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Geschlecht, Familie, Sexualität

Zur Entwicklung der Kritischen Theorie aus der Perspektive sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Dissertationsschrift

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Obwohl die Frankfurter Schule als eine der einflussreichsten Theorieströmungen des 20. Jahrhunderts gilt, greift die Geschlechterforschung eher selten auf sie zurück. Dieses Buch bietet nun die erste profunde Rekonstruktion der Entwicklung der Frankfurter Schule aus feministischer Perspektive. Anhand der Schriften von Horkheimer, Adorno, Marcuse, Fromm und anderen wird gezeigt, wie Geschlechterverhältnisse, Familie und Sexualität in der Kritischen Theorie reflektiert wurden. Dabei deckt die Studie nicht nur Schwächen auf, die durch die Geschlechterforschung bearbeitet wurden. Sie skizziert auch, wie sich Desiderate feministischer Theorie mithilfe der Kritischen Theorie gesellschaftstheoretisch fassen lassen.
Der Band bietet die erste profunde Rekonstruktion der Entwicklung der Frankfurter Schule aus feministischer Perspektive und eröffnet damit neue Anschlussmöglichkeiten für die Gesellschafts- wie Geschlechtertheorie. Basierend auf Schriften von Horkheimer, Adorno, Marcuse, Fromm u. a. wird gezeigt, wie Geschlechterverhältnisse, Familie und Sexualität in der Kritischen Theorie reflektiert wurden. Dabei deckt die Studie nicht nur Schwächen auf, die durch feministische Theorie und Geschlechterforschung bearbeitet wurden. Sie skizziert auch, wie sich Desiderate feministischer Theorie mithilfe der Kritischen Theorie gesellschaftstheoretisch fassen lassen.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt
1. Einleitung 11
Aufbau des Buches 19
Hinweise für Leser*innen 21
2. Die Geschlechterthematik in der Rezeption der Kritischen Theorie 25
Zur Darstellung des grundlegenden Ansatzes der Kritischen Theorie 27
Die Geschlechterthematik in der Einführungsliteratur und den Studien zu Geschichte und Entwicklung der Kritischen Theorie 31
Die Geschlechterthematik in der Rezeption Herbert Marcuses 38
Überblick über die geschlechterthematische Rezeption der Kritischen Theorie 41
(Homo-)Sexualität in der Rezeption der Kritischen Theorie 45
Schwerpunkte der feministischen Rezeption Kritischer Theorie 48
Perspektivverschiebungen in der feministischen Rezeption 51
Vorgehensweise und Material 58
3. Geschlecht, Geschlechterdifferenz und patriarchale Geschlechterordnung als Momente der bürgerlichen Gesellschaft 65
Die Debatten zu Mutterrecht und Männerbund als Bezugspunkte der Kritischen Theorie 70
Horkheimer zur Genese und Wirkmächtigkeit des Charakters 75
Fromm zur Historizität und Gesellschaftlichkeit der menschlichen Triebnatur 81
Das Mutterrecht und die Notwendigkeit einer historisch- materialistischen Situierung psychoanalytischer Überlegungen in der bürgerlich-vaterrechtlichen Gesellschaft 85
Die patriarchale Geschlechterordnung als konstitutives Moment bürgerlicher Gesellschaft und die affektive Abwehr der Mutterrechtstheorie 87
Fromms dialektisches Verständnis von Emanzipation 89
Psychische Veränderung als genuiner Bestandteil von Emanzipation 92
Gleichheit, Differenz und die Notwendigkeit eines alternativen Verständnisses von Geschlecht 94
Bedingungslose Mutterliebe und psychische Bisexualität 99
Zwischen Konkurrenz und Kolonialisierung : Löwenthal zum Verhältnis von Erwerbs- und Privatsphäre 105
Zum emanzipatorischen Potenzial der Liebe 108
Adornos These der Entwicklung spezifisch weiblicher bürgerlicher Züge 111
Odysseus oder: Die Konstitution des bürgerlichen Subjekts in herrschaftsförmigen Klassen-, Geschlechter- und Naturverhältnissen 115
Problematisierungen der Emanzipation der Frau in der spätbürgerlichen Gesellschaft 127
Horkheimers Sorge um das Schwinden von Sorge 130
Marcuses Emanzipationsperspektive: Androgynität und feministischer Sozialismus 133
Adornos Analyse von Weiblichkeit und Männlichkeit als Produkt männlicher Gewalt 139
Das Ringen um und mit (Geschlechter-)Differenz bei Adorno und Horkheimer 142
Zusammenfassung 146
