Vadim, ein Junge jüdischer Abstammung, muß seinen Heimatort Paris im Krieg verlassen und soll in den französischen Alpen Schutz genießen. In einem abgelegenen Bergdorf kommt er unter und ist fasziniert von der Schönheit der Berge und der Natur, die sich zunächst, im Winter, sehr weiß, klirrend kalt, rauh und unwirtlich zeigt.
Vadim wird in den Bergen, die ihm sein Asthma nehmen sollen zu Vincent und die Natur läßt ihn freier atmen. Den Klang vieler Wörter verknüpft Vincent mit Farben und er nimmt uns mit in seine Gefühle, Betrachtungen und Empfindungen, die die Autorin in wunderbare Sätze hüllt.
Zitate der ersten Seiten lassen verstehen, wie einsam dieses Bergdorf liegt:
Wer hier lebt, müsse sich selbst genug sein. (Eingeschlossen von unglaublichen Schneemengen).
Vadim blickt zu dem unsichtbaren Pass empor, der kein Passieren ermöglicht und das Tal stattdessen einschließt oder beschützt, je nachdem.
Die beschützende Eingeschlossenheit kann eine befreiende Wirkung haben
Trotz der einsamen Lage begegnet Vincent vielen Menschen, macht intensive Erfahrungen und ist neugierig auf alles in dieser neuen Welt. Verborgenheiten unter dem meterhohen Schnee geben ihm Geborgenheit, freies Atmen neue Sicherheit. Seine Identität der jüdischen Abstammung wird auf die Probe gestellt und er muß sich damit auseinandersetzen, denn auch in den hohen Bergen kann man nicht vor allem davonlaufen.
Der Krieg ist in diesem Roman eher ein Nebenschauplatz.
Durch die beinahe poetische Erzählung der Naturereignisse ist dieses Buch eher ein Roman für Naturliebhaber. Und obwohl ich das Meer den Bergen vorziehe bin ich vom Cover absolut begeistert! Durch die Farbtöne blau und weiß spürt man die Kälte, die Macht der Berge und wie klein der Mensch doch in diesen Naturgewalten ist. Ganz entzückt bin ich, dass dieses Cover nicht nur auf dem Umschlag sondern auch auf dem Hardcover-Einband eingedruckt ist!