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Die Madonna im Pelzmantel

Roman. Nachw. v. Maike Albath

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In Ankara kennt man Raif Efendi als duldsamen Mann, der weder die Eskapaden seiner Töchter noch die Verleumdungen am Arbeitsplatz meistert. Kaum jemand ahnt, wer sich hinter der Maske stummen Gleichmutsverbirgt. Ein eng beschriebenes Schulheft lüftet endlich sein Geheimnis. Die Aufzeichnungen führen in das Berlin der zwanziger Jahre. Arbeiter und Bohemiens heben in miefigen Absteigen die Gläser aufeine ungewisse Zukunft, und eine geheimnisvolle junge Malerin - die »Madonna im Pelzmantel« - kreuzt wie zufällig Raifs Wege. Als er sie eines Abends in einem Nachtklub wieder trifft, weiß er, dass ihrer beider Schicksal untrennbar verwoben ist. Eine hinreißende deutsch-türkische Liebesgeschichte und eine Ode an das Berlin der wilden Zwanziger.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
12. September 2013
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
272
Autor/Autorin
Sabahattin Ali
Übersetzung
Ute Birgi
Nachwort
Maike Albath
Weitere Beteiligte
Maike Albath
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
371 g
Größe (L/B/H)
195/124/27 mm
ISBN
9783908777960

Portrait

Sabahattin Ali

SABAHATTIN ALI wurde 1907 in Gu mu lcine geboren. Nach seinem Studium in Berlin und Potsdam lehrte er in der Tu rkei Deutsch. Ali musste zeitlebens gegen die staatliche Zensur kämpfen, 1932 wurde er wegen eines Satire-Gedichts u ber Atatu rk fu r ein Jahr inhaftiert. 1944 gab er in Istanbul das Satire-Blatt "Markopasa" heraus. Am 2. April 1948 wurde Ali auf der Flucht ins Exil an der bulgarischen Grenze ermordet. Bis heute ist ungeklärt, ob er einem Raubmord oder einem politischen Anschlag zum Opfer fiel. Zuletzt erschien sein Roman "Der Dämon in uns" (Unionsverlag, 2007) in der Übersetzung von Ute Birgi. UTE BIRGI, geboren 1938, verbrachte viele Jahre in Istanbul, wo sie als Übersetzerin und Dolmetscherin arbeitete. Nach der Übersiedelung in die Schweiz 1980 studierte sie Islamwissenschaft und Vorderasiatische Archäologie in Bern und arbeitet seither als freie Übersetzerin. Am 26. Februar 2014 wurde ihr der "Übersetzerpreis Tarabya" verliehen.

