Zwei junge Frauen, am gleichen Tag geboren, die eine aus reichem Hause, die andere aus armen Verhältnissen, aber beide mit Träumen.
Während Elise sich als Tänzerin in Montmartre immer mehr zum Erfolg tanzt, versucht sich Valerie in der Malerei - studiert sogar an einer angesehenen Akademie. Doch beide Frauen werden mit den Problemen ihrer jeweiligen Lebensführung im Pariser Vorort bzw. Stadtteil Montmartre konfrontiert.
Montmartre - Licht und Schatten ist Band 1 der Dilogie von Erfolgsautorin Marie Lacrosse, die auch unter ihrem Klarnamen Marita Spang oder als Krimiautorin Tessa Duncan, bekannt ist.
Die Geschichte spielt zum Großteil kurz vor der großen Weltausstellung in Paris. Mit den zwei Protagonistinnen Elise und Valerie hat Marie Lacrosse zwei Figuren geschaffen, die vor Mut, Selbstbewusstsein und Ehrgeiz strotzen. Sie sind dabei aber nicht unsympathisch, sondern geerdet. Diese zwei Frauen spiegeln etwas wider, was viele Frauen, wofür viele Frauen nach ihnen auch noch kämpften. Es sind zwei Frauen, die gegen gesellschaftliche Konventionen kämpfen. Sie wollen ihren eigenen, eigenständigen Weg gehen, ohne von einem Mann abhängig zu sein, ohne die brave Hausfrau zu spielen usw.
Gleichzeitig spielt die Geschichte vor dem Hintergrund des Vororts und späteren Stadtteils Montmartre. Als Leser erlebt man hier eine Entwicklung vom armen Ort hin zu einem lebenshungrigen Ort. Es ist ein Ort der etwas anderen, aber bunten Kunst und Kultur, ein Ort, der viele unterschiedliche Gesellschaftsschichten tagtäglich abbildet, aber auch ein Ort, der Aufbruchstimmung vermittelt.Ich habe vorher noch nichts von diesem Stadtteil gehört, einzig Moulin Rouge war mir bekannt. Aber ich habe nun einiges dazu gelernt und sei es nur das Wissen um Sacre Coeur.
Marie Lacrosse ist es also wieder einmal wunderbar gelungen, historische Ereignisse in spannender Form zu vermitteln. Denn immer und immer hoffte ich nur das beste für die beiden Frauen, dass sie es schaffen, ihren Weg zu gehen, keine Rückschritte erleben müssen und sich zum Vorbild entwickeln. Diese Kombination aus Personen und Handlungsort ist einfach wieder sehr stimmig und nachvollziehbar. Vor allem die Gestaltung der Kapitel durch die Nennung von Ort und Datum machte die Nachvollziehbarkeit leicht.
Was ich einzig etwas zu viel fand, war die Häufung an berühmten Persönlichkeiten. Hier hätte weniger auch mehr sein können. Dennoch fand ich es gerade sehr interessant, was ich z.B. über Vincent van Gogh erfahren habe.
Fazit: Ein interessanter historischer Roman über einen berühmten Pariser Stadtteil, der aber auch viel Wissen über Kunst und Kultur vermittelt. Damit knüpft Marie Lacrosse nahtlos an die Erfolge ihrer bisherigen Bücher an und somit kann ich dieses Buch nur allen empfehlen, die ihre Romane mögen.