In Girl Abroad begleitet man Abbey Bly oder Abbs, wie sie sich selbst gerne nennt auf ihrem großen Abenteuer: Ein Auslandssemester in London, gaaaanz weit weg von ihrem überfürsorglichen Rockstar-Vater. Klingt erstmal entspannt wäre da nicht die Tatsache, dass ihre neuen Mitbewohner allesamt heiße Typen sind, die sie natürlich nicht daten darf. Natürlich entwickelt sich prompt eine verbotene Liebe, gewürzt mit einem Crush für einen bereits vergebenen britischen Musiker. Skandale und Adelsdramen inklusive.
Das Buch liest sich schnell, ist unterhaltsam und perfekt für eine Leseflaute. Es gibt Drama, ein bisschen Spice (definitiv kein YA!), und eine gute Portion Oh nein, nicht schon wieder!-Momente.
Aber... Abbey als Protagonistin? Knapp an erträglich vorbei. Sie beschwert sich über ihren prominenten Vater, nutzt aber jede Gelegenheit, um mit Geschichten über ihn zu punkten. Ihre "durchschnittliche" Erscheinung wird ständig betont, während alle Männer um sie herum den Verstand verlieren natürlich ganz ohne, dass sie jemals damit angibt (hust).
Was besonders enttäuscht: Das verschenkte Potenzial für Mädels-Freundschaften. Statt Sisterhood bekommt man Eifersucht und Neid besonders gegenüber der Freundin eines ihrer Love Interests. Feminismus? Leider Fehlanzeige. Nebencharaktere wie Amelia oder Celeste hätten so viel mehr Raum verdient, wurden aber größtenteils zu Requisiten degradiert.
Das Love Triangle? Ein weiteres Problem. Beide Männer waren einfach farblos ohne Tiefgang und beide natürlich direkt schockverliebt in Abbey. Einziger Unterschied: ein anderer Name. Ich muss sagen, ich fand einer der Kandidaten hatte deuuutlich mehr Potenzial, aber nein sie entscheidet sich natürlich für den Langweiligeren von beiden.
Zusammengefasst: Alle waren horny, es gab zu wenig emotionales Drama, zu viele stereotype Figuren und zu wenig Tiefe. Aber hey es war unterhaltsam. Solide 3 Sterne.