Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
16% Rabatt10 auf die schönsten Kalender sichern mit dem Code KALENDER16
16% Rabatt10 auf die schönsten Kalender sichern mit dem Code KALENDER16
Jetzt einlösen
mehr erfahren
product
product
cover

Pick me Girls

(69 Bewertungen)15
220 Lesepunkte
Buch (gebunden)
22,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Di, 08.10. - Do, 10.10.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen

Sophie Passmann hat mit »Pick me girls« nicht nur ihr persönlichstes Buch geschrieben, sondern auch eine kluge Auseinandersetzung mit dem männlichen Blick. Ihr Memoir zeichnet ein stellvertretendes Frauenleben nach und wirft die Frage auf: Welche Version von ihr selbst hätte Sophie Passmann sein können, wenn das Patriarchat nicht existieren würde?

»Ich bin nicht so wie andere Frauen«, ist der typische Satz eines pick me girls. Wahrscheinlich haben die meisten Frauen diesen Satz mal gedacht, nicht nur in der unbewusst-misogynen Abgrenzung zu einem ganzen Geschlecht, sondern als Herabwürdigung des eigenen Selbst - man ist nicht so dünn und hat keine so gute Haut wie alle anderen Frauen. Wenn man als Frau geboren wird, kommen die Selbstzweifel ab Werk. Spätestens in der Pubertät wird man mit der goldenen Regel konfrontiert, die zwar nirgendwo geschrieben steht, aber als allgemeingültig gilt: Der männliche Blick, das Begehrtwerden ist die höchste Währung.

Warum wir alle pick me girls sind und welche Unmöglichkeiten Sophie Passmann und höchstwahrscheinlich auch jede andere Frau im Laufe ihres Lebens ertragen muss, das seziert Sophie Passmann so scharf und klug wie keine andere.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
07. September 2023
Sprache
deutsch
Auflage
4. Auflage
Seitenanzahl
224
Autor/Autorin
Sophie Passmann
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
336 g
Größe (L/B/H)
205/129/25 mm
ISBN
9783462004205

Portrait

Sophie Passmann

Sophie Passmann, 1994 geboren, ist Autorin, Satirikerin und Moderatorin. Ihr Buch "Alte weiße Männer" stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, "Komplett Gänsehaut" war Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie schreibt für Die Zeit, ist im Ensemble von "Late Night Berlin" und unterhält mehr als 300.000 Follower*innen auf Instagram.

Pressestimmen

»In 'Pick me Girls' dröselt sie die gesellschaftspolitischen Ebenen des vermeintlich banalen Internettrends auf und macht dafür an Schlüsselmomenten ihres Lebens halt. Das gerät aufschlussreich, unterhaltsam und nicht unbedingt konsensfähig.« Friedrich Steffes-Lay, Galore

»Sophie Passmann hat die Gabe, einem mit kluger Schnoddrigkeit die Argumente um die Ohren zu hauen.« Lenore Lötsch, NDR

»Es gelingt Sophie Passmann etwas, das ihr in ihren anderen, ebenfalls lesenswerten Büchern nicht gelungen ist: Sie berührt.« Amelie Graen, stern

»'Pick-me-Girl': Das Label ist keine Auszeichnung. Es diffamiert Frauen, die Männern unbedingt gefallen wollen. Dieser Abwertung tritt Star-Autorin Sophie Passmann literarisch entgegen.« Birgit Magiera, BR Online

Besprechung vom 06.10.2023

Lasst uns Geschlechterklischees zementieren
Jetzt bitte mehr rebellische Weiblichkeit, oder auch nicht: Sophie Passmann führt vor, dass es bei einer prominenten Autorin auf gedankliche Kohärenz nicht ankommt

Die einzige Möglichkeit, heute nichts von Sophie Passmann mitzubekommen, besteht darin, sich unter einen Stein zu verkriechen, gehört die Neunundzwanzigjährige doch seit Längerem zu den prominentesten Gesichtern ihrer Generation. Auf Instagram und Tiktok unterhält sie Hunderttausende von Followern. Sie begegnet einem als Moderatorin, Schauspielerin, Podcasterin und Autorin im Feuilleton der "Zeit". Nebenbei veröffentlicht sie überaus erfolgreiche Bücher. Ihr jüngstes heißt "Pick Me Girls".

