Medusa, einst von Perseus getötet, ist in Form von neun Schwestern wiederauferstanden. Im Verborgenen leben sie und verfolgen das Ziel, sich wieder zu vereinen. Sema, eine der Medusenschwestern, und ihre Freundin Elena, eine Gargoyle, setzen alles daran, den Kopf der Medusa zurückzuholen und sich gegen die Söhne des Perseus zu behaupten - und diese sind nicht die einzige Herausforderung, der sie sich stellen müssen...James A. Sullivan präsentiert mit "Schlangen und Stein" eine reizvolle Neuinterpretation des bekannten antiken Mythos um die schlangenbehauptete Meduse. Die Geschichte verbindet Elemente aus verschiedenen Epochen und thematisiert dabei auch viele aktuelle gesellschaftliche Fragen - durch verschiedene Aspekte der griechischen Mythologie bietet das gelungene Gedankenanstöße. Die Erzählung dreht sich um die Rückkehr der Medusenschwestern, die nach Jahrhunderten der Verfolgung versuchen, ihren Platz in der Welt zurückzuerobern. Sema und Elena stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte, während sie gegen die Söhne des Perseus kämpfen.Die beiden sind vielschichtige Protagonistinnen, deren Entwicklung im Laufe der Geschichte sichtbar wird. Während Sema als Medusenschwester für ihre Familie kämpft, bringt Elena als Gargoyle eine andere Perspektive in die Erzählung ein. Andere Figuren wirken dabei etwas blasser, nicht jeder von ihren scheint vollkommen realisiert, andere wirken wie ein bloßer Antrieb für die Entwickung der Handlung.Sullivans Schreibstil ist ambitioniert und verbindet verschiedene historische Epochen miteinander. Die Mischung aus Antike, Mittelalter und Gegenwart schafft ein einzigartiges Setting. Allerdings kann die Komplexität der Erzählweise manchmal verwirrend sein. Stellenweise drohte mir dabei, der rote Faden zu entgleiten und ich habe dann etwas gebraucht, um wieder in die Geschichte zu finden. Obwohl ich die Grundidee von "Schlangen und Stein" spannend fand, konnte mich die Umsetzung deswegen nicht immer überzeugen. Der Schreibstil war oft umständlich und ich hatte Schwierigkeiten, den Verlauf der Geschichte nachzuvollziehen. Andererseits steckt dieser Roman so voller Ideen, dass ich ihn insgesamt gern gelesen habe."Schlangen und Stein" von James A. Sullivan ist ein ambitionierter und kreativer Versuch, die klassische Medusensage neu zu interpretieren und sie in einen modernen Kontext zu setzen. Der Ansatz ist sowohl innovativ als auch ansprechend, zumal aktuelle Themen wie Verfolgung, Diskriminierung und den Wert von Gemeinschaft gelungen eingebracht wurden. Die Verbindung zwischen verschiedenen Epochen schafft ein faszinierendes Setting, das reich an kulturellen Anspielungen ist. Die Erzählweise wirkt jedoch manchmal etwas umständlich und verwirrend. Trotzdem bietet der Roman viele spannende Ansätze und regt zum Nachdenken an.