In "Monster Road" entführt uns Evelyn Aschwanden in ein postapokalyptisches Arizona des Jahres 2052, wo die letzten Überlebenden der Menschheit hinter hohen Mauern Zuflucht suchen. Die Wildnis ist von furchterregenden Monstern beherrscht, doch auch innerhalb der Mauern lauert Gefahr. Die 16-jährige Juliette träumt von Freiheit und nimmt es auf sich, einen "Gott" zu töten, um ihrer Gemeinschaft zu entkommen. Gleichzeitig wird der Kopfgeldjäger Crater durch einen fatalen Fehler vom Jäger zum Gejagten, während Elijah, ein Junge mit einem dunklen Geheimnis, vor seiner eigenen inneren Finsternis flieht. Gemeinsam machen sich diese drei Außenseiter auf den Weg nach Babylon, einer mythischen Stadt mitten in der tödlichen Wüste.
Die Dynamik zwischen den Hauptfiguren Juliette, Crater und Elijah ist einer der stärksten Aspekte des Romans. Juliette beeindruckt durch ihre Entschlossenheit und Unabhängigkeit, während Crater als wortkarger Antiheld den klassischen Revolverhelden verkörpert. Elijahs innerer Kampf und sein Geheimnis als Halb-Ghul, das an ein queeres Coming-out erinnert, verleiht der Geschichte eine tiefere, emotionale Ebene. In seinem Zögern und den Ängsten, die er in Bezug auf sein wahres Ich hat, spiegelt sich der vertraute Konflikt von queeren Menschen wider, was seine Figur besonders nuanciert macht.
Auch wenn Monster Road keine zentrale queere Handlung bietet, durchzieht ein subtiler "Casual Queerness"-Spirit den Roman. Besonders die Beziehung zwischen den Figuren Molly und Brinna bringt eine schöne queere Repräsentation in die Erzählung. Die Action- und Kampfszenen sind ebenso fesselnd wie die komplexen Charakterentwicklungen, und die Atmosphäre der heißen, gnadenlosen Wüste wird lebendig beschrieben.
"Monster Road" ist ein packender, tiefgründiger Roadtrip durch eine gefährliche Wüstenwelt voller Monster und die größten Ungeheuer sind manchmal die Menschen selbst. Ein spannender, actionreicher Roman, der Fans von Dystopien und düsteren Abenteuern gleichermaßen fesseln wird.