Major von Gryszinski macht zum ersten Mal seit er Kriminalermittler bei der Königlich Bayerischen Polizeidirektion einen richtigen Urlaub. Dazu verbringt er die letzten Wochen des Jahres 1897 mit seiner Frau Sophie und Sohn Fritzi bei ihrer Hausfreundin, der Gräfin von Wurmbrand. Diese hat ein Landhaus im Bergdörfchen Berghall. Angekommen in der oberbayerischen Schneelandschaft werden die Gryszinskis mit allerlei katholischen Adventsbräuchen bekannt gemacht, die für die gebürtigen Preußen gänzlich fremd sind. Als man auch die Tradition des Krampuslaufs wieder aufleben lässt, kommt es dabei zu einer Messerstecherei mit einem Toten und Grzyszinski muss trotz seiner verdienten Auszeit ermitteln.
Uta Seeburg bringt uns mit ihrem historischen Kriminalroman besonders einprägsam die Menschen des fiktiven Bergdorfes mit ihren Eigenheiten und Traditionen näher. In bildmalerischer Sprache mit viel Liebe zum Detail taucht man in die märchenhafte Winterlandschaft ein, lernt Krampusse, das Frauentragen und die Rauhnächte kennen. Dabei geht es immer wieder um die Bewohner als Geisel ihrer Ängste, auf die die meisten der damaligen Bräuche abzielten.
Wenn auch der Anfang des Buches ein bisschen zäh war, wurde man im Verlauf mit einer spannenden Krimigeschichte belohnt, die perfekt in die Adventszeit passt und Lust auf weiße Weihnachten macht.