Zuallererst muss ich sagen, dass ich das Cover von "Wild Love" super knuffig finde und es in seiner Schlichtheit aus der Masse an Büchern heraussticht. Außerdem versteht man das Cover nach dem Lesen des Buches nochmal ein bisschen besser, weshalb es einfach wahnsinnig gut passt!
Der Inhalt selbst konnte mich dann ebenfalls überzeugen. Die Geschichte von "Wild Love" wird abwechselnd aus den Perspektiven von Rosie und Ford erzählt. Beide kennen sich bereits aus Kindheitstagen, denn damals war Rosies Bruder West Fords bester Freund und die drei haben so ziemlich alles gemeinsam gemacht. Nun, viele Jahre später, kehrt Rosie nach einem sehr belastendem Arbeitsvorfall zurück nach Rose Hill. Ford währenddessen versucht in eben jenem Ort sein eigenes Studio aufzubauen, doch sieht sich plötzlich seiner Tochter Cora gegenüber, von der er bisher noch nichts wusste - Ärger vorprogrammiert.
Elsie Silvers Schreibstil ist super angenehm. Man wird von ihr in den absolut gemütlichen Ort Rose Hill entführt, während witzige Dialoge die heimische Atmosphäre auflockern und vor allem im letzten Drittel auch der Spice nicht zu kurz kommt. Vor allem die Charaktere, die sie geschaffen hat, haben es mir angetan: Rosie ist ein ziemlicher Wildfang, schert sich eher weniger um Etikette und Ordnung, während Ford das komplette Gegenteil ist. Er vor allem nicht der Bad Boy, sondern stattdessen angenehm zurückhalten und auch unbeholfen in seiner Art. Cora wiederum wirkte für ihre zwölf Jahre oftmals fast ein wenig zu erwachsen, aber ihre trockenen Sprüche haben es mir auf jeden Fall angetan.
Storytechnisch dreht es sich viel um die Annäherung zwischen Rosie und Ford. Auch der Aufbau der Vater-Tocher-Beziehung spielt eine große Rolle und findet sehr harmonisch statt, Cora ist alles in allem doch sehr vernüftig, trotz ihrer doch sehr traurigen Vergangenheit. Es passt zur gemütlichen Stimmung des Buches, auch wenn ich fast noch mehr Drama diesbezüglich erwartet hätte.
Rosie und Ford wiederum brauchen recht lange, um endlich zueinander zu finden. Immer wieder schieben sie Gründ vor, warum es zwischen ihnen nicht sein soll, doch keiner dieser Gründe konnte mich (und letzendlich auch die beiden), so richtig überzeugen. Währenddessen flirten sie auch unentwegt weiter, obwohl sie im Satz zuvor noch gesagt haben, dass dieses und jenes gegen eine Beziehung zwischen den beiden spricht. Handlungstechnisch hat mir hier ein wenig die Spannung gefehlt, denn es war von Anfang an klar, dass die beiden einfach füreinander bestimmt sind.
Es gibt aber darüber hinaus zahlreiche sehr süße Momente, die das Buch zu einem sehr entspannten Ort des Lesens werden lassen: Bowling-Wettkämpfe mit Wests semi-erfolgreichem Bowling-Club, Mädelsabende von Cora und Rosie, Schlagabtausche zwischen Rosie und Ford am Steg am See... Das Buch ist super zum entspannen und wegträumen. Und auch das Ende ist sehr romantisch und herzlich, weshalb ich auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen möchte.
Empfehlung also für alle, die nach einem entspannt-romantischen Buch zum Wegträumen suchen.