So und nicht anders hießen Anfang der 1930er Jahre Gerichte italienischer Futuristen, die sie in der »Taverne zum Heiligen Gaumen« auf die Karte stellten. »Nicht essen, nur sehen und riechen«, so lautet die Anweisung von Ben Heinrich und Lukas Pürmayr für ihr aktuelles »Rezept für den Schierlingsbecher«. Die Publikation zur Ausstellung »Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche« nimmt neben den vielfältigen Arbeiten vieler Künstler*innen deren Rezeptvorschläge und ihre Vorliebe für Restaurants als verlängerter Werkbank in den Blick, ob nun historische Positionen wie die von Daniel Spoerri, Allen Ruppersberg, Pierro Manzoni, Dieter Roth und Gordon Matta-Clark oder die zeitgenössischen von Thomas Friemel und Michael Riedel, Carsten Höller, Sonja Alhäuser, Boris Becker, Tobias Hantmann, Candida Höfer, Martin Parr, Wolfgang Stehle, Walid Raad u. v. a. mehr. Dabei geht es neben den Fragen der Kreativität, wo zweifelsohne Kunst und Küche immer schon in Parallelen gedacht wurden, auch um Rituale und Zeremonien in unserer Esskultur. Denn Essen hat in den letzten Jahrzehnten unmittelbaren Pop-Status erlangt: überall, auf allen TV-Kanälen Kochshows, in den sozialen Meiden Posts und Selfies, und Massen von Likes.
Ausstellung:
Kunsthalle Nürnberg, 9/11/2024 2/3/2025
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