Pressestimmen

»Das Berlin der fiebrigen zwanziger Jahre: Tingeltangel, Inflationsrausch und Boheme. Dorthin wird ein naiver junger Türke aus der Provinz von seinem Vater geschickt, damit er Weltkenntnis erwerbe, bevor er zu Hause die Familienfirma übernehmen soll. Doch der schüchterne Tor gerät in den Bann eines Gemäldes, dem er in einer Galerie begegnet, und bald noch tiefer in den Bann der jungen Malerin Eine so souveräne, so kühl emanzipierte Frauenfigur hat es in der türkischen Literatur wohl nicht gegeben, bevor 1943 Sabahattin Alis Buch Die Madonna im Pelzmantel erschien. Deshalb wirkt der Roman bis heute nach und vermittelt, erstmals auf Deutsch übersetzt, einen reizvoll verfremdeten Eindruck vom Berlin jener Jahre. « Urs Jenny / Der Spiegel»Raif ist ein Träumer und Zauderer, der sich wenig zutraut und der einer ungleich willensstärkeren Frauengestalt verfällt. Freilich bietet sich die Frau ihrem Verehrer nur an, um ihn praktisch mit der gleichen Geste Angela Schader / Neue Zürcher Zeitung »Alis Zeitgenossen werden in Die Madonna im Pelzmantel eigene und nationale Erschütterungen durch Atatürks gewaltiges Modernisierungsprogramm erkannt haben, gespiegelt in einem Berlin, das nach dem Ersten Weltkrieg jeden Halt verloren hat. So schenkt das Buch heutigen Lesern eine dreifache Perspektive: auf die damalige Türkei, das damalige Berlin und eine zeitlose und ergreifende Liebesgeschichte. « Jörg Plath / Deutschlandradio Kultur »Wie eng verbunden innigste Nähe und tiefste Fremdheit sind, erzählt Sabahattin Ali in einer aufwühlenden Geschichte von Liebe und Verlust. Er zeigt seine Protagonisten als von der Gesellschaft Gefangene und von unkontrollierbaren Leidenschaften Getriebene. « Christine Lötscher / Tages-Anzeiger»Alis Romane sind bei aller Poesie höchst genaue Gesellschaftsporträts. Sein Stil ist so schnörkellos gegenwärtig, und von Ute Birgi so luzide übersetzt, dass die Geschichte großen Sog entfaltet. « Christiane Schlötzer / Süddeutsche Zeitung » Eine der schönsten und traurigsten Liebesgeschichten, die ganz verrückt endet, und es ist wirklich ein ganz besonderes Buch. « Peter Hamm / Literaturclub, SRF1 »Sabahattin Ali versteht es, von den Gezeiten der Psyche zu erzählen. Vor allem Stimmungsschwankungen und kleine atmosphärische Verschiebungen sind großartig beschrieben. Sein Ton ist ebenso diskret und spröde wie der Charakter seines Helden, und das verleiht dem Roman seine Wirkung. « Maike Albath / Frankfurter Rundschau

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Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon PoeEA1809 am 09.01.2022
Eine Liebesgeschichte ohne Happy End und eine ehrliche psychologische Studie. Sehr lesenswert.
LovelyBooks-BewertungVon mariameerhaba am 09.10.2021
"Wie konnte die Anwesenheit eines Menschen, von dessen Existenz ich nicht einmal gewusst hatte, plötzlich für mich so notwendig sein?" - Das ist ein Satz, der mich hart getroffen hat. Wie oft habe ich mich verliebt, wie oft habe ich das Gleiche gefühlt, ohne auch mir bewusst zu sein, wie notwendig ich das gehabt habe. Als hätte der Autor in meine Seele geblickt, das tiefste Unglück darin gesucht und es hervorgehoben, damit ich mich nicht nur erinnere, sondern einen längst vergessenen Schmerz wieder fühle. Mich hat er damit eiskalt erwischt.Der Autor nimmt sich für seine Figuren Zeit, legt ihre ganze Persönlichkeit vor den Füßen des Lesers und ist dabei so brutal ehrlich, dass ich jede einzelne von ihnen sofort gekannt und geliebt habe. Ich wurde schnell zu Raif und habe sein Glück und Unglück mitgefühlt und mir beim Lesen nichts Sehnlicheres gewünscht, als dass er glücklich wird. Ich habe ihn angetrieben, ich habe ihn angefeuert, tu dies, tu bitte das, und egal, was passierte, ich war an seiner Seite und habe alles gespürt. Ich wurde zu Maria Puder, die innerlich dermaßen zerrissen war und sich von Anfang an weigerte, zu lieben. Ich habe ihre Einstellung gehasst, ich habe ihre Persönlichkeit geliebt, ich habe mit ihr gelebt.Die Weisheiten, die der Autor dabei zwischen den Handlungen legt, haben sich nicht so angefühlt, als wollte er uns belehren, sondern viel mehr hat er den Eindruck gemacht, als würde er uns das zeigen, was wir selbst nicht sehen wollen oder können. In vielen Aspekten hat er mir damit die Augen geöffnet und ich bin dankbar, sein Werk gelesen zu haben.Außerdem hat er so viele tolle Sätze drinnen, so viele wunderbare Szenen, dass ich fast bei jeder Handlung gerührt von den Reaktionen der Figuren war und sie lebendig vor Augen hatte. Das Buch ist ein Meisterwerk, wunderbar geschrieben, toll umgesetzt. Es wurde keinen Momentlang langatmig und sogar die Monologe von Maria habe ich schnell zu schätzen gelernt.