Ein Autounfall führt dazu, dass Ada König anfängt, über ihre Familie zu recherchieren. Dabei kommen düstere Geheimnisse ans Licht."König und Meister" lässt sich nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen. Es hat leichte Fantasyelemente und die Bezeichnung "Mysterythriller", die auf dem Cover zu finden ist, ist jetzt auch nicht gänzlich falsch. Vordergründig ist der Roman in meinen Augen aber ein wirklich gut geschriebenes Familiendrama, bei dem auch schwierige Themen, wie etwa begründete sowie unbegründete Schuld angesprochen werden.Was mir besonders gut gefallen hat, waren die Charaktere. Hatte ich bei Theresa Hannigs "Die Optimierer" noch so meine Probleme mit dem Protagonisten haben die Charaktere hier Tiefe und wenigstens teilweise Entwicklungen innerhalb des Buches. Besonders herausgreifen möchte ich hier Adas Mutter Karin, bei der es gelungen ist, eine durch und durch unsympathische Frau zu schaffen, bei der ich dennoch nicht den Eindruck hatte, dass diese übertrieben bzw. überzeichnet wäre.Leider hat das Buch trotz allem kleinere Längen. Vor allem am Anfang passiert innerhalb der kurzen Kapitel doch recht wenig bis hin zu dem Punkt, an dem der Eindruck entsteht, das Buch kommt völlig zum Stillstand. Dafür entschädigt jedoch die wirklich spannungsgeladene und dramatische zweite Hälfte.Kurz und schmerzlos: "König und Meister" ist für mich bislang der beste Roman von Theresa Hannig. Wer gerne klischeefreie Familiendramen mit einem Schuss Fantasy und Mystery liest, kommt hier voll auf seine Kosten.