflektieren sinnlos vor sich hin." Und er erkennt, dass einige, wie Jörg und er selbst, aus diesem Schema rausfallen.

Das Setting wirkt an einigen Stellen aus der Zeit gefallen: der Puddingpokal, der Schmetterling im Marmeladenglas und der Außenseiter mit Zauberwürfel. Aber das Phänomen Mobbing ist zeitlos und Sasa Stanisic fängt es treffend ein. Nicht Anderssein ist das Problem, sondern dass man von anderen anders gemacht wird. Die Gründe dafür sind beliebig. Jörg wird anders gemacht, weil er Jörg heißt oder weil er seine T-Shirts sorgsam faltet. Weil er Segelohren hat oder weil er Sachen wie "Alles paletti!" sagt, die uncool sind, auch wenn niemand erklären könnte, wieso. Jörg könnte auch unauffällig auf einem Stuhl sitzen, und jemand würde fragen: "Wie sitzt du denn?" So zeigt Stanisic auf kluge Weise, wie die Muster von Ausschluss und Gruppenbildung funktionieren, ohne ein Lehrbuch aus der Geschichte der zwei Außenseiter zu machen.

Die Gratwanderung zwischen Realismus und Ermutigung gelingt dem preisgekrönten Autor der Romane "Herkunft" und "Vor dem Fest", indem er den Erzähler Kemi das Erzählen selbst reflektieren lässt. So verkündet Kemi schon auf halber Strecke, dass ein Happy End, in dem sich die Täter entschuldigen und Jörg plötzlich beliebt wird, unrealistisch ist. Das heißt andererseits aber nicht, dass sich diejenigen, die gemobbt werden, mit allem abfinden müssen. Kemis Gedanken über seine Rolle als Erzähler macht deutlich: Das Leben besteht aus Geschichten. Und man kann sich aussuchen, wie man sie erzählt. Man kann sich aussuchen, wen man als Trottel darstellt. Wer die Guten und wer die Bösen sind. Ob man sich selbst zum zynischen, aber sympathischen Besserwisser macht und den Zimmernachbarn zum Mobbingopfer. Ob man einen Hirsch namens Dietmar vorkommen lässt oder einen Wolf.

Der titelgebende Wolf taucht mal in der Nacht auf, mal am Tag. Nachts heult er und kauert am Bettende mit leuchtenden gelben Augen. Er will etwas. Aber was? Will er, dass man sich wehrt oder dass man ihn ignoriert? Wie kann man den Wolf vertreiben? Oder sollte man ihm die Tür öffnen, damit er sich auf den Fußboden legt und einen bewacht?

Der Wolf ist hier nicht einfach eine Metapher für das Mobbing. Er ist da, um die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zu verwischen. Das Spiel mit der Phantasie führt dem Leser vor Augen, dass die Realität nicht in Stein gemeißelt ist. Die einfühlsamen Illustrationen von Regina Kehn verstärken diese Botschaft. Man muss sich seiner Geschichte nicht ergeben.

Das gilt für beide Außenseiter: Kemi kann entweder als einsamer, stolzer Wolf jeden Spaß im Rudel verteufeln. Oder er kann zugeben, dass einige Aktivitäten gar nicht so blöd sind und dass er sich insgeheim freut, als Jörg ihm einen Gelbwürfeligen Dickkopffalter fängt. Man kann seine Geschichte auch in die Hand nehmen, indem man das Tablett auf den Boden knallt. Das tut Jörg, als ihm alles zu viel wird. Danach ist es still. Diese Stille, nachdem man etwas Wichtiges gesagt hat, nachdem man all die Wut rausgelassen hat, die man immer heruntergeschluckt hat, diese Stille gehört dann nur einem selbst. HELENA SCHÄFER

Sasa Stanisic: "Wolf". Roman.

Mit Bildern von Regina Kehn. Carlsen Verlag, Hamburg 2023. 192 S., geb, 14,- Euro. Ab 11 J.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon simone_richter am 11.01.2025
Pointierte, nicht pathetische Mobbinggeschichte. Hat mich als Erwachsene voll abgeholt. Der namenlose Protagonist des ersten Kinderbuches vom Bestseller-Autor Saša Staniši¿ lehnt die Natur ab und findet Bäume nur als Schrank super. Er möchte nicht in das Ferienlager, zu welchem ihm seine alleinerziehende Mutter angemeldet hat, die Zeit für sich braucht. Er hat keine Lust auf Klopapierfetzen, die an dreckigen Fliesen kleben, auf Mücken, verkohlte Kartoffeln und schon gar nicht auf seine Mitschüler. Er muss jedoch mit und landet wie erwartet in einer "Aktivitätenhölle" aus Basteln, Nachtwalk, Klettergarten und Wanderung zum Wasserfall. Jeden Bespaßungsversuch der Betreuer stellt er sich quer und schmeißt das gesamte Ferienprogramm. Er landet außerdem mit Jörg im Zimmer, der ein noch krasserer Außenseiter ist. Jörg ist akribisch im T-Shirts zusammenlegen, hat riesige Ohren und einen alten Wanderrucksack,weil er das Wandern mit seinem Vater liebt, er ist am liebsten allein. Dann gibt es noch Marko und die Dreschke-Zwillinge. Die sind nur gemeinsam stark und lassen Jörg nicht in Ruhe und starten immer wieder Attacken gegen Jörgs Zufriedenheit. Die Betreuer haben nur Standard-Erziehungsmethoden und schlaue Sprüche parat. Der Ich-Erzähler merkt das und könnte helfen, aber er hat Angst, möchte nicht selber in den Fokus der Gang geraten. Freundet sich allerdings mit dem riesenhaften Ferienlager-Koch an. Dieser ist schlau und gibt nachdenkenswerte Anregungen. Es gibt auch noch den Wolf, der sitzt eines Abends vor dem Fenster der Hütte. Dieser ist grau, guckt aus gelben Augen und atmet über eine Atemraspel. Er taucht immer wieder auf. Für mich war der Wolf die Angst des Jungen, die ihm im Nacken sitzt, das symbolhafte Fantasiewesen.Staniši¿ hat ein grandioses Kinderbuch erschaffen mit Humor und treffsicheren Beobachtungen. Zuerst war mir der Protagonist, der zum Schluss den Namen Kemi bekommt, zu negativ, zu ablehnend, zu anstrengend. Aber das Buch schafft es, diese Ablehnung zu zerstreuen, hinter die Fassade zu schauen (auch mit dem Wolf) und über die Ängste mit Kemi zu lernen. Der Humor ist stark und zweideutig und hat mich sofort gekriegt. Die Themen Mobbing, Angst, Gruppendruck und Umwelt sind so gekonnt verpackt und machen trotz des ernsten Themas Spaß.Mein einziger Zweifel ist das Alter für diesen Kinder-Roman. Einerseits kommt er mir für Kinder ab 10 Jahren zu schwer und für 14-Jährige zu leicht vor. Gerade mit dem Wolf werden manche Kinder auch so ihre Schwierigkeiten haben, ist er doch eher ein stilistisches Mittel und gewöhnungsbedürftig. Ich empfände es als Schullektüre ab der 7. Klasse vielleicht genau richtig. Auf alle Fälle hat mich der Sprachwitz des Ich-Ezählers genau angesprochen und den Plot finde ich toll und charakterbildend. Die Woche mit Kemi fand ich echt sympathisch und pointiert. Dazu gibt es dreifarbige silhouettenhafte Illustrationen, die die Geschichte gut einfängt.
LovelyBooks-BewertungVon S_Ostberg am 09.01.2025
So herrlich anders ¿!