Der titelgebende Begriff machte unlängst im Netz Karriere. Keine besonders glanzvolle. Denn mit "pick me girls" sind Frauen gemeint, die alles daransetzen, sich von ihren Geschlechtsgenossinnen abzugrenzen, um männliche Anerkennung zu erhalten. Ein "pick me girl" bringt weiblichen Klischeeinteressen (Shopping, Schminken, Schlankheitswahn) nur demonstrative Verachtung entgegen, gibt sich in jeder Lebenslage denkbar unkompliziert und sagt den ganzen Tag Sätze wie: "Am wohlsten fühle ich mich einfach in Männerrunden." Passmann weitet die "pick me girl"-Diagnose zur Tragik schlechthin der weiblichen Existenz aus: "Ich glaube, dass alle Frauen, die im Patriarchat groß werden, pick me girls sind. Manchmal. Oder früher. Zwischen durch." Ausnahmen sind undenkbar. Das ultimative "pick me girl" ist dieser Logik nach eine Frau, die von sich selbst behauptet, niemals "pick me girl" zu sein. Denn damit ist automatisch das "pick me girl"-Kriterium schlechthin erfüllt: anders als andere Frauen sein zu wollen.

Zur Illustration dieser Behauptung zieht Passmann Versatzstücke aus ihrer eigenen von "pick me girl"-Phasen durchzogenen Biographie heran und verbindet dies mit einem mäandernden Streifzug durch die Pop- und Netzkultur. Es geht um Essstörungen, gescheiterte Beziehungen, sexuelle Belästigung, Botox, Sitcoms und Shitstorms. Der Ton ist ganz und gar auf Kurzweiligkeit angelegt, auf schnodderige, pointenlastige Schonungslosigkeit sich selbst und der Welt gegenüber. Stellenweise ist das durchaus lesenswert, etwa wenn Passmann auf ihr eigenes Teenager-Ich zurückblickt und eine spezifisch weibliche Variante der unausweichlichen Pubertätspassionsgeschichte beschreibt, jene Jahre zwischen Zugehörigkeitssehnsucht, Abgrenzungsbedürfnis und nagenden Peinlichkeitsgefühlen.

Vor allem aber tut die Autorin eines: hemmungslos Geschlechterklischees zementieren, auch wenn sie gelegentlich vorgibt, diese zu demontieren. Die Übermacht des männlichen Blicks wird von ihr weniger kritisiert als vielmehr beschworen. Dass Frauen "absolut und ständig auf Männer konzentriert sind", wird von ihr als Quasi-Naturgesetz beschrieben. Das Ziel kann demnach nicht sein, sich davon frei zu machen, sondern sich damit zu arrangieren. Auch scheint Passmann nur Frauen zu kennen, die sich in Beziehungen selbst aufgeben und bedingungslos ihrem Partner anpassen, während dieser ganz selbstverständlich seinen Hobbys und seiner Berufung nachgeht. Aus dieser Beobachtung ergibt sich eine weitere. Passmann hat nämlich festgestellt, "dass Frauen heute nicht ansatzweise so interessant sind wie junge Männer". Ist das noch postironische Patriarchatskritik oder schon der unverhohlene Ausdruck internalisierter Misogynie?

