Ein Jugendthriller mit dem gewissen Etwas
**** Worum geht es? ****
Eine Klassenfahrt kann so schön sein oder etwa nicht? Für die Klasse geht es nach Vlieland, und jede einzelne Person erlebt ihre Höhen und Tiefen. Bis eine Klassenkameradin tot in den Dünen aufgefunden wird, und alle ein Motiv zu haben scheinen.
**** Mein Eindruck ****
Vries hat hier in ganz eigener Tonalität eine Gruppe von Jugendlichen und Lehrenden erschaffen, die so aus einer Filmserie stammen könnten etwas übertrieben, ganz und gar unsympathisch und hochnäsig, aber auch dem echten Leben nahe Figuren mit einer Geschichte und Emotionen, die trotz allem an Charme gewinnen und auf ihre Weise fesseln. Die Geschichte wird aus der Sicht aller Figuren Stück für Stück erzählt. Für mich war es eine absolute Freude, in all diesen Köpfen zu stecken. Ich kam sehr gut mit und hatte dadurch das Gefühl, wirklich dabei zu sein, was trotz des jugendlichen Themas in mir eine gewisse Spannung aufbaute. Ich wollte unbedingt wissen, was passiert ist, und konnte die Schicksale der einzelnen Figuren nachempfinden. Das Buch nimmt sich Zeit für die Auflösung und ist in sich schlüssig. Am Ende werden alle Fragen beantwortet, und mit jeder Figur, die zunächst schuldig erschien, wird gemäß der gesellschaftlichen Moral abgerechnet. Haben sie daraus gelernt? Eine spannende Doppelmoral und ein sehr gutes Gespür für junge Figuren werden hier geboten! Ich war sehr gut unterhalten und konnte das Buch nicht beiseite legen.
**** Empfehlung? ****
Wer einen absolut spannungsgeladenen Thriller erwartet, ist hier wohl an der falschen Adresse. Als Jugendthriller mit vielschichtigen Verstrickungen und personennahen Elementen kann ich das Buch jedoch absolut empfehlen.