4. Familie als Zugang einer kritischen Gesellschaftstheorie und das Problem des Autoritarismus 155
Gesellschaftstheorie als Zusammenhangsanalyse: Von den Arbeiter(-inne)n und Angestellten zur Familie 161
Die Konzeption eines gesellschaftstheoretisch orientierten Forschungsprojekts zur Familie 164
Die Umsetzung des Forschungsvorhabens als Projekt zu Autorität und Familie 167
Die Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen Zwang, Herrschaft und Autorität 174
Autorität in der bürgerlichen Gesellschaft 177
Exkurs: Reproduktion und Verschiebung eurozentrischer Perspektiven in Marxismus und Kritischer Theorie 182
Karl August Wittfogel: Geschlechtliche Arbeitsteilung und androzentrisch verengter Arbeitsbegriff 186
Veränderung von Geschlechter- und Generationenverhältnissen mit Entstehung des Privateigentums 188
Zur Klassenspezifik familiärer Autoritätsverhältnisse in der bürgerlichen Gesellschaft 194
Zur Bedeutung von Hausarbeit für die Gestaltung familiärer Autoritätsverhältnisse 199
Die Antizipation einer feministischen Rechtskritik bei Ernst Schachtel 203
Zur Bedeutung ökonomischer Faktoren und gesellschaftlicher Anschauungen für die rechtliche Regulierung patriarchaler Geschlechterverhältnisse 205
Intermezzo: Horkheimers und Fromms Beiträge zu Autorität und Familie in der feministischen Rezeption 212
Horkheimers dialektische Betrachtung von Familie in der bürgerlichen Gesellschaft 214
Fromms Konzeption des sado-masochistischen Charakters zwischen Situierung und androzentrischer De-Thematisierung 221
Die Bedeutung patriarchaler Geschlechterverhältnisse für die Entwicklung autoritärer Charakterstrukturen 232
Von den Studien der 1930er-Jahre zu Arbeiten aus späteren Jahrzehnten 239
The Authoritarian Personality: Zur Bedeutung von Familie und Geschlecht für die Entwicklung (nicht-)autoritärer Charakterstrukturen 244
Horkheimers Thesen zur Entwicklung von Familie in der spätbürgerlichen Gesellschaft 253
Adornos Auseinandersetzung mit der (Familien-)Soziologie der Nachkriegsgesellschaft 257
Keine Emanzipation der Familie ohne die Emanzipation des Ganzen . . 259
Zur Genese autoritärer Charakterstrukturen in der spätbürgerlichen Gesellschaft 264
Zusammenfassung 269
5. Sexualität und Sexualmoral als Schlüssel zur Gesellschaft 277
Von der (früh-)sozialistischen Kritik der monogamen Sexualmoral zum Freudomarxismus 282
Fromm zur Sexualmoral des bürgerlich-kapitalistischen Geistes 287
Veränderung und Persistenz der bürgerlichen Sexualmoral zu Beginn des 20. Jahrhunderts 292
Franz Borkenaus Analyse der bürgerlichen Jugendbewegung: Rebellion statt emanzipatorischer Überwindung der tradierten Sexualmoral 296
Einschränkung, Entwertung und Instrumentalisierung von Glück und Genuss 301
Die herrschaftsstabilisierende Bedeutung einer restriktiven Sexualmoral 305
Fromm zu den (unbewussten) Grenzen einer Reform der bürgerlichen Sexualmoral 308
Horkheimers dialektische Betrachtung von Moral 313
Von der freudomarxistischen Aufklärung der 1930er-Jahre zur Reflexion der Dialektik der Aufklärung in späteren Schriften 319
Odysseus und Juliette: Aufklärung als Internalisierung des Opfers und Entmythologisierung von Moral, Sexualtabus und Liebe 321
Eros and Civilization: Historisierung der Freudschen Kulturtheorie und des patriarchalen, repressiven Realitätsprinzips 329
Problematisierung des Körpers als Instrument fortpflanzungszentrierter Sexualität und entfremdeter Arbeit 333
Die Emanzipationsperspektive einer Transformation von Sexualität in Eros und von entfremdeter in libidinöse Arbeit 338
One-Dimensional Man: Liberalisierung der Sexualmoral als repressive Entsublimierung 345
Adorno zur Liberalisierung der Sexualmoral in der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft und ihren Grenzen 350
Zusammenfassung 358
6. Schlussbetrachtung 365
Grenzen der Rekonstruktion und weiterführende Forschungsfragen 366
Die Auseinandersetzungen mit Geschlecht, Familie und Sexualität als integraler Bestandteil der Kritischen Theorie 369
Zur Produktivität Kritischer Theorie für heutige Geschlechterforschung 374
Danksagung 383
Anhang 385
Primärtexte 385
Weitere Literatur 391