Nun sind diese Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Das haben Zitate so an sich. Doch selbst wenn man an dieser Stelle Passmanns halbes Buch wiedergeben würde, wäre niemandem geholfen. Denn so etwas wie einen Zusammenhang oder gedankliche Kohärenz gibt es darin zumeist bloß einen Absatz lang. Es wimmelt nur so von Widersprüchen und Halbdurchdachtem. Auch häufen sich Banalitäten wie etwa der Aufruf, mehr rebellische Weiblichkeit zu wagen. Ein Satz wie "ich glaube, Frauen müssten krasser, härter, brutaler und gleichgültiger sein" wirkt heute in etwa so spritzig wie die neckische Weisheit "Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin."

Und abgesehen davon: Waren die krassen und harten Frauen, die hier plötzlich herbeigesehnt werden, nicht einige Seiten zuvor noch "pick me girls", die doch wieder nur "männliche" Eigenschaften kopierten? Der Begriff, der von Passmann anfangs schon willkürlich definiert wurde, hat sich da längst in völlige Beliebigkeit aufgelöst. Gelegentlich blitzt dann doch wieder eine tiefenscharfe Alltagsbeobachtung oder ein intelligenter, geschliffen formulierter Gedanke auf, und man ärgert sich als Leser umso mehr, weil offenkundig ist, welches Potential hier verschludert wird.

Irgendwann stimmt Passmann ein Loblied auf ein in sich ruhendes weibliches Selbstbewusstsein an. Offensichtlich hat sie sich auf den letzten Seiten dazu entschlossen, es doch ganz toll zu finden, wenn Frauen aufhören, permanent nach männlicher Anerkennung zu lechzen. Vielleicht beruht dieses Selbstbewusstsein bei ihr zu einem wesentlichen Teil auch auf dem Wissen, dass sie Bücher veröffentlichen kann, die automatisch von einer Heerschar an Fans gekauft werden, ganz gleich, wie oberflächlich, verworren und pseudofeministisch der Inhalt ist. MARIANNA LIEDER

Sophie Passmann: "Pick Me Girls".

Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2023. 224 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

