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Glitterschnitter

Roman

(37 Bewertungen)15
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Willkommen in der Welt von Glitterschnitter: Ein großer, wilder Roman über Liebe, Freundschaft, Verrat, Kunst und Wahn in einer seltsamen Stadt in einer seltsamen Zeit.

Die Lage ist prekär: Charlie, Ferdi und Raimund wollen mit Glitterschnitter den Weg zum Ruhm beschreiten, aber es braucht mehr als eine Bohrmaschine, ein Schlagzeug und einen Synthie, um auf die Wall City Noise zu kommen. Wiemer will, dass H. R. ein Bild malt, aber der will lieber eine Ikea-Musterwohnung in seinem Zimmer aufbauen. Frank und Chrissie wollen die alte Trinkerstube Café Einfall zur kuchenbefeuerten Milchkaffeehölle umgestalten, aber Erwin will lieber einen temporären Schwangerentreff etablieren. Chrissie will, dass Kerstin endlich zurück nach Stuttgart geht, aber die muss erst noch Chrissies neuen Schrank an der Wand befestigen. Die Frage, ob Klaus zwei verschiedene Platzwunden oder zweimal dieselbe Platzwunde zugefügt wurde, ist noch nicht abschließend geklärt, aber bei den Berufsösterreichern der ArschArt-Galerie werden bereits schöne Traditionen aus der Zeit der 1. Ottakringer Shakespeare-Kampfsportgesellschaft wiederbelebt.

»Aber wie schon Toulouse-Lautrec sagte: wir haben unser ganzes Leben gebraucht, damit wir das erst seit drei Wochen machen können.« - »Das hat er gesagt?« - »So ähnlich.« Ferdi und Raimund von Glitterschnitter

Produktdetails

Erscheinungsdatum
09. September 2021
Sprache
deutsch
Auflage
4. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
Ausgabe
Ungekürzt
Seitenanzahl
480
Autor/Autorin
Sven Regener
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
578 g
Größe (L/B/H)
207/133/43 mm
ISBN
9783869712345

Portrait

Sven Regener

Sven Regener


ist Musiker (Element of Crime) und Schriftsteller. Seine Romane

Herr Lehmann

(2001),

Neue Vahr Süd

(2004),

Der kleine Bruder

(2008),

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

(2013),

Wiener Straße

(2017) und

Glitterschnitter

(2021) waren allesamt Bestseller. Sie wurden verfilmt und in viele Sprachen übersetzt.


Pressestimmen

Dieses Buch macht gute Laune, es ist so, als würde man mit Kacki, P. Immel, H. R. Ledigt und dem ganzen irren Westberliner Haufen in einer WG wohnen. Arg! Jens Uthoff, taz am Wochenende

Wenige Schriftsteller gehen mit ihren Figuren so liebevoll um wie Regener. Andreas Heimann, Schwäbische Zeitung

Traumhaft sicher findet Sven Regener die wirklich schrägen Details der Zeitgeschichte. Lukas Meyer-Blankenburg, SWR 2 lesenswert

Was und wie er schreibt, zeugt von tiefer Menschenkenntnis. Was ließe sich Besseres über Literatur sagen. Ulrike Winkelmann, taz

Es ist ein wilder Roman, schillernd und beweglich, klug und komisch und manchmal nachdenklich. Ein wunderbares Wiedersehen mit alten Freunden aus Sven Regeners Figurenkosmos, und eine Erinnerung an das alte Westberlin, an seine Träumer und Lebenskünstler. Irene Binal, Deutschlandfunk Kultur

Von Regeners urkomischen, weil haarscharf am Irrwitz der Wirklichkeit entlanggeschriebenen Dialogen im Sound der Zeit und der Melancholie, die alles durchweht, wenn er auf Durchzug stellt, kommt man schwer los. Matthias Hannemann, FAZ

Ohne Liebe geht es nicht - das ist die Grundmelodie dieses wunderbaren Romans: ohne Liebe kriegt "Glitterschnitter" nicht den richtigen Bohrmaschinen-Sound, ohne Liebe wird Frank Lehmann die Milch nicht gut aufschäumen, und ohne Liebe ließe sich von all diesen herrlichen Kapeiken und ihren momentweise weltbewegenden Aktivitäten nicht so hinreißend komisch erzählen. Wenn die Trommeln sprechen - und der Regener schreibt -, dann schweigt der Kummer. Alexander Solloch, NDR

Selten zuvor hat Regener die Verfasstheit seines Westberliner Panoptikums dermaßen auf den Punkt gebracht. Thomas Winkler, ZEIT Online

(...) mit immer rasanterem Tempo schimmern hinter der trockenen Situationskomik entlarvende Wahrheiten über Freundschaft, Liebe und die Kunst auf. So kennt man das bei Regener doch nie zuvor hat es so viel Spaß gemacht. kulturnews.de

Besprechung vom 09.09.2021

Szenen aus der Kreuzberger Antike

Dein Leben wird gelingen, du darfst bloß nicht darin stören: Sven Regener erzählt in "Glitterschnitter" weiter aus der Welt von Herrn Lehmann. Das erinnert an ein absurdes Bühnenstück über Menschen in der Warteschleife.

