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Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen - doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen die Grenzen passiert werden. Als die junge Odile in Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Freundes Edme erkennt, weiß sie, dass er bald sterben wird. Was wäre, wenn Odile das ihr auferlegte Schweigen bricht? Ein bewegendes und außergewöhnliches Debüt über Freiheit und die Macht des Schicksals.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
20. März 2024
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
459
Autor/Autorin
Scott Alexander Howard
Übersetzung
Anke Caroline Burger
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Gewicht
408 g
Größe (L/B/H)
190/128/30 mm
ISBN
9783257072822

Portrait

Scott Alexander Howard

Scott Alexander Howard lebt in Vancouver, British Columbia. Er wurde an der Universität von Toronto in Philosophie promoviert und war Postdoktorand in Harvard, wo er sich mit der Beziehung zwischen Erinnerung, Emotionen und Literatur beschäftigte. Das andere Tal ist sein erster Roman.

Pressestimmen

»Alexander Scott Howards Debütroman ist ein gewaltiges Epos und ein Gedankenspiel zum Thema Zeit und Zeitreisen. Poetische Sprache und starke Bilder.« Aachener Zeitung, Aachener Zeitung

»Ein ganz, ganz großes Erstlingswerk. Hoffentlich schreibt der Autor mehr derartige Bu cher.« Nicola Bräunling / Süddeutsche Zeitung Landkreise, Süddeutsche Zeitung Landkreise

»Mit jeder Seite hat mich Howard tiefer in den Bann gezogen und mich damit fasziniert, wie er die Zeit selbst in der Schwebe hält!« Silvi Feist / Emotion, Emotion

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Von Eva R am 28.08.2024

Wunderbar geschriebene Dystopie

Headstones were the closest things I'd carved to people (221) The Other Valley von Scott Alexander Howard ist ein Zeitreiseroman, der ohne komplizierte Maschinerie auskommt. Stattdessen gibt es eine unendliche Kette identischer Täler, getrennt durch unwegsame Gebirge, die jeweils genau 20 Jahre voneinander getrennt sind. Übertritt man die Grenze im Westen, reist man zwei Jahrzehnte in die Vergangenheit, im Osten führt es die Reisenden in die Zukunft. Die Zeitreise durch eine geographische Komponente zu symbolisieren, macht es dem Autor zwar einfacher, denn er muss keine physikalischen Aspekte außerordentlicher Ingenieurskunst vermitteln; für mich als Leserin ist es aber irgendwie schwieriger zu glauben. Mein Unverständnis klassischer Zeitmaschinen kann ich sehr glaubwürdig auf mangelnde Kenntnisse der Atomphysik zurückführen. Bei Howards Variante muss die suspension of disbelief schon sehr hart arbeiten und ich ertappe mich beim Lesen immer wieder bei der Frage Aber wie?. Und das zieht sich leider bis zum Ende durch. Während mir die Geschichte- vor allem im ersten Teil - sehr gefallen hat und auch bis zum Schluss durchaus spannend bleibt, wirft das Ende ein Zeitreiseparadoxon auf. Dieses wird dadurch gelöst, dass einfach postuliert wird, dass das so funktioniert. Kann man so machen. Hat mich jedoch sehr frustriert und dazu geführt, dass der Autor mich auf der Zielgeraden noch verloren hat. Sollte euch das bisher nicht davon abhalten, dem Roman eine Chance geben zu wollen, oder euch sogar gerade neugierig gemacht haben, würde ich sagen: lest ihn! Die Prämisse an sich ist wirklich interessant, und wenn ihr es schafft, gewisse Einzelheiten nicht zu hinterfragen, kann sie auch durchaus gut funktionieren. Vom Vibe her hat mich hat das Buch an The Giver von Lois Lowry erinnert (obwohl es darin ja gar nicht um Zeitreisen geht), und wenn euch das auch gefallen hat, würde ich euch The Other Valley empfehlen. Dazu finde ich die Perspektive der Protagonistin sehr gelungen - vor allem wenn man bedenkt, dass hier ein Mann einen weiblichen Teenager schreibt (was in meinen Augen in den meisten Fällen irgendwo zwischen unlogisch und peinlich rangiert).
Von SueWid am 03.08.2024

Würdest du die Zeit ändern, wenn du die Möglichkeit hättest?

Mit seinem Debüt-Roman 'Das andere Tal' versucht sich Scott Alexander Howard am Thema Zeitreisen und ihren Komplikationen. Die Protagonistin in 'Das andere Tal' ist die junge Odile. Sie lebt in einem kleinen Tal, welches im Osten und Westen an weitere Täler grenzt. Das besondere hierbei ist, dass es immer die gleiche Stadt ist. Allerdings auf unterschiedlichen Zeitebenen. Sodass wenn man von Odiles Tal ausgeht, Täler in 20 Jahren in der Zukunft und in 20 Jahren in der Vergangenheit existieren. Ein Reisen zwischen Tälern wird streng reglementiert vom Conseil, diese dürfen nur einmalig und auch nur im Trauerfall besucht werden. Abweichungen werden streng geahndet. Dieses rigide System in dem Odile aufwächst ist sehr düster, restriktiv und versprüht an jeder Ecke eine gewisse Tristess. Als Odile durch einen Zufall herausfindet, dass ihr Jugendfreund Edme wahrscheinlich früh versterben wird, steckt sie in der Zwickmühle. Wird Odile es verhindern, indem sie sich der herrschenden Obrigkeit widersetzt und riskieren, dass die Zukunft so niemals existieren wird? Der Roman, den ich anfangs noch in die Kategorie Coming of Age gesteckt hatte, entwickelte sich schnell zu einer melancholisch, dystopischen Geschichte. In dieser werden viele philosophische Fragen aufgeworfen. Der Schreibstil von Scott Alexander Howard ist unaufgeregt und ruhig, weiß aber durch pointierte fast schon poetische Momente zu glänzen, wie die Beschreibungen der Natur oder von Musik. Was meinen Lesefluss zunächst sehr gestört hat, waren die fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Ansprache zwischen den Figuren. So musste ich sehr genau lesen und zuweilen auch ein zweites Mal um den Inhalt nicht misszuverstehen. Eine weitere mutige Entscheidung des Autors war es seine Protagonistin so passiv angepasst und fast schon antriebslos darzustellen. Diese fehlende Motivation könnte einige Lesende vom Weiterlesen abschrecken. Nichtsdestotrotz passt dies aus meiner Sicht ganz hervorragend zur Grundstimmung des Romans. Und trotzdem hofft man unweigerlich die ganze Zeit, dass sie endlich etwas ändert und zu einer tatsächlichen Heldin ihrer eigenen Geschichte wird. Absolut hervorragend fand ich es, wie der Autor den Bogen zwischen Zukunft, Gegenwart & Vergangenheit geschaffen hat. Ich liebe es, wenn etwas von vornherein so gut durchdacht ist, dass es offene Fäden so gut eingewebt in der Geschichte, dass sie am Ende wieder sinnvoll aufgenommen und zu Ende gebracht werden können. 'Das andere Tal' überzeugt mit einem ruhigen, eher düsteren Gesamt-Setting, welches den Lesenden über verschiedene philosophische Fragestellungen nachgrübeln lässt. Dieser Roman lohnt sich auf jeden Fall in einer Gruppe zu lesen und sich über ihn auszutauschen.