Durchschnitt
69 Bewertungen
15
63 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
13
4 Sterne
27
3 Sterne
15
2 Sterne
14
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon wordworld am 20.09.2024
"Pick Me Girls" war mein erstes Buch von Sophie Passmann, die ich aber bereits von Fernsehauftritten und Shows als Person des öffentlichen Lebens kannte. Hier geht sie nun im Rahmen eines autobiografischen Sachbuchs auf das Phänomen der Pick Me Girls ein - Frauen, die sich von anderen abgrenzen, um in den Augen der Männer Anerkennung zu finden - und polarisierte dabei genau wie mit anderen Werken oder Auftritten. Denn hier spricht sie nicht nur schonungslos ehrlich über misogynes und sexistisches Verhalten, sie führt einem selbst auch viele unangenehme Wahrheiten vor die Augen, die man lieber weiter übersehen hätte. Inwieweit habe ich den "male gaze" internalisiert? In welchen Situationen bin oder war ich ein "Pick Me Girl" und vor allem: wieso verurteilen wir weiterhin die Frauen, die durch ihre gesellschaftliche Stellung und Erziehung darauf geprägt werden, sich nach männlicher Anerkennung zu sehnen, statt die dahinterliegenden Strukturen in den Fokus zu nehmen und die Männer, die sie aufrechterhalten... Für ihre Gesellschaftkritik nutzt sie nicht nur gesellschaftliche und popkulturelle Beobachtungen, sondern schaut vor allem auch in ihre eigene Vergangenheit und bringt eigene Erfahrungen vor allem aus ihrer Kindheit und Teenagerzeit mit ein. Damit ist klar, dass das Buch stark von ihrer persönlichen Lebenswelt geprägt ist und keine allgemeine Gültigkeit haben kann. Zwar sind viele der Beobachtungen und Schlüsse für alle Frauen relevant, viele ihrer Erfahrungen können aber vor allem Millenials nachvollziehen, da ältere Generationen, aber auch jüngere (wie ich) doch in einer anderen Lebenswelt aufgewachsen sind, die andere Vorteile, aber auch andere Fallstricke beinhaltete... Wer mit Sophie Passmans Schilderungen also wenig anfangen kann, der ist wohl leider noch nicht an dem Punkt, das selbst Erlebte kritisch zu hinterfragen, oder hat einfach glücklicherweise ganz andere Erfahrungen gemacht als die Autorin. Ganz zu Beginn stellt die Autorin das Ziel auf, "keine Autobiografie, kein feministisches Kampfwerk und kein Teenager-Selbsthilfebuch schreiben" zu wollen. "Pick Me Girls" ist letztendlich aus meiner Sicht ein bisschen von allem geworden, das aber keinem der Label wirklich gerecht wird. Das 224 seitige Buch liest sich eher wie eine Sammlung von Gedankenfetzen und Anekdoten, die sich um Themen wie den männlichen Blick, Selbstwahrnehmung und gesellschaftliche Erwartungen drehen. Dabei springt sie sowohl zeitlich als auch thematisch wild von einem Punkt zum nächsten, wodurch das Buch an manchen Stellen etwas chaotisch wirkt. Dies passt jedoch zu ihrem unverblümten Stil, der an einigen Stellen ein wenig übers Ziel hinausschießt, an anderen aber genau ins Schwarze trifft. Sophie Passmann neigt dazu, sich um Kopf und Kragen zu reden - oder zu schreiben - und manchmal widerspricht sie sich dabei auch selbst, was ihre grundlegende Botschaft jedoch nur untermauert:"Ich glaube, dass ich dieses Buch nur geschrieben habe, um einmal zu archivieren, dass das meiste, für das junge Mädchen sich schämen, den meisten jungen Mädchen so oder so ähnlich passiert ist und sich deswegen streng genommen gar nicht für das Gefühl der Scham qualifizieren sollte."Was sie persönlich aus ihrer Erkenntnis zieht, dass das Hauptproblem der "Pick Me Girls" ist, dass sie neben der Großartigkeit der anderen Frauen auch deren Schmerz übersehen, der im Patriarchat zum Frausein dazugehört und alle Frauen zwangsläufig verbindet, bleibt allerdings offen. An einigen Stellen hat es sich so gelesen, als hätte sie selbst noch nicht ganz den Frieden mit einigen Themen gemacht - da hätte ich mir vielleicht mehr Ermächtigung und einen positiven Abschluss gewünscht. So bleibt neben den neuen Erkenntnissen statt Empowerment vor allem eine gewisse Frustration zurück über eine Welt, in der das Patriarchat so fest verankert ist wie eh und je."Frauen sollen anmutig und schön sein, elegant, ohne dabei angestrengt zu wirken. Schlank, ohne Sport zu machen oder nur Salat zu essen. Ebenmäßig ohne zu viel Zeit im Badezimmer darauf zu verwenden, emotional verfügbar, ohne zu anhänglich zu werden, oder zu viel Therapie zu machen."Fazit"Pick Me Girls" von Sophie Passmann ist eine scharfsinnige, persönliche und ehrliche Auseinandersetzung mit dem Male Gaze und den gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen, die zum Nachdenken anregt, aber manchmal auch frustriert zurücklässt. An manchen Stellen etwas chaotisch und widersprüchlich hat das Sachbuch genau wie seine Autorin Ecken und Kanten, was es jedoch authentisch und lesenswert macht. 
LovelyBooks-BewertungVon Ein_buchmensch am 11.08.2024
Die Wahrheit ist, wir sind es alle. Pick me Girls. Zwar nicht permanent aber doch ab und zu und in den unterschiedlichsten Situationen.Ihr glaubt mir nicht? Dann lest dieses Buch, denn es wird euch vom Gegenteil überzeugen. Also lasst uns diese Bezeichnung nicht als Beleidigung sehen sondern haben wir Verständnis. Jeder Mensch ist mal *Pick Me*, denn wir alle brauchen hier und da mal Bestätigung.