Der zweite Fall für das deutsch-dänische Ermittlerduo Svensson/Ohlsen kommt wieder mit einer sehr raffinierten Story daher. Die Autorin Karen Kliewe schafft es mühelos von der ersten Seite des Buches an, einen großen Spannungsbogen zu ziehen. Das gelingt ihr, indem sie verschiedene Erzählstränge parallel erzählt, die erst ganz allmählich zusammenlaufen und ein Gesamtbild ergeben.
Die Geschichte beginnt mit einem spektakulären Leichenfund mit Wow-Effekt. Da bekommt man gleich eine richtige Gänsehaus. Auch lernen wir zwei junge Frauen in unterschiedlichen Situationen kennen: Nettie, die mit ihrer Kleinen Tochter Belle quasi als Gefangene eines nebulösen Mannes lebt, dessen Identität lange Zeit im Dunklen bleibt und Julia, die offensichtlich das Opfer eines Entführers wurde und voller Angst einem ungewissen Schicksal entgegensieht.
Während Fria Svensson aufgrund der Ähnlichkeit des Leichenversteckes mit einem Wikingergrab wieder als Expertin des dänischen Ermittlerduos, das von ihrem Bruder geleitet wird, hinzugezogen wird, zögert Kommissar Ohlsen von der deutschen Polizei zunächst, dies zu tun. Irgendetwas ist da zwischen den beiden, was sie aber lieber verdrängen möchten. Doch zum Glück bleibt ihnen auch kaum Zeit, ihre Beziehung zu reflektieren.
Es gibt weitere Leichen und eine andere junge Frau taucht auf, die ihrem Entführer entkommen konnte, aber weiter in Angst lebt.
Der Krimi ist ausgesprochen wandlungsreich. Zudem kommen noch die zwischenmenschlichen Geschichten, z.B. die neue Liebesbeziehung von Frias Mitbewohner Marten, dessen jüngster Liebhaber ihr nicht so recht gefällt und ihr Misstrauen erregt.
Fast ist die Handlung schon etwas überladen, aber so kommt auch zu keiner Zeit Langeweile auf.
Der Band zwei des sympathischen Ermitterduos hat mich restlos überzeugt. Die Serie hat für mich noch viel Potenzial und ist noch lange nicht zuende erzählt. Die Covergestaltung ist wieder sehr stimmungsvoll und passt perfekt. Die Vorfreude auf den dritten Band ist bei mir auf jeden Fall schon entfacht.