"...Ein Lichtblitz durchzuckte das nächtliche Bergmassiv, gleich war es wieder dunkel..."
Der Lichtblitz hat elf Leben gekostet, die oben in der Berghütte gefeiert haben. Eine Stange Dynamit war explodiert.
Der Autor hat einen bewegenden Roman geschrieben. Der Schriftstil ist sehr fein ausgearbeitet. Er bringt die Probleme in dem Bergdorf auf den Punkt. Der Roman erzählt von Liebe und Sehnsucht, die über den Tod hinaus dauert, von Angst vor Veränderungen und der Härte des Lebens in den Bergen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Da wäre Stubber, der Sprengmeister, der sich vom Ort fern hält und lange in der Fremde war.
"...Der brauchte sich weiß Gott nicht zu wundern, wenn er nirgendwo gelitten war. Ganz zu schweigen von seiner Erscheinung. Dieser Riese von Mann, die schwarzen Haare, die tiefliegenden Augen, der war keinem geheuer..."
Ihm gibt man die Schuld an der Explosion, obwohl er nicht vor Ort war. Er hat dabei Sepp verloren, seinen Freund, den jeder im Dorf für einen Deppen gehalten hat. Stubber hat ihn gemocht und sein freundliches Wesen gesehen. Er hat Zeit mit ihm verbracht, ihm eine Aufgabe gegeben.
Im Dorf fragt man sich, wer die Lunte gezündet hat. Dabei erfahre ich eine Menge über die Personen, ihre Eigenheiten und ihre Schattenseiten. Motive hätten mehrere.
Nach der Beerdigung wandert Stubber in die Berge. In Gedanken bei der Frau, die er Alaska genannt hatte. Die Gespräche, die die beiden miteinander geführt haben, enthalten manch philosophischen Gedanken.
"...Dabei ist jede Sekunde neu, jeder Tag frisch erfunden. Wir steigen morgens aus dem Bett, und schon ist jeder Schritt anders, [] Auch die Dinge bleiben nicht, sich verwandeln sich, ständig..."
Eingebunden in die Handlung sind die Bräuche der Gegend. Die Schroffheit der Berge gibt dem Buch ein besonderes Flair.
Immeer mal wieder sind Sprüche eingeflochten, die seine Vater Stubber mit auf den Weg gegeben hat.
"...Das Leben ist keine Rennstrecke, Bub, du gehst in gleichbleibenden Tempo, unaufgeregt, aber beharrlich. Nur dann wirst du das Ziel erreichen..."
Am Ende erfahre ich als Leser, wie es zur Explosion kam.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist emotional dicht, mit harter, glasklarer Sprache und eher leise.