Das Großartige an den Romanen von Sven Regener ist ihr Sinn fürs Wesentliche. Milchschaum und Bohrmaschinen zum Beispiel. Die werden bei den existenziellen Themen, über die sich Menschen wochenlang den Kopf zerbrechen können, häufig vergessen.

In Regeners jüngstem Roman, "Glitterschnitter", ist viel von Milchschaum und Bohrmaschinen die Rede. Und auch von Kunst: Aktionskunst, Kneipenkunst, der Kunst, den Österreicher in sich zum Klingen zu bringen, der Kunst, ein Leben zu leben, sowie von Tonkunst, die mit Bohrmaschinen-Beteiligung gut, aber ohne eventuell besser durch den Lautsprecher kommt.

Wobei freilich auch das Milchschäumen eine Kunst ist - vom Wortschäumen gar nicht zu reden, das manche Protagonisten wie die Mitglieder der Ottakringer Shakespeare-Kampfsportgesellschaft ähnlich perfekt beherrschen wie der Autor (nein, kein Geblubber: ausgeklügeltes Präzisionsschäumen, ein Bläschen zu viel würde alles verderben).

Die Protagonisten des Buches muss man nach "Wiener Straße", dem vierten Band der Frank-Lehmann-Reihe, an den es anknüpft und dabei wieder multiperspektivisch erzählt, nicht weiter vorstellen. Aber "Glitterschnitter" könnte mit seinen Momentaufnahmen aus der Kreuzberger Antike auch für sich stehen. Es würde sogar als absurdes Bühnenstück über Menschen in der Warteschleife funktionieren - mit einem Café, Erwin Kächeles "Café Einfall", als Mittelpunkt.

Über dem "Einfall" wohnen Karl Schmidt, genannt Charlie, Erwins Nichte Chrissie, Frank Lehmann und Heinz Rüdiger, genannt H.R., Ledigt. Neben dem Café befindet sich die "Intimfrisur", ein ehemaliger Friseursalon, über den es irgendwann zu Recht heißen wird: "Das ist doch kein Name für ein Kaffeehaus."

Und in der Bühnenwohnung würde H.R. dann wohl die Ikea-Landschaft aufbauen, die zu Romanbeginn noch als Musterwohnung im Möbelhaus steht. Der blitzgescheite H.R. erkennt in ihr eine "Studie in heiler Welt", die "von einem gelingenden Leben erzählt, in dem an alles gedacht und für alles gesorgt war". Er hat den "Wahnsinn" fotografiert und gekauft und versucht ihn nun als Kunstprojekt (das letzte mit Kettensäge aus dem Baumarkt hieß "Mein Freund der Baum") wieder zusammenzubringen. "Und alles sagt: Dein Leben wird gelingen, du darfst bloß nicht darin stören. Ich nenne das: Nach der Neutronenbombe!"

Ob er es damit wirklich zur anstehenden "Wall City" bringt? Sein "Manager" Wiemer hat da seine Zweifel, weil er über seine Kontakte zum Kulturbürokraten Sigi nur ein Ölgemälde vermitteln könnte: "Schreibst halt einen Beipackzettel dazu, das ist doch da die Idee bei der ganzen Konzeptkunstscheiße." Aber Zweifel gehören zum Leben. Der Schlagzeuger Raimund, der Keyboarder Ferdi und Charlie an der Bohrmaschine, die als Band namens Glitterschnitter an der "Wall City Noise" teilnehmen wollen, haben sie vermutlich auch.

Der kurze Handlungsbogen, den Regener in "Glitterschnitter" bis zu einem gemeinsamen Auftritt von H.R. und der besagten Band spannt, ist nicht origineller als die Handlung eines Familienfilms aus den Achtzigerjahren. Aber das ist bei dieser Kettenkarussellfahrt von Roman, die im Jahr 1980 spielt, ja dann irgendwie auch schon wieder treffend gewählt. Sitzt man einmal drin, will man nicht raus. Von Regeners urkomischen, weil haarscharf am Irrwitz der Wirklichkeit entlanggeschriebenen Dialogen im Sound der Zeit und der Melancholie, die alles durchweht, wenn er auf Durchzug stellt, kommt man schwer los.

