Gerade in Krisenzeiten ist das Gefühl von Zugehörigkeit wichtig. Aber was, wenn die akute Krise eigentlich Jahrzehnte vergangen, das Gefühlte aber trotzdem so nah ist? Anhand dichter ethnografischer Einblicke stellt Edda Willamowski die Auswirkungen forcierter Migration aus einer Langzeitperspektive dar. Behutsam wird aufgezeigt, wie älter werdende Geflüchtete aus Vietnam, die als sogenannte Boat People ins kollektive Gedächtnis eingingen, sich heute verorten und wie vielschichtig Kriegs- und Nachkriegsvergangenheiten den Alltag durchdringen. Sie erläutert Mobilitätsphänomene als eine anhaltende Aushandlung gefühlter Beheimatung und sensibilisiert für die fundamentale Bedeutung von Schweigen und verkörperten Erinnerungen im gesellschaftlichen Zusammenleben.
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