Besprechung vom 31.05.2024
[kein Titel]
Stefan Trinks, Redakteur im Feuilleton dieser Zeitung, hat ein Buch geschrieben, das Licht auf die Frage wirft, warum seit dem fünfzehnten Jahrhundert beinahe nur noch auf Leinwand gemalt wurde. Dieser Siegeszug des Leinengewebes hing mit seiner inhaltlichen Aufladung seit karolingischer Zeit zusammen: als im Grab des auferstandenen Christus schwebendes, körperähnliches Textil. Über die Lendentücher mittelalterlicher Kruzifixe zu Gewand- und Textildarstellungen am Anfang der Renaissance geht die Expedition zu immer autonomeren Formen textiler Symbolik und über Joseph Beuys, Jasper Johns, Sigmar Polke, Antoni Tàpies und Louise Bourgeois bis in die Jetztzeit. (Stefan Trinks: "Glaubensstoffe und Geschichtsgewebe". Belebte Tücher in der mittelalterlichen und modernen Kunst. Schirmer/Mosel Verlag, München 2024. 232 S., Abb., geb., 58,- Euro.)F.A.Z.
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