Die New England School of Ballett Reihe geht weiter und diesmal ist der Fokus ganz klar auf dem Tanzen. Was dem einen oder anderen in Band 1 + 2 gefehlt hat, wird hier wieder wett gemacht. Es geht um en pointe, Pirouetten und saut de chat genauso wie um Konkurrenzkampf, Leistungsdruck und die Liebe zum Tanz. Aber natürlich fehlt auch nicht die verzehrende Liebesgeschichte, die besonders reizvoll durch ihren forbidden love trope ist. Mir hat das Buch gut gefallen, ich wurde emotional abgeholt und war vor allem von Lias Figurenentwicklung begeistert. Die Protagonistin ist ein sehr neidischer und eifersüchtiger Mensch, was sie unsympathisch machen sollte, doch es machte sie vor allem menschlich, weil sie sich sehr dafür schämt, so missgünstig zu sein. Es ist ein nachvollziehbares Gefühl, über das wohl niemand so gerne spricht. Umso schöner hat es die Autorin an der Figur herausgearbeitet und ihr über das Buch hinweg die Möglichkeit gegeben, sich mit diesen Gefühlen auseinander zu setzen und sie zu akzeptieren. Die Liebesgeschichte zwischen Phoenix und Lia hat durch ihr Lehrer-Schülerin-Verhältnis einen sexy verbotenen Touch, doch das prickelnde Potential wurde meiner Meinung nach nicht genutzt. Die Emotionen und der Aufbau der Beziehung waren jedoch ebenso wunderschön und gefühlvoll wie in den vorherigen Bänden. Nun bin ich mal auf das Finale aus der Tanzschule gespannt und freue mich auf eine weitere einfühlsam erzählte Geschichte mit Tiefgang und Hoppy End.