Eine seiner Figuren, P. Immel, mag zuweilen über "Selbstanzeige wegen Lebenszeitdiebstahls" nachdenken. Dass ihn aber Leser wegen dergleichen anzeigen würden: diese Sorge muss Sven Regener, der mit "Wiener Straße" auf die Longlist des Deutschen Buchpreises kam, nicht haben.

Man fragt sich bloß wie bei Marvel: Was kommt als Nächstes? Ein Sprung über den Start der Buchreihe, der im Wende-Herbst 1989 spielte, und "Magical Mystery", das in die Techno-Welt der Neunziger reiste, hinweg ins durchsanierte, durchgentrifizierte, von Lockdown-Monaten durchgeschüttelte Berlin der Gegenwart? MATTHIAS HANNEMANN.

Sven Regener: "Glitterschnitter". Roman.

Verlag Galiani Berlin, Berlin 2021. 480 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon sonnenseiten_des_lesens am 17.09.2023
Titel: GlitterschnitterAutor: Sven RegenerSeiten: 480 Seiten Inhalt: Den Inhalt kurz und knapp zusammenzufassen fällt nicht ganz so leicht, gibt es doch viele, kleine Handlungsstränge. Raimund, Ferdi und Charlie wollen mit ihrer Band Glitterschnitter groß rauskommen und auf der Wall City Noise spielen. Doch die Organisatorin Leo ist nicht leicht zu überzeugen. Im Café Einfall soll es zukünftig auch Milchkaffee und Kuchen geben um mehr Gäste anzulocken. Doch seitdem eine Gruppe Schwangerer dort ihre Treffen abhält, herrscht Rauchverbot. Das kommt gar nicht gut an. Wiemer möchte, dass H.R. Ledigt ein Bild malt, allerdings hat dieser ein ganz anderes Projekt im Sinn. Und die Österreicher sind zwar einerseits froh, nicht ausgewiesen worden zu sein, anderseits wundern sie sich über den seltsamen Kaffee der Deutschen und wünschen sich ihre Melange zurück. Es um Hausbesetzer und Punks, Bohrmaschinen und einen Kontaktbereichsbeamten... Meinung: Zugegebenermaßen war mir Sven Regener, Musiker, Drehbuchautor und Schriftsteller, kein Begriff, bis er dann im Podcast eat.READ.sleep zu Gast war (Folge 70, nicht mehr verfügbar). Als dann Freunde im Gespräch noch nach einem Zitat von Herrn Lehmann suchten, bin ich neugierig geworden. Ich wollte einfach mitreden können. Also ist GLITTERSCHNITTER bei mir eingezogen und ich stürzte mich in die Regener-Welt. Naja, ich sollte wohl eher sagen, dass ich in den Roman stolperte, denn der Beginn war nicht leicht für mich. Bei GLITTERSCHNITTER handelt es sich nämlich bereits um den vierten Teil der Frank Lehmann Reihe und das bedeutete für mich, dass ich erst einmal alle Mitwirkenden kennenlernen musste. Was ist die "Intimfrisur", wer gehört nun zur Band Glitterschnitter, wer zu Dr. Votz und was hat es mit den Leuten von der Arsch-Art-Galerie auf sich? Michael2 und Jürgen3, P.Immel und Kacki, Enno der eigentlich Flo heißt und Susi die sich Kerstin nennt, machten die Sache nicht einfacher.Regener schreibt, wie man spricht, die Dialoge sind kurz und knackig, während sich ein Satz dann allerdings auch schon einmal über eine komplette Seite erstrecken kann.Da hilft es, die entsprechenden Abschnitte noch ein zweites Mal zu lesen oder sich den Satz laut vorzusagen. Auch die ausgeschriebenen Dialekte hemmen den Lesefluss zeitweise. Dahingehend kann es durchaus weiterhelfen, zum Hörbuch zu greifen, welches im Übrigen von Sven Regener selbst eingesprochen wurde. Schleichend und unbemerkt war ich dann aber doch irgendwie in der Geschichte drin und einige der Protagonisten mochte ich dann auch tatsächlich recht gern. Obwohl skurril, finde ich Personen und Story irgendwie authentisch, die Geschichte allerdings auch. Was bedeutet, dass der Roman nicht mit Action vollgeladen ist und nicht unbedingt sonderlich viel passiert. Es ist eben eine gewöhnliche Handlung, die einfach aus dem Leben gegriffen sein könnte. Fazit: Eine Hommage an die 80er Jahre, denn diese kommen voll zur Geltung. Auch die Gespräche könnten genauso stattgefunden haben. Die Sprache ist derb und der Humor trifft sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber dennoch wird man nett unterhalten. Solltet ihr ebenfalls Interesse an der Geschichte um Frank Lehmann haben, würde ich allerdings empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen.
LovelyBooks-BewertungVon bigpanda am 27.05.2023
Sehr gute geschriebene Dialoge!