Mehr aus dieser Reihe

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. März 2019
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
409
Reihe
Politik der Geschlechterverhältnisse, 61
Autor/Autorin
Barbara Umrath
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
522 g
Größe (L/B/H)
215/141/26 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783593510651

Portrait

Barbara Umrath

Barbara Umrath hat Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psychologie studiert. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschlechter-Studien des TH Köln.

Pressestimmen

»Eine ebenso interessante wie lesenswerte Arbeit, die nicht nur eine beeindruckende Menge Material aufbereitet und es im Hinblick auf ein Erkenntnisinteresse systematisiert, das in der Sekundärliteratur bis dato vernachlässigt wurde. Die Autorin zeigt auch, warum eine kritische Geschlechterforschung auch heute noch sowohl an der feministischen Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse insgesamt als auch am umfassenden Emanzipationsverständnis der kritischen Theorie festhalten sollte. « Mario Wolf, Soziopolis, 26. 06. 2019

»Durch Umraths differenzierte Auseinandersetzung wird nicht nur deutlich, inwiefern die Kritische Theorie ein Fundament für eine kritische Gesellschaftstheorie des Geschlechts legte, sondern auch, wo dieses Fundament wackelig geblieben ist und seinerseits von einer kritischen Geschlechterforschung nachgebessert werden muss. Der sorgsamen Archivarbeit Umraths verdanken wir Einblick in Dokumente der Kritischen Theorie, die in der Rezeption bis dato keine Rolle spielten und der Leserschaft unbekannt waren. Damit wird ein neuer und erfrischender Blick auf eine Denktradition geworfen, die in der Geschlechterforschung eine eher untergeordnete Rolle spielt. « Fabian Hennig, GENDER, 01. 03. 2020

»Dank aufwendiger Recherchen und umfangreicher Analysen ist Umraths Darstellung gelungen. Sie bildet ein Fundament für die Aktualisierung der Kritischen Theorie in wissenschaftlichen wie politischen Auseinandersetzungen. « Christoph Panzer, iz3w, 14. 10. 2019

»Umraths Studie ist lesenswert für Wissenschaftler*innen, die auf Geschlechterverhältnisse im Zusammenhang mit ökonomischen Fragen fokussieren, sowie für Rezipient*innen der KT, die an ihrer systematischen Relektüre in Bezug auf Geschlechterfragen interessiert sind: auch, weil sie deren zentrale Vertreter aus der Warte zeitgenössischer Geschlechterforschung bespricht und darüber hinaus weitgehend unbekannten Institutsmitgliedern Platz einräumt. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die systematische Rekonstruktions- und Archivarbeit Umraths, mit der sie dominierende Rezeptionslinien der KT in der Sekundärliteratur zu widerlegen vermag. Darüber hinaus ist die gleichberechtigte Berücksichtigung von Möglichkeiten und Grenzen der KT aus der Perspektive neuerer Geschlechterforschung bemerkenswert. « Henning Gutfleisch und Bettina Kleiner, Jahrbuch erziehungswissenschaftliche Geschlechterforschung, 03. 04. 2020

»Insgesamt bestätigt Umrath die Fruchtbarkeit der Kritischen Theorie in ihren Grenzen und Defiziten ebenso wie in ihren gesellschafts- und subjekttheoretischen Potenzialen für feministische Diskurse. Dabei wird die Kritische Theorie im feministischen Diskurs eindeutig in Stellung gebracht etwa gegen die These vom Bedeutungsverlust der Kategorie Geschlecht, für eine historisch-materialistische Kritikperspektive auf die Verschränkung unterschiedlicher Dimensionen von Herrschaft und Emanzipation, für eine neue Verbindung von Kapitalismuskritik und Geschlechterforschung. Sie bietet damit eine gute Grundlage für die weitere Erforschung sowohl von Potenzialen der wechselseitigen Befruchtung als auch von Konflikten und Kontroversen in diesem Feld. « Ingrid Kurz-Scherf, Femina Politica, 1/2020

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