Maria V. Snyders Magic Study übersetzt von Rainer Nolden, ist der zweite Band der eigentlich sechs Bände umfassenden Chroniken von Ixia. Bisher sind nur drei übersetzt, ich hoffe sehr, dass der Rest auch noch folgt. Ich würde wahrscheinlich alles lesen, was Snyder schreibt. Sie hat so eine angenehme Art, sich auszudrücken. Es liest sich schnell und unaufgeregt, das gefällt mir total.
Der zweite Band setzt die Geschichte des ersten fort. Yelena ist nach den Ereignissen in Ixia nach Sitia geflohen, was zu einem neuen Schauplatz, neuen Figuren, neuen Verbündeten und neuen Feinden führt. Oftmals mag ich Schauplatzwechsel nicht so gerne, vor allem, wenn mir der alte gefiel. Hier jedoch hätte es nicht besser gemacht werden können, was auch daran liegt, dass ich die neuen Figuren super interessant finde wenn auch nicht alle sympathisch. Doch ich muss sie nicht mögen. Sie müssen nur überzeugend geschrieben sein. Das sind sie für mich auch, bis auf eine. Sein Charakter ist mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte. Ich konnte sein Handeln und seine Motive kein bisschen nachvollziehen, außerdem handelt er immer mal wieder widersprüchlich. Die Erklärung, warum er sich so verhält, finde ich zu einfach und gefällt mir auch nicht wirklich.
Dafür entwickelt sich Yelena ziemlich weiter und arbeitet an ihrer Magie. Sie gewinnt an Selbstvertrauen und Stärke. Das Worldbuilding wird intensiviert, vor allem was die magischen Ausprägungen betrifft, als auch Gesellschaft und Kultur in Sitia. Da dieses Land südlich von Ixia Yelenas Heimat ist, lernt man mehr Details aus ihrer Vergangenheit kennen. Und einige Familienmitglieder.
Die Romance spielt in diesem Band kaum eine Rolle, selbst als ein alter Bekannter an die magische Akademie kommt, an der Yelena unterrichtet wird. Ich mag das sehr, allerdings wird die Story als Romantasy vermarktet, daher könnten Leser*innen enttäuscht werden.
Für mich steht der Aspekt der Freundschaft viel mehr im Vordergrund. Das liebe ich, es gibt viel zu selten Bücher, die tolle und intensive Freundschaft thematisieren, ohne in eine Liebesgeschichte abzudriften.
Mein Herz hat allerdings ein tierischer Sidekick erobert. Ein Pfefferminz liebender Sidekick, der für liebevolle und süße Szenen sorgt und nicht nur einmal Retter in der Not ist.
Ich habe diese Fortsetzung sehr gemocht und freue mich, dass mindestens noch ein Band auf mich wartet. Falls nicht weiter übersetzt wird, werde ich voraussichtlich auf die englischen Bücher umsteigen. 4,5 Sterne.