¿Thanatopia', der dritte Thriller aus Tom Hillenbrands Hologrammatica-Reihe ist nicht ganz so actionlastig wie die beiden vorher gehenden Bände, sondern beschäftigt sich auf spannende und fantasievolle Weise mit der philosophischen Frage, was den Menschen nach dem Tod erwartet und ob ewiges Leben tatsächlich erstrebenswert sein kann.Aufhänger der Geschichte ist der das Auffinden von zwei komplett identischen Frauenleichen in Wien des Jahres 2095. Bei seinen Recherchen stößt der ermittelnde Kommissar Wenzel Landauer auf den Kult der Deather, die wiederholt ihre eigenen Klone töten und mittels von spezieller Software ihre Nahtoderfahrungen aufzeichnen, um die Erinnerung daran zu bewahren und dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, was und nach dem Tod erwartet.Stajsa hat die Technik perfektioniert und organisiert auf illegalem Weg einen leistungsfähigeren Computer, um ihrem Ziel näher zu kommen. Doch dieser Qube ist ein besonderes älteres Exemplar, das die Kopie einer KI enthält, die in den ersten beiden Bänden bereits eine Rolle gespielt und nach den Turing-Vorfällen 2048 und 2088 gebannt wurde.Verschiedene Gruppen machen Jagd auf diesen Qube, Ermittler von UN-Behörden ebenso wie die KI selbst und Galahad Singh, der bereits aus in Band eins eine tragende Rolle gespielt hat.Ein weitere Erzählstrang begleitet die Physikerin Sahana, deren theologischer und wissenschaftlicher Glaube im Verlauf auf eine harte Probe gestellt werden. Dieser Teil der Geschichte scheint anfangs keine Verbindung zu der übrigen Handlung zu besitzen, behandelt aber am direktesten einige philosophische Fragen und fließt gegen Ende in den Gesamtverlauf mit ein.Die Welt der Hologrammatica bildet ein in sich plausibles, Teil faszinierendes teils erschreckendes Szenario für die Geschichte. Die Welt und die Techniken, auf der sie basiert, sind sehr komplex, es ist auf jeden Fall hilfreich, die Vorgeschichten zu kennen, um nicht von den vielen fremden Terminologien erschlagen zu werden, auch wenn das Glossar am Ende des Buchs für Erklärungen sorgt.Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es deutlich ruhiger daherkommt als die Vorgänger. Es besitzt mehr Tiefe, die verschiedene Handlungsstränge sorgen für Abwechslung, jeder der Hauptcharaktere besitz eine andere Sichtweise auf das Thema.Es gibt keine abschließende Antwort auf die Frage des Lebens nach dem Tod, aber das kann es aus meiner Sicht auch nicht, da dieses Thema zu individuell ist.